[1403]
Autograph: Zürich StA, E II 342, 103 (Siegelspur)
Dankt für [Nr. 1401]. Versteht Vadians Entscheid, das Buch über die Klöster vorläufig zurückzuhalten, doch sollte er die Veröffentlichung nicht zu weit hinausschieben. In Zürich verkünden die Pfarrer das Evangelium in Freiheit, und sie sind gut geschützt; möge Gott die Seinen stärken! Hat die Akten des Schmalkaldischen Bundestags gelesen und wird ihm einen Auszug der Gutachten zu den Möglichkeiten einer Einigung mit Rom zuschicken; noch nie zuvor haben sich die [lutherischen] Theologen der Haltung der [Eidgenossen] so sehr angenähert. Befürchtet, daß Suleiman, der türkische Tyrann, von Gott bestimmt ist, die Christen für ihre Treulosigkeit zu strafen. Das Ersuchen Basels an den Zürcher Rat, einige Gelehrte [an das geplante Religionsgespräch] nach Straßburg zu entsenden, wurde freundlich abgelehnt - Vadian wird gewiß auch eingeladen worden sein -; Erfolgsaussichten hätten ohnehin nicht bestanden. Im [Zürcher]Niederdorf macht sich die Pest bemerkbar, und Bullinger selbst leidet unter Schwindel und Kopfschmerzen, so daß er nicht arbeiten kann. Bittet, Briefe nach Augsburg a und Memmingen weiterzuleiten. [Walter] Klarer wird erzählen, was ihm Bullinger geraten hat. Bittet um Nachsicht, da er mit starken Kopfschmerzen schreibt.
[Gedruckt: Vadian BW V 624f, Nr. 1117.]