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Kapitel 

VOLKSMÄRCHEN DER KABYLEN

III. BAND

DAS FABELHAFTE

HERAUSGEGEBEN VON LEO FROBENIUS

1921

VERLEGT BEI EUGEN DIEDERICHS/JENA



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EIN BAND ZEICHNUNG VON F. H. EHMCKE


51. Die einhundertundeinmal Schöne

E in Knabe war seit seiner Geburt in einen Tarorfiz eingeschlossen, dessen Fenster nie geöffnet wurden. Der Knabe war der Sohn eines Agelith. Der Agelith hatte seinen Sohn lieb und wollte nicht, daß er in der Welt umkomme. Der Sohn empfing sein Essen und alles in dem Tarorfiz und kannte die Natur nicht.

Der Knabe war schon herangewachsen und ein Jüngling, da brachte ihm eine Negerin wie immer das Essen auf den Tarorfiz. Die Negerin hatte aber in ihre Brusttasche einen Knochen gesteckt, an dem noch Fleisch war. Sie setzte das Essen für den Jüngling hin, bückte sich dabei und ließ den Knochen mit dem Fleisch daran aus der Brusttasche fallen. Der Jüngling hob den Knochen auf und sagte: "Es ist gutes Fleisch daran." Die Negerin sagte: "Das Fleisch ist gut. Das Mark in dem Knochen ist noch besser." Der Jüngling aß das Fleisch und schlug den Knochen, um ihn zu zerbrechen, gegen das Fenster. Das Fenster sprang auf, und der Jüngling sah zum erstenmal den Himmel und den Platz vor dem Hause und auf dem Platze spielende Burschen. Der Jüngling sah hinaus. Dann begehrte er den Vater zu sprechen. Der Jüngling sagte: "Mein Vater, ich werde es dir nie verzeihen. Sieh, wie schön es dort draußen ist!



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Ich bin schon ein Jüngling (illemthi: junger Mann) und habe die Natur noch nicht gesehen." Der Vater sagte: "Mein Sohn, du befindest dich hier besser. Du tust besser, immer hier zu bleiben."Der Jüngling sagte: "Mein Vater, nun habe ich die Natur gesehen. Wenn ich hierbleiben muß, werde ich sterben." Der Vater mußte endlich dem Wunsche des Jünglings nachgeben.

Am andern Tage kam der Jüngling zum erstenmal aus dem Hause. Der Vater gab ihm ein Pferd. Der Jüngling ritt vom Morgen bis zum Abend auf dem Pferd. Als er abends mit dem Pferde heimkam, war das Pferd so müde, daß es starb. Der Agelith gab dem Jüngling am andern Tage ein andres Pferd. Es war am Abend tot. In sechs Tagen ritt der Sohn sechs Pferde des Agelith zu Tode. Am siebenten Tage gab der Vater ihm ein Pferd, das am gleichen Tage mit dem Jüngling geboren war.

Am andern Tage ritt der Jüngling auf dem Pferde aus, das am gleichen Tage mit ihm geboren war. Der Jüngling ritt den ganzen Tag über auf dem Pferd. Abends ritt er heim und war müde. Er kam an einem Brunnen vorbei. Am Brunnen füllte eine alte Frau ihren Ziegenhautsack. Der Jüngling wollte sein Pferd trinken lassen und sagte (barsch) zu der Frau: "Laß mein Pferd trinken! Geh zur Seite!" Die Alte sagte: "Man sollte meinen, du hättest Mija-dsinusin (wörtlich: einhundert - Schönheit - und ein; soll heißen: die hundertundeinmal Schöne) geheiratet." Der Jüngling merkte sich, was die Alte gesagt hatte und ritt nach Hause.

Er kam heim und bat seinen Vater, ihm die Reise zu dem Lande der Mija-dsin-usin zu erlauben. Der Vater gewährte ihm nach langen Bedenken die Bitte und gab ihm viel Gold, einen Neger und das Pferd Imthura -thathu -imgura -dorbarak (wörtlich: Vorderfüße Wind, Hinterfüße Blitz), dessen Vorderfüsse schnell wie der Wind und dessen Hinterfüße schnell wie der Blitz waren, mit. Der Jüngling begann am andern Tage seine Wanderung.

