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Vo chlyne Lüte


ZWERGENSAGEN FEEN- UND FÄNGGENGESCHICHTEN AUS DER SCHWEIZ


NEU MITGETEILT VON C.ENGLERT-FAYE


MIT BILDERN VON BERTA TAPPOLET

TROXLER-VERLAG BERN


Zelli vom Hewzwergli

Das chas schon no gään, daß s wenig Hew gid, und daß d Härepfla nid graaten. Hingägen weiß mu den hitige Tags nimmeh vo tyre Zyte wie friejer, wa d Änigroosa die gärstige Chueheni no sälber bachen hed. Das lieds denn eppa dick ggään, daß ds Veh, wes friej in Uustagen nimmeh hein in der Schur ghäben, mit Strou u Chriis ghirted hein. Sust hed mu den o gseid, da beige Zwärgleni ne ds Veh versorged. Richtig lieds es o scho troffen, daß sie de Tallyten hein Hew bättled, we s eppa oben dyr ghewed hein.

Da syg wyt hinter Itramen uehi newan o eis es Mandli am hewe gsyn. Wan er si eis umsehn heig, wie ds Wätter welli, steid es Zwärgli in er Zottelchappe vor mu zuehi u fräägd neu um nes Aawärd Hew. Der



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Puur hed das Zwärgli gmustred; ud duo där Hellwischer nid greeser ist gsy wan es achtjährigs Biebi, hed er sen glached u seid zue mu: «Was (liii einer Fert furt bringst, magst han!» das wä dua tien an dem Zwärgli breichds gsyn! Das syg i d Schiir uehi, un nid tiber lang heigs den hindrigsten Bitz zem Gibel usa ghäben. Wa ys s Mandli gsehn hed, daß das Zwärgli das Hew ails in eis Pulggi ladet, ist mu schier gschmuechd worden. Und är seid eimal zue titti: «Ja, sevel han i denn nid gmeind, daß d nähmist! Wenn das aso soll gan, su mag i denn mid dem Hewli schlächtli zsämen!» Aber das Zwärgli hed gmeind, är selli jetz das aso lan graaten. Wenn är denn ails verhirteds heig, su seil er si de la merken. Flugs druf lieds Zwärgli syn Burdi gladni ghäben und ist darmid hinder Wald und Hubel vergold ggangen.

Es ist e struuba, lenga Winter in ys s Teiti choon. U scho lang vor Uustagen hed ysa Puur das Hew bis uf e Tilisoller ahi gsetzts ghäben. Är lied mu von Ersti a vellig nyd gwißd ztuen. Und wail er aber eis



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aso gschlagna im Stallsgibel gstotzt ist, chunnd nähern Schiirgwätt ds Zwärgli firha u seid: är seil ds Veh numman ihm avertruwen. Wenn är, der Puur, jetz all Tag chem ga mache wie sust: gan hirten, wie we ds Veh im Stall wä, wen är derglyhe tiej z mälhe, z miste, ztreihen u ds Hew ahazstoßen, un wen er byn allem däm nid fluehi, su seil sym Vehli nyd gschehn.

Das hed mus chennen! u ds Zwärgli ist mit der Trybete Veh zer Pengellicken uf, und der Puur hed mu nagsehn, bis das er nimmeh gsehn u gheerd lied. Aber gagen Uustagen anhi, was sunnenhalb hed agfangen äberren, ist ysem Itramer das Hirten in läre Stall eis lengs gnueg gsyn. Är lied agfangen an däm Gschäft duurhaftig wärden. U wan er eimal aber eis vor nein Baarniloch zuehi ist am mälhe gsyn, hed er agfange fluchen, ei Zeisi in die ander inhi.

D Stallstiir ist offeni gsyn. U flugs druuf lieds neu tuuchd, är gcheeri sy Chlopfa. Är ist i Stallsgibel gsprungen und lied däm Zyg glosd. Zerstist is s gsyn, as ob är die Chlopfa ganz nein undrem Eiger gcheerti. Aber es hed ne tuuchd, sie chemen geng biier und biier, un es chlys Rastli Daina ist mu gsyn, die Chlopfa chem gäge Wald uberha. U wie s anha gsyn ist, lied er d Gloggi all u zsäme gcheerd. Dem Glyt na lied das numma sys Veh chenne syn. Wan är die ganz Tryheta gsehd us ein Wald usa gag sy Schur uehi choon, hed mu afaan unheimli wärden. Är lied e jeihi Chueli ganz gued chennen us em Zug usa bchennen. Sie sy scheennu u feißtu gsyn, wien är no keinu nie gsehn u ghäben hed! Un näb ner jelhen ist es chlys hibsches Chälbschi ggangen. Uf der hindristen ist ds Zwärgli gsässen. Un wa s sy vor der Schur gsyn, lieds zem Puur gseid: Hättist nid gfluehed, su hätt i der ds Veh lenger bhäben, ud der leste Chueh wä nyd gschehn.

Darmid ist ds Zwärgli niena meh gsyn. Aber an der Chueh, wa der Puur bym Fluehen grad hed gmolchni ghäben, syn numman no drii Striche gsyn.


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