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Kapitel 

VOLKSMÄRCHEN DER KABYLEN

I. BAND


WEISHEIT

HERAUSGEGEBEN VON LEO FROBENIUS

1921

VERLEGT BEI EUGEN DIEDERICHS/JENA



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EINBANDZEICHNUNG VON VON F. H. EMCKE


39. Der Listige und die Dummen Das war Amar Gemäss, ein armer und junger, aber sehr, sehr listiger Mann. Er lebte in einer Ortschaft, in der auch drei außerordentlich reiche Brüder wohnten, die unter dem Namen der drei Lahsos als nicht sehr klug bekannt waren. Diesen drei Lah'sos* begegnete Amar Gemäss eines Tages. Er rief ihnen zu: "Guten Tag, ihr alle Lah'sos!" Die drei reichen und törichten Burschen beantworteten sogleich sehr höflich und in unterwürfigem Tone seinen Gruß. Amar Gemäss blieb hierüber sehr erstaunt hinter einem Baume stehen und hörte nur, daß die drei Lah'sos sich darüber unterhielten, ob dieser Gruß dem einen, dem anderen oder allen dreien gegolten hätte. Jeder war aber eitel genug, zu behaupten, Amar Gemäss habe ihm im speziellen die Ehre des Grußes gewidmet. Amar Gemäss sagte: "Diese sind wirklich recht töricht, in Anbetracht ihrer Wohlhabenheit lohnt es sich schon, ihnen einmal einen Streich zu spielen, bei dem ich nicht zu kurz wegzukommen brauche. Jedenfalls kann ich mein kleines Erbteil auf diese Weise gewinnbringend an den Mann bringen."



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Amar Gemäss ging heim. Er wechselte das, was er noch hatte, in Goldstücke um. Die Goldstücke verwahrte er in der Tasche. Amar Gemäss kaufte einen Esel. Den Esel fütterte er einige Tage recht gut und trieb ihn dann eines Morgens vor dem Hause der drei Lah'sos hin. Vor dem Hause löste sich der Esel und ließ seinen Mist fallen. Amar Gemäss steckte sogleich den Mist voll von Goldstücken. Dann band er den Esel an einen Baum und ging in das Gehöft der drei Lah'sos hinein. Amar Gemass sagte: "Entschuldigt mich, es ist mir aber etwas Unangenehmes zugestoßen, weshalb ich euch bitten muß, mir eine Schaufel und einen alten Sack zu leihen."

Die drei Lah'sos kamen zusammen und fragten: "Was ist dir denn zugestoßen, daß du einen Sack und eine Schaufel gerade hier brauchst? Gewiß wollen wir sie dir gerne leihen, aber wir bitten dich um die Liebenswürdigkeit, uns deine Unannehmlichkeit zu erzählen, damit wir an deinem Gefühl teilnehmen können." Amar Gemäss sagte: "Die Sache ist die, daß mein Esel, trotzdem er heute nacht erst seinen Teppich ordnungsgemäß benutzt hat, so daß ich glaubte, er habe sich für heute ganz entleert, plötzlich vor eurem Hause noch einmal gemistet hat, und ich kann doch den Mist nicht so auf der Straße herumliegen lassen!" Die drei Lah'sos sagten: "Warum nicht? Alle Esel misten auf dieser Straße. Warum soll denn dein Esel das nicht auch dürfen? Laß den Mist nur ruhig liegen. Uns soll er nicht stören. Deswegen brauchst du dich nicht mit dem Sack und der Schaufel zu bemühen!"

Amar Gemass sagte: "Ihr seid drei ganz geriebene Burschen und ich merke schon, weshalb ihr wegen eurer Klugheit so allgemein bekannt seid. Nun leiht mir aber den Sack und die Schaufel!" Und Amar Gemäss lachte: "Hohoho! Das sollte euch so passen, daß der Mist meines Esels so vor eurem Hause liegen bleibt. Als ob der Mist aller Esel gleich sei! Hohohoho! Ihr seid kluge Leute!" Der eine Lah'sos nahm die anderen beiden beiseite und sagte: "Mir scheint es fast so, als ob es mit dem Eseismist hier eine besondere Bewandtnis auf sich habe. Wir wollen schlau sein, mit dorthin gehen und den Mist betrachten." Die anderen beiden sagten: "Er hat recht." Die drei Lah'sos holten einen alten Sack und eine Schaufel, kamen zurück und sagten zu Amar Gemass: "Wir wollen dir beim Einsammeln des Mistes behilflich sein." Amar Gemäss sagte: "Eigentlich mache ich die Sache lieber allein, aber wenn ihr schon so freundlich seid, mir euer Gerät zu leihen, kann ich euch nicht wehren, diese Sache auch einmal persönlich zu sehen."