Nach einer langen Reise kam der Jüngling in die Stadt, in der der Vater Mija-dsin-usins als Agelith herrschte. Der Jüngling ritt bei einer Frau, die mit ihrer Tochter am Eingange der Stadt wohnte, vor und sagte: "Kannst du mich, meinen Neger und mein Pferd beherbergen?" Die Frau sagte: "Ich kann es nicht. Sieh, meine Tochter ist soeben geschieden und wohnt bei mir. Wenn du jetzt bei mir bleibst, wird niemand meine Tochter wieder heiraten wollen." Der Bursche bot der Frau viel Gold, so daß sie ihn endlich aufnahm. Der Neger brachte das Pferd des Jünglings unter. Die Frau machte



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ein gutes Essen. Der Jüngling aß. Nach dem Essen sagte der Jüngling zu der Frau: "Mutter, kennst du nicht das Haus der Mija-dsinusin ?" Die Frau sagte: "Mein Sohn, es ist sehr teuer, in dieser Stadt diesen Namen auszusprechen. Der Vater des Mädchens ist der Agelith der Stadt und läßt jedem den Kopf abschlagen, der den Namen ausspricht." Der Jüngling sagte: "Meine Mutter, ich möchte ja nur wissen, wo das Haus steht. Zeige es mir und ich gebe dir viel Gold." Die alte Frau sagte: "Folge mir morgen und du wirst es sehen."

Am andern Tage ging die Frau mit einem Korb und einem Stock durch die Stadt und bettelte. Der Jüngling folgte ihr. Vor einem Hause stolperte die Frau und fiel hin. Dann erhob sie sich wieder und kam nach Hause. Die Frau fragte den Jüngling: "Hast du gesehen, wo ich hinfiel?" Der Jüngling sagte: "Ja, das sah ich." Die Frau sagte: "Das war das Haus, nach dem du fragtest."

Der Jüngling fragte die Frau: "Kannst du mir eine sehr schlaue Frau in dieser Stadt sagen ?" Die Frau sagte: "Hier ist ein jüdischer Silberschmied in der Stadt. Dessen Frau ist die Schlaueste der Stadt. Bei dem Juden verkehren viele Leute." Der Bursche sagte: "Das wird der rechte Verkehr für mich sein."Gegen Abend ging der Jüngling in den Laden des Silberschmieds. Er setzte sich da in eine Ecke. Eine Menge Menschen kamen, erzählten, unterhielten sich und gingen. Der Jüngling sprach nicht mit den andern. Als es aber Abend war, erhob er sich, legte einen Beutel mit fünfhundert Duro auf den Tisch des Juden und ging.

Am andern Tage kam der Jüngling wieder in den Laden des jüdischen Silberschmieds, setzte sich ohne zu sprechen in seine Ecke und legte, als er abends ging, seinen Beutel mit fünfhundert Duro auf den Tisch. Und in der gleichen Weise kam und ging der Jüngling mehrere Tage hintereinander im Laden des jüdischen Silberschmieds aus und ein. Eines Tages sagte der Jude zu seiner Frau: "Jeden Tag kommt ein Jüngling zu mir, setzt sich in eine Ecke und spricht nicht. Wenn er aber geht, so läßt er mir stets einen Beutel mit fünfhundert Duro zurück." Die Frau sagte: "Wenn er morgen wiederkommt, so lade ihn zum Abendessen ein." Am andern Tage kam der Jüngling wieder, setzte sich still und ohne ein Wort zu sagen in eine Ecke und legte, als er ging, einen Beutel mit fünfhundert Duro auf den Tisch des Juden nieder. Der Jüngling wollte gehen. Der Jude sagte: "Bleibe, und iß bei mir heute zu Abend." Der Jüngling blieb. Der Jude führte ihn in seine Wohnung und lud ihn ein, am Essen teilzunehmen. Nach dem Essen fragte die Frau des Juden den Jüngling: "Was führt dich



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in diese Stadt, und weshalb gibst du meinem Mann jeden Tag fünf.. hundert Duro, ohne zu sagen für welchen Zweck?"

