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Kapitel 

Sieben Geschichten von den Ostland Familien


Übertragen von Gustav Neckel

Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1913


4. Thorsteins Heimkehr

Von Thorstein ist zu erzählen, daß es besser mit ihm wurde. Er rüstete ein Schiff zur Islandfahrt, landete in der Rotwalförde den Sommer nach der Hochzeit und verkaufte sein Schiff an die Norweger. Denn er wollte jetzt mit Helga seinen Hausstand gründen und von den Kauffahrten lassen. Und als er das Land betrat, erfuhr er von der großen veränderung. Da



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suchte er seinen Vater auf, und sie machten den Schiffs verkauf nicht rückgängig. Thorstein ließ sich nichts merken. Im Winter kaufte er ein Schiff, das im Bolunghafen auf Stapel lag, und machte es seefertig. Seine Brüder wollten mit ihm ausfahren, wurden aber nicht so früh fertig wie er, weil sie noch im Bezirk zu um hatten mit Einforderung von Schulden. Die Norweger murrten darüber, daß man auf sie warten und vielleicht eine günstige Brise ungenutzt lassen müsse. Da sagte Thorstein: ,Ich will ihnen nachreiten und ihnen sagen, daß sie sich beeilen sollen. Wartet auf mich mindestens eine Woche,' Und Thorstein ritt die Axtförde landeinwärts zum Bolunghafen , hinauf auf die Krapptalheide und hinab zur Waffenförde , weiter über die Butterseeheide, über die Gletscherach bei der Brücke, die Fließtalheide entlang, über das Seefließ und an der Ostseite des Fließes aufwärts, bis er frühmorgens nach der Atlibucht kam.

Thorir war mit seinen Knechten in den Wald hinabgegangen, in die Bolungebene. Einar aber war zu Hause und lag noch im Bett, als Thorstein an die Tür kam. Draußen traf er eine Frau, Ost geheißen. Die Sagte den Ankömmling nach seinem Namen. Thorstein antwortete: ,Sigurd heiße ich. Ich habe Einar eine Schuld zu bezahlen. Geh hinein, wecke Einar und bitte ihn herauszukommen.' Thorstein trug den Spieß in der Hand und auf dem Kopfe einen wollenen Hut. Die Magd weckte Einar. Er Sagte, wer da wäre. Sie sagte, der Mann nenne sich Sigurd. Da stand Einar auf, guhr in seine Schuhe, nahm einen Mantel um und ging dann hinaus. Als erins Freie kam, erkannte er sogleich Thorstein und wurde etwas betreten. Thorstein sagte: ,Ich bin gekommen, um zu erfahren, welche Genugtuung du mir dafür leisten willst, daß du mich auf See wegen meines Skorbuts zum Narren hieltest und mit deinen Matrosen über mich lachtest. Ich will mit Wenigem zufrieden sein.' Einar erwiderte: ,Wende dich erst an alle die andern, die über dich gelacht haben. Zahlen sie Buße, so tue ich es auch.' Darauf Thorstein: ,Ich leide nicht derart an Geldmangel, daß ich mich bequemen würde, zu jedem Einzelnen zu gehn. Aber du für dein Teil sollst mir büßen" Einar



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erklärte, er werde nicht büßen, und er wandte sich zurück zur Schlafkammer. Thorstein rief ihm nach, er möge doch warten und nicht gar so hastig zu Helga ins Bett stürzen. Doch Einar beachtete es nicht. Da legte Thorstein mit dem Speer gegen Einar aus und durchbohrte ihn er stürzte tot in die Kammer. Thorstein bat die Magd, Ein ars weitere Reise zu besorgen, und ritt dann denselben Weg, den er gekommen war.

Er ritt westwärts zu Thorbjörns Sennhütte, die zwischen der Fuchsebene und der Schlangenach lag, und Sagte Thorbjörn , ob seine Brüder schon da gewesen wären. Der verneinte es. Nun berichtete Thorstein das Geschehene und bat, seinen Brüdern zu sagen, daß sie schleunigst an Bord kämen. Dann ritt er selbst zum Schiffe.

Inzwischen schickte die Magd dem Thorir Botschaft und ließ ihm den Fall seines Sohnes melden. Thorir machte sich sogleich auf, ritt mit zwei Knechten zur Waffenförde, setzte zu Schiffe über und kam nach Hof. Dort erzählte er Einars Fall. Thorgils sagte, er habe gleich nichts Gutes geahnt, als Einar Helga heiratete. Man bat ihn, die verfolgung aufzunehmen, und er ließ die Pferde satteln. Grani hatte von Feigheit gesprochen , falls er zögere. Auf Thorgils' Rat kehrte Thorir um, aber seine Knechte ritten mit Thorgils. Sie waren im ganzen ihrer stehen, als sie aufbrachen.


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