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Sieben Geschichten von den Ostland Familien


Übertragen von Gustav Neckel

Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1913


7 .Wie Brodd-Helgi zu seinem Namen kam

Helgi wuchs auf bei seinem Pflegevater Thorstein dem Weißen . Er wurde früh groß und stark, schön und häuptlingsmäßig von Ansehen, wenig gesprächig schon als Kind, unumgänglich und starrköpfig, klug und launenhaft. Eines Tages, zu Hof die Kühe in der Melkhürde standen, hatte sich großer und starker Stier bei ihnen eingehenden. Ein zweiter Stier, auch groß und gefährlich, gehörte zur Herde und war auch dabei. Helgi war gerade draußen und sah, wie die Stiere aufeinander losgingen und sich mit den Hörnern stießen und wie der Hausstier vor dem Fremden wich. Als er das sah, bolte er aus dem Hause ein Paar große Eisstachel und band sie dem Hausstier vor den Kopf. Der Kampf ging weiter und endete so, daß der Hausstier den andern zu Tode stieß: die Stacheln waren tief eingedrungen. Diese Tat Helgis schien den meisten eine unschöne Cist. Er bekam davon seinen Namen Brodd-Helgi denn Brodd bedeutet Stachel. Einen Doppelnamen zu haben, galt damals für glückbringend; die Leute glaubten länger zu leben, wenn sie zwei Namen hätten, Früh erkannte man, daß Helgi ein großer Häuptling, aber ein Gewaltmensch werden würde.



Thule-Bd.12-014 Gesch.v. den Ostlandfamielien Flip arpa

Thorstein der Weiße lebte noch ein Jahr, nachdem er und Thorstein der Schöne sich getrennt hatten. Er starb als ein Mann von höchstem Ansehen.

Geitir an der Kreuzbucht hatte Hallkatla zur Frau, die Tochter Thidrandis des Alten, eine Enkelin des Ketil Lärm. Zwischen Geitir und Brodd-Helgi herrschte anfangs große Freundschaft, aber sie wurde flauer mit der Zeit und schlug endlich um in offene Feindschaft, wie erzählt wird in der Geschichte von den Leuten an der Waffenförde. Hier ist die Erzählung von Thorstein dem Weißen zu Ende.


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