Der Jüngling sagte: "Ich möchte gern in das Haus der Mija-dsjn-usin gelangen." Der Jude sagte: "Hättest du mein rechtes Auge verlangt, das hätte ich dir gegeben. Aber das, was du verlangst, ist zu schwierig." Die Frau des Juden sagte: "Weshalb ist es zu schwierig? Es ist gar nicht schwer. Macht eine lange Kiste, in der der Jüngling Platz hat. Darauf stellt eine Gazelle aus Silber und Gold dar. (Eine solche Einrichtung heißt: Thithertirth-elphthaz.) Laßt das in der Stadt herumtragen und für tausend Goldstücke ausbieten. Niemand wird es kaufen können, außer dem reichen Agelith. So kommt der Jüngling in das Haus!"

Am andern Tage stellte der Jude die Kiste mit der Antilope aus Gold und Silber her. Der Jüngling legte sich hinein. Die Kiste wurde in der Stadt umhergetragen. Die Kiste mit der Antilope wurde ausgeboten. Keiner konnte sie kaufen. Der Agelith hörte davon. Er ließ sie bringen. Er besah sie. Er kaufte sie für tausend Duro. Die Kiste mit dem Jüngling stand nun im Hause des Agelith.

Eine Negerin brachte der Mija-dsin-usin jeden Tag das Essen in das Zimmer unter der Erde. (Der Name solchen Raumes ist Thtuthmuth.) Die Negerin brachte an diesem Tage der Mija-dsin-usin das Essen. Das Mädchen lag auf ihrem Lager. Am Fußende des Lagers stand eine silberne Lampe, am Kopfende eine goldene Lampe. Mijadsin-usin schlief. Als die Negerin mit dem Essen hereintrat, wachte Mija-dsin-usin auf und sagte: "Was gibt es Neues im Hause?" Die Negerin sagte: "Dein Vater hat Thithertirth-elphthaz gekauft.' Mija-dsin-usin sagte: "Ihr erlebt alle Tage etwas. Mein Vater kann alle Tage in die Stadt gehen und die Natur sehen. Ich aber bin seit meiner Kindheit im Thtuthmuth eingeschlossen und sehe nichts als die goldne Lampe oben und die silberne Lampe unten an meinem Lager." Mija-dsin-usin weinte. Die Negerin ging zu dem Agelith und sagte ihm: "Deine Tochter weint, weil sie nichts von der Welt sieht. Ich habe ihr gesagt, daß du Thithertirth-elphthaz gekauft hast." Der Agelith sagte: "Stellt Thithertirth-elphthaz in die Kammer meiner Tochter. Es wird sie freuen."

Die Leute brachten Thithertirth-elphthaz in das Zimmer Mijadsin-usins. Mija-dsin-usin freute sich darüber. Sie freute sich den Tag über. Als es Abend wurde, schlief sie ein. Die Negerin brachte das Essen. Mija-dsin-usin schlief. Als die Negerin gegangen war, kam der Jüngling aus der Kiste hervor, aß ein wenig von dem Essen



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des schönen Mädchens und stellte die goldne Lampe an das Fußende Und die silberne an das Kopfende des Lagers. Dann legte er sich Wieder in die Kiste. Nach einiger Zeit erwachte Mija-dsin-usin und Wollte essen. Sie sah, daß jemand von ihrem Essen genossen hatte. Sie sah, daß die silberne Lampe am Kopfende und die goldne am Fußende ihres Bettes standen. Sie lief zu ihrer Mutter und erzählte ihr, was sich ereignet hatte. Die Mutter sagte: "Morgen bringe ich dir das Essen selbst." Am andern Tage brachte die Mutter das Essen. Als sie in das Zimmer kam, fand sie Mija-dsin-usin eingeschlafen. Sie ließ Mija-dsin-usin schlafend zurück.

