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Grönländer und Färinger Geschichten


Übertragen von Erich von Mendelssohn

Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1912


4. Hallstein siedelt sich auf Island an

Nach dem Falle Jarl Atlis des Schmächtigen sammelte Jarl Sigurd, der Sohn Hakons des Alten, Gefolgschaft, um, in Übereinstimmung mit dem Willen König Harald Schönhaars, Hallstein zu töten. Hallstein entwich aber und zog dieser Unruhen wegen nach Island, wie es damals viele vornehme Leute taten, die sich der Gewaltherrschaft König Haralds entziehen wollten und von ihren Adelssitzen fortzogen, nachdem sie irgend eine Großtat zum Schaden des Königs vollbracht hatten.

Hallstein warf nach alter Sitte die Schlafsaalspfosten über Bord ins Meer, um eine gute Fahrt zu bekommen. Sie wurden an der Stelle ans Land getrieben, die von da an Stützenstrand genannt wurde, das Schiff aber strandete östlich vom Stützenstrande. Damals war das Land weithin aufgeteilt.

Hallstein nahm sich das Land zwischen der Rotach und der Ölvusach bis zur Stankach, das ganze Gebiet der Breitsümpfe bis nach Höh und baute seinen Hof auf Sternstein. Er hatte Thora, die Tochter Ölvirs, zum Weibe. Atli und Ölvir hießen ihre Söhne. Hallsteins Schlafsaalspfosten wurden zum Stahlstrande gebracht und als Türpfosten verwendet.

Alle Leute schätzten Hallstein sehr und sagten, er solle dort bleiben. Seine Nachbarn wollten es gern, denn sie meinten, es wäre eine große Ehre für sie, da er aus einem vornehmen Geschlecht stammte.

Hallstein wurde ein mächtiger Mann und starb in hohem Alter. Nach seinem Tode teilten seine Söhne das Erbe unter sich. Ölvir wohnte zu Sternstein, auf dem Gehöft, das jetzt Ölvirs hausen heißt, dagegen bekam Atli das ganze Land zwischen der Rotach und der Olvusach, Weghöh und Baugshof.



Thule-Bd.13-076 Groenlaender u. Faerinder Geschichten Flip arpa

Ölvir starb jung. ?Atli bekam so die ganze Erbschaft und wurde ein gebr reicher Mann. Einer seiner Knechte hieß Bratt. Dieser war ihm von großem Nutzen bei allen seinen Geschäften. Ihm schenkte Atli die Freiheit, und er wohnte dann in Brattshöh. Dasselbe tat Ätti mit einem andern, der Leidolf hieß. Dieser wohnte auf Leidolfshof. Beide waren sehr tüchtig, hatten viele Freunde und waren ?Atli ergeben.


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