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Autograph: Zürich StA, E II 375,578. Siegelspur. —Gedruckt: QGTS II 63f
Berichtet über seine Schwierigkeiten mit Täufern und ersucht Bullinger um schriftlichen Rat, wie er sich diesen gegenüber verhalten soll.
Gott der herr hat mir min kilchen bis hie har trulich beschirmpt vor den thuöfferen
3 , frommer herr unnd getrawter 4 bruoder im herren Jesu. Aber sidertt 5 Sant Johans
tag, als mich das furkomen 6 , hab ich die all, wib unnd man, beschickt 7 unnd in
gegenwürtikeit miner egomeren 8 sy vermant, umb gottes willen unnd us ansehen 9Briefe_Vol_02_0169 arpa
des mandattz 10 von unseren herren usgangen (das ich inen vorlaß) von irem fürnemen 11
abzeston, das da a ist: sy gond 12 an der thuöfferen predig, stond ze nacht uff
von den kinden ab dem bett, luoffend an dan 13 unnd hinweg, gond nit zuo unns ze
predig, sagend, unser herren 14 habend nüt zuo inen ze thuon 15 , lib unnd leben wellind
sy by dem handel lassen, das die thuöffer recht habind etc. Darby mich ouch
enbotten, habind si etwa an mangel an der lere, so sollind si zuo mir komen, welle
ich mich fruntlich unnd si mit mir underreden, darmit si abstandind etc. Daruff si
geantwortet: Ja, so bald si uß der ernd komind, die yetz inen uff dem halß lig, wellind
si mir den tag anzaygen unnd zuo mir komen etc. Als die ernd b uberenkomen
16 , hend sy mir enbotten 17 unnd lassen mercken, welle ich, so seyind si beraitt,
vor der gantzen gmaynd mit mir den bericht 18 anzenemen. Daruff ich, frommer
bruoder, an verdanck 19 gnomen, dann ich schmock 20 , dass sy die seckt gern meren
wettend unnd c so bösfätig 21 , das si mir die sach zetreffen 22 gebind, damit ich einen
grosseren unwillen erlange d , unnd weys, wo ich offenlich mit inen nach irem anbringen
23 handlete, das sy schon voran im hertzen hend, bricht nicht anzenemen,
sünder ergerß anzerichten.
Dorumb, frommer herr unnd bruoder, wie ich mich mit inen inschicken 24 sölle, beger ich geschrifftlich ewers ratts. Ich darff nit von der pffar komen 25 , argwon ze vermiden, damit ich mich umb der unnd anderer ursachen mit üch beriet, die min ampt berierend. Darumb thuond allwegen als ein trewer bruoder, das will ich ouch thuon, als witt mir gott verstand verlicht, unnd gern das best thuon unnd waß ich möcht erfinden in ratt by uch, das das aller christelichest were, an die hand zenemen mit den luten 26 , das will ich thuon. Dan ich dermassen die menschen so woll beken 27 in der pffar, das guöte wenig beschüst 28 , ruhe 29 nüt helfen will. Mine egomer habend ouch semlichs langest anzaigt dem underwagt 30 , da by ouch gebetten, das er darob sey 31 , das zuo Dachsen 32 ouch egomer verordnet werdind, da sidert winechten 33 keyne gwesen, aber keinen bescheyd hatt der full 34 unnd treg vogt noch nie geben.
Damit sind gott dem herren trulich empfolet. Amen.
Datum Luoffen, 28 iulii.
Petrus Frick,
uwer williger bruoder im herren Jesu.
Briefe_Vol_02_0170 | arpa |
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[Adresse auf der Rückseite:] Minem getrawten lieben herren unnd bruoder, M. Heinrichen Bullinger zuo Zurich.