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Name: Johannes III.,
Bischof von Hildesheim, war der dritte Sohn des Grafen Johann I. von Hoya, des Stifters der Nienburger Linie von der Obergrafschaft Hoya, sein Bruder war Bischof Otto IV. von Münster 1392 —1424, der 1410 —24 zugleich das Stift Osnabrück administrirte. J. wurde 1394 als Johann I., Bischof von Paderborn,

übernahm am 15. November 1398 da: Bisthum Hildesheim, zu dem er längst designirt war , und erhielt 1899 in Paderborn den Herzog Wilhelm von Jülich Berg zum Nachfolger, obwol er auf die Administration dieses Stiftes gerechnet zu haben scheint. In Hildesheim hatte er schon seit 1894 für seinen hochbetagten Vorgänger, den tüchtigen Gerhard, Edelherrn vom Berge, † am 15. Novbr. 1398, als Coadjutor regiert. Am 12. Mai 1424 resignirte er und starb bald darauf. Aus einem gerade damals kriegerisch aufstrebenden Geschlechte, selbst fehdelustig und nicht sparsam, nach Landerwerb gierig und dadurch bald im Hader mit den gleichstrebenden Welfen hat er sein Stift Hildesheim, das Gerhard bedeutend gehoben hatte, "als wüste Brand und Trümmerstätte" hinterlassen. Unbedeutendere, wenn auch verheerende Grenzfehden, welche sein Coadjutorat und die ersten Jahre seiner Regierung bezeichneten, führte er glücklich durch. Schon im Juli 1398 kam es sogar zu einem großen Landfriedensbündniß zwischen den Erzbischöfen von Mainz, den Bischöfen von Paderborn und Hildesheim, den welfischen Herzogen und den Landgrafen von Thüringen und Hessen zu Göttingen, aber die Ermordung Herzogs Friedrich von Braunschweig bei Fritzlar am 5. Juni 1400, deren Schuld dem Erzbischofe Johannes von Mainz zugeschoben wurde, sprengte diese Einung. ES folgten die schweren Fehden, dann schlossen 1402 der Erzbischof Albrecht von Magdeburg, die Bischöfe von Hildesheim und Halberstadt, die Landgrafen von Thüringen und Hessen, die Welfen, die Grafen um den Harz herum und Goslar einen neuen Landfrieden in letzterer Stadt, der, da die Mörder Friedrichs ausgeschlossen wurden, einem Kriegsbunde gegen diese gleich war; Hildesheim freilich blieb in den nachfolgenden Fehden ruhig. Mit den Welfen zerfiel J. wegen der Lande des aussterbenden Dynastengeschlechts von Homburg; schon 1399 hatte er zum Schaden der Braunschweiger für Paderborn die Lehnshoheit über die ebenfalls zum Aussterben stehende Grafschaft Everstein an der Weser zu erlangen gesucht. Als 1409 der letzte Homburger Heinrich starb, und sein Erbe nebst den Gandersheimer Lehen vertragsmässig an Herzog Bernhard fiel, erhob J. Ansprüche, weil das halbe Schloß Homburg von den Grafen von Dassel her stiftischen Lehen geworden. Da Bernhard sofort Besitz ergriffen hatte, mußte der Bischof Ruhe halten, er vermochte aber 1420 die Wittwe des Homburgers, Schonette von Nassau, die ihr zum Witthum auf Lebenszeit überwiesenen Schlösser an das Hochstift zu verkaufen. Die Folge war eine überaus erbitterte Fehde, in welcher der Markgraf Johann von Brandenburg,

der Bischof von Havelberg, die Harzgrafen und die mächtige Stadt Braunschweig auf Seite der Welfen stritten, während Bischof Otto von Münster und Osnabrück, die Grafen von Hoya, Hohnstein und Spiegelberg zu dem Hildesheimer hielten. Vor der Asseburg, bei Osterwick und vor Grohnde erlitt der letztere arge Schlappen, dann verglich Erzbischof Dietrich von Köln die Streitenden. Die Welfen hatten den Vortheil, Hildesheim war ruinirt. Den Dompropst Eggart von Hanensee, der im Namen des Kapitels der Verschwendung des Bischofs entgegentrat, ließ dieser auf Burg Steuerwald sofort einkerkern, daß er nach zwei Jahren im Thurm starb; das Volk meinte, J. habe ihn umbringen lassen.Lüntzel, Die ältere Diöcese Hildesheim; Havemann, Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg, I.; Wachsmuth, Geschichte vom Hochstift und Stadt Hildesheim, wo auch die Quellen.

Krause.