Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

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Philipp von Hessen an
Bullinger
Kehrenbach [?] ,
15. September 1532

Original mit autographer Unterschrift: Zürich StA, E II 363,1. Siegelspur Gedruckt: Reformationsbündnisse 106

Bestätigt den Empfang von Bullingers Brief [Nr. 129]und sichert ihm seine Unterstützung zu in den Bemühungen um die Einheit der Evangelischen.

Philips von gots gnaden lantgrave zu Hessen, grave zu Catzenelnbogen etc.

Unsern gnedigen grus zuvor, hochgelarter lieber besonder.

Wir haben ewer schreiben 2 an uns empfangen. Unnd ist nicht one 3 , wir hetten bey euch 4 und ewern mitvorwanten 5 gern daß best gethon, dormit absonderung unnd trennunge 6 vorhut wurden were. Unnd was wir noch, dormit trennunge und absonderung unter den standen 7 , so das evangelium angenomen haben, vorhut 8 und jederman a bey dem evangelio in ruhe und frieden pleiben und gelassen werden

9 Über die Türkengefahr und die diesbezügliche kaiserliche Politik in den Sommermonaten 1532 s. Westermann.
10 Tatsächlich hielt sich der Kaiser vom 23. September bis 4. Oktober 1532 in Wien auf, s. Turetschek 334.
11 Johannes Bullinger, der ebenfalls in Emmerich und Köln studiert hatte und aus dieser Zeit auch mit Bitter befreundet gewesen sein dürfte.
a in der Vorlage iderman.
1 Wahrscheinlich ist mit der im Brief gegebenen Ortsbezeichnung «Korembach» das hessische Kehrenbach gemeint, s. Reformationsbündnisse
107, Anm. 5.
2 Oben Nr. 129.
3 Doppelte Negation als Ausdruck der Affirmation.
4 Gemeint ist wohl Zürich.
5 Die mit Zürich ehemals verbündeten reformierten Städte der Eidgenossenschaft.
6 Bezieht sich auf die erzwungene Auflösung des Christlichen Burgrechts durch den Zweiten Landfrieden und die anschließend zutage getretenen Spannungen zwischen den ehemaligen Bündnispartnern, vgl. Reformationsbündnisse 106, Anm. 2.
7 Ständen, eidgenössischen Orten.
8 verhütet.


Briefe_Vol_02_0240arpa

mucht, thun konnen, sovill der almechtige gnade vorleihet, das seint wir genzlich geneigt. Solchs wolten wir euch hinwidder gnediger meynunge nit bergen 9 .

Datum Korembach, am sontagk noch nativitatis Marie anno etc. 32.

Philips L. z. Hessen etc. s[ub]s[cripsi].

[Adresse auf der Rückseite:] Unserem lieben besondern, dem hochgelarten Henrichen Bullinger, zu Zürich ecclesiaste.