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Grönländer und Färinger Geschichten


Übertragen von Erich von Mendelssohn

Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1912


17. Thorgils tötet Randvid

Nach diesem Ereignis wollten Thorgils und Thorstein mit der Freibeuterei aufhören und die Beute teilen. Da verlangte Gyrd die Kostbarkeiten. Thorgils antwortete, er hätte viele Zeugen für ihre verabredung. Gyrd sagte, er wäre ihr nie beigetreten und würde lieber kämpfen, als auf die Kostbarkeiten verzichten. Thorgils antwortete, es wäre rätlicher, nicht die ganze Mannschaft einer Gefahr auszusetzen: " — es ist besser, wenn wir zwei allein uns an einander versuchen." Dem stimmte Gyrd zu. Dann fochten sie. Thorgils brauchte das Schwert, das er in der unterirdischen Höhle gefunden hatte und schlug Gyrd den Fuß über dem Knöchel ab. Gyrd blieb am Leben und wurde später Gyrd der Lahme genannt.

Darauf fuhren Thorgils und seine Leute nach Norwegen und blieben den Winter bei Jarl Hakon. Thorgils Weib Gudrun gebar da einen Knaben, der Thorleif genannt wurde.

Im Frühling wollte Thorgils zu seinem Besitz auf Island reisen. Jarl Hakon bestätigte ihm noch einmal seinen Besitz in Sogn, und sie schieden in bester Freundschaft.

Thorgils blieb einen Sommer und einen Winter auf seinem Besitz in Sogn.

Dann sagte er zu Thorstein, daß er zu seinen Gütern auf Island reisen wolle: " - denn sie werden von Leuten verwaltet, die mir nicht gefallen. Ich habe jetzt mein Schiff rüsten und viel Gut darauf bringen lassen. Aber meine Güter bier in Norwegen



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sollst du für meinen Sohn Thorleif verwalten, denn ich habe dich als redlichen Mann kennen gelernt. Ich will dich noch mit einem andern Geschenk belohnen: mein Weib Gudrun will ich dir geben, denn ich habe gemerkt, daß du sie liebst, obwohl du versucht hast, es zu verbergen." Thorstein dankte Thorgils für das Geschenk, und den Leuten gefiel Thorgils Handlungsweise sehr.

Thorgils unternahm eine Handelsreise nach dem Oberlande und Schweden und war den Winter über bei einem Bauern, der Thrand hieß. Dieser war ein reicher Mann und hatte eine Tochter namens Sigrid. Ein Mann, der Randvid hieß, bewarb sich um sie. Er war bösartig und tapfer. Thrand wies seine Werbung ab. Da forderte Randvid Thrand zu dem Zweikampf der Faßkampf genannt wird. Man sollte in einem Faß kämpfen. Das werde oben geschlossen, und der eine hatte einen Stock in der Hand.

Thrand wollte lieber fechten, als seine Tochter einem so schlechten Manne geben. Thorgils sagte da zu Thrand: "Du haft mich gut bewirtet, und ich will dich für deine Güte damit lohnen, daß ich an deiner Stelle mit Randvid fechten werde." Thrand sagte, er nähme das an. Thorgils hatte sein Schwert Jardhusnaut 1 , Randvid hatte einen Stock, der eine Elle lang und sehr dick war. Das Faß wurde geschlossen. Randvid bat Thorgils , den ersten Schlag zu führen, denn er war der Herausgeforderte. Thorgils tat es, und schlug mit solcher Kraft in den Stock, daß dieser in Stücke sprang, und das Schwert Randvid in den Leib drang. Randvid sagte da: " wib mir jetzt dein Schwert und nimm den Stock, und ich werde dich mit dem Schwerte angreifen." Thorgils antwortete: "Mir dünkt, daß es nur noch Späne sind, aber kein Stock mehr."

Bald darauf starb Randvid. Er hatte seiner Zauberkunst vertraut, denn er hatte in Zweikämpfen in dieser Art viele Männer gefällt. Thorgils tötete noch zwei andere Wikinger, Snäkol und Snäbjörn. Thrand belohnte Thorgils reichlich , und Thorgils gewann großen Ruhm durch diese Tat. 1 Der name bedeutet Erdhausgabe. ist das Schwert, das Thorgils aus dem unterirdischen Hause mitgenommen hatte



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Er rüstete sich dann, um den Sommer auf Island zuzubringen.


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