Name: Johannes II.,,
| Erzbischof von Bremen. J. (von Slamestorpe,
Schlamstorf) aus holsteinischem Adel , mit Beinamen March, war von
1381 —1406 Archidiacon der Lande Hadeln und Wursten, durch deren strenge,
aber gerechte Verwaltung der ordnungsliebende, praktische und die Gegensätze
leicht versöhnende Mann sich großen Ruf erwarb. |
Sparsam, anspruchslos, auch
dem kleinsten Manne zugänglich, ein Kenner der Landesrechte, aber sonst ungelehrt
wird er geschildert. Der Stadt Bremen gegenüber reichten aber seine
diplomatischen Künste später nicht aus und er brachte sich in den Ruf der Zwei
In der großen Mandelsloh'schen Raubfehde wurde er am 2. Novbr.
1391 gefangen und mußte sich lösen. Im Geheimen hatte er sicher an den
Umtrieben Johanns von Zesterfleth gegen Erzbischof Albert theilgenommen, als
Bischof von Verden suchte ihn daher jener zu seinem Nachfolger zu erhalten,
aber vergeblich. 1406 einhellig zum Erzbischofe von Bremen erwählt, hat er
sich das große Verdienst erworben, die Beschreibungen der Rechte des Stiftes zu
veranlassen, die Jördebücher l jurium libri die der großen Arbeit des Johannes
Rhode später zu Grunde gelegt wurden; auch machte er die verpfändeten Schlösser
frei und brachte Ordnung in die Finanzen. Zur Bewältigung des Stadlandes,
der Butjadinger Friesen und des Landes Würden, welche die Stadt Bremen mit
der Erbauung der Friedeburg 1407 und 1408 sich unterthänig machte, sah er
scheel, seinen eignen Versuch an der Stelle des heutigen Geestemünde Zwingburgen
gegen die Wurster anzulegen, brachten diese mit den Einwohnern von 'ehe und
den Bremern zum Scheitern. Er starb am 20. December 1421. Im Jahre
vorher noch hatte er dem Kaiser Sigismund erklärt, daß die Dithmarschen seine
Unterthanen, d. h. der Bremer Kirche, seien, woraus der Kaiser sie am 6. December
1420 aller Ansprüche des Kaisers und des Reiches an sie ledig sprach. Er lebte
mit einer Concubine, drei Söhne stattete er mit Genehmigung des Domcapitels
aus.Lappenberg, Bremer Geschichtsquellen (wo in den Noten der Nachweis
der Urkunden). Wiedemann, Geschichte des Herzogthums Bremen, J. (nur Erzählung).
Ueber die Landbeschreibung: Archiv des Stader Vereins für Geschichte
etc. , VI. S, 2, — Presbyter Brem. cd. Lappenberg, S. 33 , jetzt
M. F. SS. Bd. XXII. Wegen der Friedeburg: v. Lindencron J. S. 217 f.
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