C. M. Wieland's Werke.
Achtzehnter Band.
VIII.
S. 69. Ein kleines wächsernes Bild — Nach altem
Glauben wurde ein Spröder oder Ungetreuer erweicht, wenn sein Bild
aus Wachs dem Feuer ausgesetzt wurde. So heißt es bei Theokrit:
Wie dieß wächserne Bild mit günstigem Dämon ich schmelze,
Also schmelz' in Liebe sofort der Myndier Delphis.
Die dabei beobachteten Zauber-Ceremonien waren sehr verschieden.
Das Bild selbst war aus verschiedenen Arten von Wachs, die sich alle
zur Wirkung des Zaubers vereinigen mußten, verfertigt.S. 72. Koischen Tunica — Die Byssus-Manufacturen
der Insel Kos lieferten so feine Arbeit, daß Koisches und durchsichtiges
Gewand gleichbedeutend waren. Man nannte solch Gewebe gewebten
Wind, leinenen Nebel.
IX.
S. 82. Kabiren — Gottheiten, die sich in dem Geheimdienste
der Aegyptier, Phönicier und in der ältesten Religion der Griechen
(Pelasger) auf Samothrake finden, aller Wahrscheinlichkeit nach Planetengötter,
Himmelsmächte. Bald wird eine Dreiheit derselben genannt,
bald eine Vierzahl angegeben. Als Dreiheit werden genannt Axieros,
der Große Ariokersos, der große Besamer, und Axiokersa, die Fruchtbringerin.
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