Als Mija-dsin-usin erwachte, fand sie, daß wieder jemand von ihrem Essen gegessen und ihre goldne und silberne Lampe umgewechselt hatte. Mija-dsin-usin betrachtete den Thithertirth-elphthaz von allen Seiten und sagte nichts. Am nächsten Abend legte sie sich auf das Lager und schloß die Augen; sie schlief aber nicht. Sie wachte und sah, wie der Jüngling vorsichtig aus der Kiste stieg, ein wenig von ihrem Essen genoß, die goldne Lampe vom Kopfende nahm und an das Fußende stellte und die silberne vom Fußende nahm und an das Kopfende stellen wollte. Da sprang aber Mija-dsin-usin auf und hielt den Jüngling fest und sprach: "Wer bist du und was willst du?" Der Jüngling sagte: "Wie du die Tochter eines Agelith bist, so bin ich der Sohn eines Agelith. Ich bin gekommen, dich zu sehen und zu heiraten."Mija-dsin-usin war über die Maßen glücklich. Sie aß mit dem Jüngling zusammen und plauderte mit ihm. Der Jüngling schlüpfte nur in die Kiste, wenn die Negerin kam.

Sieben Tage weilte der Jüngling bei Mija-dsin-usin. Dann sagte er: "Ich habe hier meinen Neger und mein Pferd im Orte. Ich will mich nach beiden umsehen und dann zu deinem Vater gehen und ihn bitten, daß er dich mir zur Frau gibt." Mija-dsin-usin sagte: "Wie willst du aber wieder aus dem unterirdischen Raum herauskommen, ohne daß es jemand merkt?" Der Jüngling sagte: "Ich will vom Thithertirth-elphthdz einen Fuß abbrechen. Ich lege mich wieder in die Kiste. Du weinst und läßt deinen Vater bitten, daß er die Kiste zum Silberschmied schickt und wieder herstellen läßt."

Der Jüngling legte sich in die Kiste. Mija-dsin-usin weinte als die Negerin kam und sagte: "Thithertirth-elphtház hat einen Fuß verloren. Kann man das wieder herstellen ?" Die Negerin lief zum Agelith und sagte: "Deine Tochter weint; sie hat Thithertirth-elphthdz liebgewonnen und nun ist ein Fuß abgebrochen. Kann man das wiederherstellen?" Der Agelith sagte: "Meine Tochter Mija-dsinusin



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soll deswegen nicht weinen. Schickt Thithertirth-elphthaz wieder zu dem jüdischen Silberschmied, der soll das Zerbrochene wieder ganz machen."

Die Leute kamen, holten Thithertirth-elphtház und brachten es zum jüdischen Silberschmied. Bei dem Silberschmied stieg der Jüngling aus dem Kasten und ging zu der Frau, bei der er sein Pferd und seinen Neger zurückgelassen hatte. Er bestieg sein Pferd und ritt an das Haus des Agelith. Er ging in das Haus des Agelith hinein. Der Agelith saß auf einer Matte (thagathilt). Der Agelith stand auf, um den schönen Jüngling zu begrüßen.

Der Jüngling nahm neben dem Agelith auf der Matte Platz. Der Jüngling sagte: "Ich bin gekommen, dich um deine Tochter zu bitten. Ich will sie heiraten." Der Agelith sagte: "Ich habe keine Tochter." Der Jüngling stand auf und sagte: "Du hast eine Tochter; sie heißt Mija-dsin-usin. Wenn du aber deine Tochter nicht geben willst, so wisse, ich bin Agelith wie du und gehe dann in Unfrieden." Der Agelith sagte: "Wo ist denn meine Tochter ?" Der Bursche sagte: "Mija-dsin-usin lebt im Thtuthmuth unter der Matte, auf der du sitzt." Der Agelith sagte: "Siehe dort die zwei Säcke voll Eisen. Wenn du sie heben und rückwärts über deine Schulter werfen kannst, will ich dir meine Tochter zur Frau geben." Der Jüngling nahm die beiden Säcke voll Eisen hoch und warf sie über seine Schulter.

