Name: Johan III.,
| der Siegreiche, Herzog von Brabant und Limburg, 1312
—1355 , Sohn und Nachfolger Johan's II., übernahm 1314 , volljährig geworden,
die Regierung. |
Bei seiner Huldigung verlieh er seinen Unterthanen,
die zur Tilgung der Schulden des Herzogthums freiwillige Veden aufgebracht
hatten, durch die sog. vlaamschen und waalschen Charters verschiedene Privilegien,
welches Beispiel von dieser Zeit an von den brabantischen Herzogen beim Antritt
der Regierung nachgeahmt wurde und den Namen "blyde inkomste" oder
"Joyeuse Entrée" erhielt. Während seiner langen Regierung lag J. oft in
Streit mit anderen niederländischen Fürsten, die jedoch in der Regel zu seinem
Vortheil endigten und zu Gebietsvergrößerungen führten. Ein ernsteres Ansehen
schien sein Streit mit Johann dem Blinden , Graf von Luxemburg und König
von Böhmen zu bekommen, der als Schwesterssohn Johan's II. 1824 einen
Theil der Besitzungen seines Vetters beanspruchte und sich zu diesem Zweck mit
Philipp IV. von Frankreich, Graf Reinald II. von Geldern, den Erzbischöfen
von Köln und Trier verband. Der Krieg wurde 1882 von den Verbündeten
an Brabant erklärt , aber ehe es zu einem entscheidenden Resultat kam , wurde
durch Vermittlung Wilhelm's III. von Holland schon am 24. Juni desselben
Jahres zu Compiègne mit Frankreich ein Friede geschlossen, wobei der König
seine Tochter Maria mit Johan's Erben vermählte und dadurch von selbst dessen
Bundesgenosse wurde, was ihm bei dem Krieg, in welchen er bald mit Flandern
verwickelt wurde , sehr zu statten kam. In dem wenige Jahre später zwischen
England und Frankreich ausgebrochenen Kriege schloß sich J. England an, ohne
jedoch einen thätigen Antheil zu nehmen, ja später trat er auf die französische
Seite. Als J. im J. 1355 starb, wurde, da seine drei Söhne vor ihm gestorben
waren, seine älteste Tochter Johanna seine Nachfolgerin, nachdem ihre
Rechte von den Edeln und von 44 Städten anerkannt worden waren. Dieselbe
war mit Wenceslaus von Luxemburg verheirathet.
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