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Fünf Geschichten aus dem Westlichen Nordland


Mit einer Übersichtskarte


Übertr. von W. H. Vogt u. Frank Fischer

Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1914


18 .Finnbogi macht sich auf, eine Forderung des Jarls in Byzanz einzutreiben

Im Frühjahr kamen der Jarl und Finnbogi ins Gespräch. Der Jarl fragte, was er für den Sommer vorhatte; — " du wirst nach Island begehren. So ist es meist mit euch. Wenn ihr es eben ;u Ansehen und Freundschaft mit Fürsten gebracht habt, wollt ihr auch schon gleich fort."Finnbogi sagte, daß er nicht vorhabe, sich so schnell von dem Jarl zu trennen. "Wenn du bei mir bleiben willst, habe ich dir eine Gesandtschaft zugedacht . Ein Mann heißt Bergi und ist aus norwegischem Geschlecht ; er war mein Gefolgsmann und ein großer Kaufherr. Es trug sich zu, daß er vermögensverluste hatte und all sein Gut verlor. Da bat er mich, ihm etwas Geld zu leihen, und ich lieh ihm zwölf Mark gebrannten Silbers. Darnach zog Bergi der Weiße fort, und in sieben Jahren ist er bisher nicht wiedergekommen. Jetzt hat man mir erzählt, daß er nach Griechenland hinausgekommen sei. Dort regiert jetzt der König Johannes, ein mächtiger Herr. Bersi ist nun Gefolgsmann des Königs Johannes geworden und in gutem Ansehen dort. Nun will ich dich nach meinem Gelde schicken. Ich will jetzt um die Hälfte mehr haben ader seinen Kopf stattdessen. Wenn ich nun auch mächtig und weit bekannt bin, bin ich doch unter den Herrschern anderer Länder nicht beliebt. Man hält mich für hartsinnig und gar zu unzuverlässig. Ich kann nicht wissen, wie er um



Thule-Bd.10-158 Gesch. aus dem w. Nordland Flip arpa

meinetwegen dein Anliegen aufnimmt. Wähle dir aus meinen Mannen, die dir am geeignetsten erscheinen, und rüste die Fahrt in allen Dingen sorgfältig aus!

Finnbogi tat so. Er rüstete sein Schiff sorgsam aus und wählte aus dem Gefolge des Jarls, was ihm am besten geeignet schien. Und als er seine Vorbereitungen beendet hatte, trat er vor den Jarl und sagte:" Um eines möchte ich Euch noch bitten." "Was ist das:" Sagte der Jarl. "Ich möchte Euch darum bitten, daß Ihr Eure verwandte, Ragnhild, hier in guter Pflege bei Euch behaltet und nicht beim nach Sandau schickt. Und daß Ihr sie nicht verheiratet, solange Ihr mich noch am Leben glaubt. Der Jarl sagte, er wolle das zusagen; —"vielleicht dachtest du daran, als du sie aus Sandau mitnahmst." Der Jarl schenkte ihm einen Goldring, der eine Mark wog, und einen Mantel, der ein teures Stück war. Es wäre das für einen Mann aus fürstlichem Blut eine ehre) wolle Gabe gewesen.


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