Der Agelith sagte: "Ich sehe, daß du ein starker Mann bist. Dort drüben liegt eine Stadt. Da wohnt mein Feind. Bekämpfe und töte ihn, und ich will dir meine Tochter zur Frau geben." Der Jüngling sagte: "Das will ich tun." Er ging. Er rief seinen Neger. Er ritt zu dem Ort des feindlichen Agelith. Er ließ ihn zum Kampfe herausg rufen. Er bekämpfte und tötete ihn. Er zerstörte den feindlichen Ort und kehrte zurück.

Darauf gab ihm der Agelith seine Tochter Mija-dsin-usin zur Frau. Er feierte ein großes Fest. Nach dem Feste bat der Jüngling den Agelith, mit seiner Frau in seinen Ort zurückkehren zu dürfen. Der Agelith sagte: "Dein Wunsch ist berechtigt, ich werde euch begleiten." Der Jüngling kehrte mit seiner jungen Frau und seinem Schwiegervater heim. Der Schwiegervater blieb sieben Tage bei ihm.

Nach sieben Tagen sagte der Schwiegervater zu dem jungen Age.. lith: "Ich will nun heimkehren; leihe mir ein Pferd!" Der junge Agelith sagte: "Wir haben mehrere gute Pferde; wähle dir eines aus." Der Schwiegervater sagte: "Ich möchte nur auf einem Pferd reiten. Leihe mir das Pferd Imthura-thathu-imgura-derbarak!"Der



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junge Agelith ließ es bringen. Der Schwiegervater bestieg das Pferd, dessen Vorderbeine so schnell wie der Wind und dessen Hinterbeine So schnell wie der Blitz waren. Er nahm von seinem Schwiegersohne Abschied. Er rief Mija-dsin-usin heran und sagte: "Reiche mir noch einmal zum Abschied die Hand!" Mija-dsin-usin trat heran. Ihr Vater ergriff ihre Hand und sagte: "Meine Tochter Mija-dsin-usin, sei deinem Gatten stets eine gute Frau und bleibe mir noch mehr eine gute Tochter." Dann riß der Vater seine Tochter Mija-dsin-usin schnell auf das Pferd, dessen Vorderbeine schnell wie der Wind und dessen Hinterbeine schnell wie der Blitz waren und ritt mit seiner Tochter davon. Alle Leute schrien. Es gab aber nirgends ein Pferd, das so schnell wie Imthura-thathu-imgura-derbarak war, und so konnte man den Agelith und seine Tochter nicht wieder einholen.



***
Der junge Agelith war so traurig, daß er sich nicht mehr die Haare und den Bart scheren ließ. Er dachte an nichts, als an Mijadsin-usin und sprach mit keinem Menschen. Er sprach mit niemand und hatte an nichts mehr Freude.

Eines Tages ließ er sich aber ein Pferd bringen. Er nahm sein Schwert um und zog aus, um Mija-dsin-usin zurückzuerobern. Der junge Agelith ritt von dannen. Er ritt weit fort. Eines Tages kam er an eine weite Steppe. Er stieg ab und band sein Pferd an. Er sah um sich. Er sah auf der Steppe zwei Tauben (ithbirren; Sing. ithbirth). Er sah einen Hirten. Der Jüngling fragte den Hirten: "Was hütest du denn hier ?" Der Hirte sagte: "Ich hüte die beiden Tauben." Der Jüngling sprang auf die eine Taube zu und haschte sie. Er ergriff sie. So wie er sie ergriffen hatte, hatte er Mija-dsin-usin und seinen Schmerz (lechara[ch]; Trauer =lichelar) vergessen.

Der junge Agelith kehrte fröhlich nach Hause zurück.


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