Name: Johann August; Vorname: Fürst von Anhalt Zerbst,
Juli 1677 geboren. Er erhielt eine gute Erziehung und erwarb sich im Staats und bürgerlichen Recht, der Mathematik, der Befestigungskunst und namentlich der Musik nicht unbedeutende Kenntnisse, die er dann auf Reisen in England, den Niederlanden und Frankreich noch möglichst zu erweitern bestrebt war. 1699 nach Zerbst zurückgekehrt, ward er bald von seinem Vater zu den Regierungsgeschäften mit herangezogen und wohnte regelmäßig den Sessionen der obersten Landesbehörde selbstthätig bei. 1701 begab er sich wiederum auf Reisen
und besuchte die dänischen und schwedischen Höfe, wo er die beste Aufnahme fand,
kehrte aber bald zurück, erhielt 1702 eine eigene Hofhaltung, vermählte sich mit
der Prinzessin Friederike von Sachsen-Gotha und baute 1704 ein Schloß bei dem
Dorfe Badetz unweit der Elbe , dem er seiner Gemahlin zu Ehren den Namen
Friederikenberg beilegte. Der 1718 erfolgte Tod seines Vaters berief ihn zur
Regierung des Zerbster Landes. die er mit regem Eifer für das Wohlergehen
seiner Unterthanen ergriff und stets fortführte. Als eifriger Anhänger des Augsburgischen
Glaubensbekenntnisses beging er 1730 das 200jährige Fest der Ueberreichung
desselben in seinem Lande besonders feierlich und beschenkte dabei jeden
seiner Prediger mit der soeben in Gotha erschienenen Geschichte der Augsburgischen
Confession des Cyprianus. Ueberhaupt sehr wohlthätigen Sinnes, erwies er 1732
den ihres Glaubens Wegen aus ihrer Heimath vertriebenen Salzburgern auf dem
Durchzuge' durch sein Land viele Wohlthaten. Merklich hob sich seine Residenzstadt
Zerbst und das ganze Land durch den während seiner Regierung herrschenden
Frieden und die guten Einrichtungen, die von ihm ausgingen. Es mögen von
letzteren nur die Straßenerleuchtung der Stadt 1732 und die Erbauung des
Zucht-, Waisen und Armenhauses am Frauenthore daselbst hier Erwähnung
finden. J. A. starb, tief betrauert von den Seinigen, am 7. November 1742,
ohne von seinen beiden Gemahlinnen, Friederike von Sachsen, die er 1709 verlor
und Hedwig Friederike von Württemberg-Weiltingen, die ihn überlebte, Nachkommen
zu hinterlassen. Mit ihm erlosch der Rudolfinische Hauptstamm und
die Nebenlinie zu Dornburg gelangte zur Regierung des Zerbster Landestheils.
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