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Kapitel 

C. M. Wieland's Werke.

Sechzehnter Band.

Einleitung.

S. 21. Reisen in den Mond und die Jupitersburg — Die höchst interessante Beschreibung dieser Reise, welche Menippus machte, indem er sich der Flügel eines sehr großen Adlers und eines Lämmergeyers bediente, findet der Leser in Lucians Jkaromenippus. Wielands Uebers. Bd. 1. S. 198S. 22. Thersites, war der häßlichste unter allen Griechen vor Troja; Phaon, der Geliebte der Sappho, und Adonis, sind ihrer Schönheit wegen berühmt.S. 23. Moly — Ein aus der Odyssee bekanntes Zauberkraut, welches Ulysses zu Entkräftung der Zauberkräfte der Circe von Hermes empfing. W.

S. 25. έΖω ονΖ έΖομαι — Ich habe sie, nicht sie mich.S. 26. Abschälungen — Was es mit diesen für eine Bewandtniß habe, ersieht man aus einem Dialog zwischen Lucian und Diokles. S. die Dialogen im Elysium.S. 28. Christianer — d. i. Christusanhänger, war anfangs der Name einer bloßen Secte von Judenchristen in Antiochia, wurde aber nachmals in der katholischen Kirche ein allgemeiner Name für alle Bekenner des Christenthums; und er ist allerdings richtiger als der Name Christen. Nach Suidas kam der Name der Christianer zuerst unter der Regierung des Kaisers Claudius auf. — Wie die Meisten aber von den Christianern urtheilten, ersieht man aus des Tacitus Annalen B. 15. Kap. 44. Die Verachtung, in welcher die Juden standen, ging auf die über, quos vulgus Christianos adpellabat, weil man sie für eine jüdische Secte hielt.S. 30. Das Orakel des Bakis u. s. w. — Theagenes, dieser Lobredner des Peregrinus gab vor, folgendes Orakel von der Sibylle gehört zu haben:

Aber sobald Proteus, der Cyniker größter und bester,
Neben dem Tempel des Donnerers Zeus ein Feuer entzündet,
Und in die Flamme springend den hohen Olympus besteiget,
Alsdann sollen alle, die von den Früchten der Erde
Essen, den großen nächtlichen Heros, der neben Hephästos
Und Herakles dem Könige thront, als Schützer verehren!
Der Unbekannte, welchen Lucian gegen Peregrinus auftreten läßt, setzte jenem Orakel sogleich eins von Bakis entgegen
Aber sobald der Cyniker mit den vielerlei Namen
Von der Erinnys des Ruhmes gepeitscht in die Flammen hineinspringt,
Sollen hinter ihm drein die ihm folgenden Hundefüchse
Allesammt springen, das Schicksal des fliehenden Wolfes zu theilen.
Wollte sich einer, aus Furcht, der Gewalt des Hephästos entziehen,
Diesen sollen sogleich die Achäer alle mit Steinen
Decken, damit er sich, trotz seinem Froste, nicht länger
Feurig zu reden vermesse, und mit erwuchertem Golde
Seinen Tornister fülle, wiewohl sein väterlich Erbe
Ihn zum Herren von dreimal fünf Talenten gemacht hat.
Von dem Böotischen Orakelertheiler Bakis ist früher schon die Rede gewesen. Die Sibyllen waren, wie auch ihr Name anzeigt, Verkündigerinnen von dem Willen des Zeus oder Gottes-Rathgeberinnen. Sie

mußten sich, sagt Wieland, zu Lucians Zeiten von jedem Betrüger zu Unterstützung seiner Absichten gebrauchen lassen. Auch machten sich einige Christianer schon damals ein Geschäfte daraus, Sibyllinische Orakel zu schmieden, und eine so vollgültige Autorität zu vermeintlicher Bekräftigung ihrer Religion hier und da geltend zu machen. (S. Origen. c. Cels. I. 5. 7.) Ein Betrug, der ihnen um so leichter war, da die neue Compilation, die der Kaiser M. Aurelius von allen Sibyllinischen Orakeln, die sich finden würden, machen ließ, sowohl dem Glauben der Einfältigen an diese Albernheiten, als der Industrie der Schlauköpfe, neues Leben und neue Aufmunterung gab.S. 30. Philippika — Bekanntermassen werden die Declamationen des Demosthenes gegen den König Philipp von Macedonien so genannt. W.

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