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Kapitel 

Schweizerisches

Sagenbuch.


Nach

müdlichen Ueberlieferungen, Chroniken und andern gedrukten and handschriftlichen Quellen herabgegeben


und mit

erläuternden Anmerkungen begleitet von


C. Kohlrusch.

Leipzig,

Rob. Hoffnann

1854.


11. Der unsichtbare Säumer.


Alpenrosen, Jahrgang 1827. S. 310.

Im berner Amte Oberhasli, zwischen Meynngen und Guttannen erhebt sich ein jäher steiler Fels, der Zuben. Auf dem schauerlichen Pfade, ber neben Abgründen, in welchen die wild schäumende Aar ungeheure Felsbrocken bespühlt, zu seiner Höhe führt, ist es nicht geheuer. Oftmals hört man hier Peitschenknall und Töne von Glocken, als ob Säumer mit ihren Mauleseln an dieser traurigen Stätte vorüberzogen. Dies ist die unsichtbare Karavane eines Säumers aus Piemont , dessen Hohn und Spott, als er einst auf seinen Zügen nach Guttannen kam, die ehemals dort wohnenden Berggeister vertrieb ; und der nun von dem Könige derselben verdammt wurde zur Strafe, jährlich einmal hier durch zu ziehen, an dem Tage, an welchem er sich jener Schandthat erfrechte. Jedem aber, dem diese unsichtbare Säumerei begegnet, ist es gerathen, auf die Seite zu treten, um die gespenstischen Reisenden betend vorüber lassen.


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