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Die drei Lah'sos gingen mit hinaus. Amar Gemäss stieß die Schaufel in den Mist, so daß die Goldstücke gegen das Eisen klirrten. Die drei Lah'sos stießen einander an und sagten leise: "Hört ihr, haben wir nicht recht, daß an dem Mist etwas Besonderes ist ?" Amar Gemäss schaufelte einen Teil des Mistes so auf, daß ein Goldstück vor dem Sack auf die Erde rollte und den Lah'sos gerade vor die Füße. Sie bückten sich und hoben es auf. Die Lah'sos sahen einander an. Sie beugten sich nieder und fuhren mit den Fingern in den Eseismist. Amar Gemäss sagte: "Laßt das." Die drei Lah'sos fühlten und sahen das Gold.

Die drei Lah'sos traten zur Seite: "Dieser Esel mistet Gold." Sie sagten: "Ja, dieser Esel mistet Gold!" Sie sagten: "Wir müssen den Esel kaufen. Wir sind reich genug, einen solchen Esel kaufen zu können und wir werden unser für den Esel ausgegebenes Geld sich ständig mehren sehen."

Die drei Lah'sos kamen zu Amar Gemäss zurück und sagten: "Wir wollen dir diesen außerordentlichen Esel abkaufen. Was willst du dafür haben?" Amar Gemäss sagte: "Ihr habt recht, es ist ein ganz außerordentlicher Esel. Ihr seid so klug, daß ihr das sogleich gemerkt habt. Außer diesem Esel und einigen anderen Kleinigkeiten habe ich aber von meinem Vater nicht viel geerbt. Ich kann ihn also nicht gut weggeben. Da ihr nun aber durch Zufall diesen Esel entdeckt habt und da ich euch nicht verpflichten kann, über diese außerordentliche Sache zu schweigen, so bin ich sicher, daß bald Diebe kommen werden, mir meinen Esel zu stehlen und deshalb bin ich bereit, ihn wegzugeben. Ihr müßt mir aber versprechen, für den Esel immer aufs beste zu sorgen." Die drei Lah'sos sagten: "Das soll geschehen. Wieviel willst du für den Esel haben ?" Amar Gemäss sagte: "Was soll ich für den Esel fordern? Was soll man für Gold verlangen, das sich in einem fort selbst wieder hervorbringt? Das Schlimme ist, daß ich dann in Zukunft den Esel nicht mehr haben werde. Aber ich will eine Summe sagen, um nur eine Zahl zu nennen. Ich will meinetwegen mit zweitausend Goldstücken zufrieden sein. Mein guter Esel! Nun werde ich von dir Abschied nehmen müssen!" Amar Gemäss umarmte den Esel! Der Esel schrie. Amar Gemäss sagte: "Seht, wie klug der Esel ist, er weint auch."

Die drei Lah'sos gingen in das Gehöft. Sie sagten: "Wir wollen ihn schnell bezahlen, sonst wird es ihm noch leid." Sie kamen mit den Goldstücken. Amar Gemäss nahm sie. Er sagte: "So nehmt denn meinen Goldesel. Behandelt ihn aber ausgezeichnet. Er muß nachts



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auf einem Teppich im Freien schlafen. Jeden Morgen muß der Mist von dem Teppich vorsichtig aufgesammelt werden, damit nichts verlorengeht. Als Futter bekommt er nur frisches Kraut in Wasser. Amar Gemäss nahm den Sack mit dem Mist und den Goldstücken seines Erbteils sowie den Sack mit dem Gold der Lah'sos über die Schulter und ging nach Hause.

Die drei Lah'sos waren über die Erwerbung des goldmistenden Esels sehr glücklich. Sie einigten sich untereinander dahingehend, daß sie den Esel abwechselnd zu sich nehmen wollten, in jeder Nacht ein anderer. Am ersten Tage nahm also der älteste L'hass den Esel zu sich, stellte ihn auf seinen besten Teppich, gab ihm Kraut in Wasser und wartete auf die Ergebnisse des nächsten Morgens. Am anderen Morgen hatte der Esel infolge des Futters Kolik und er hatte den schönen Teppich völlig durch Schmutz verdorben. Von Gold war aber nichts zu sehen. Der Älteste sagte nichts, um nicht den Spott der Brüder auf sich zu lenken, sondern übergab den Esel verabredungsgemäß am zweiten Tage dem zweiten. Und da der es mit dem Esel auch genau nach der Vorschrift des Amar Gemäss hielt, so war das Resultat bei ihm ebenso wie beim Ältesten, und am dritten Tage endlich erlebte der Jüngste auch nichts anderes. Der Jüngste aber sprach das aus, was die anderen bei sich behalten hatten. Der Jüngste sagte: "Bei mir hat der Esel nur den Teppich beschmutzt, Gold hat er nicht hinterlassen." Darauf sagte jeder der anderen beiden: "Bei mir ist es auch nicht anders gewesen." Die drei Lah'sos sagten: "Amar Gemäss hat uns betrogen! Wir wollen ihm den Esel zurückbringen und die zweitausend Goldstücke wiederverlangen." Sie machten sich mit dem Esel auf den Weg zu Amar Gemäss' Wohnung.

Amar Gemäss sagte bei sich: "Drei Tage werde ich die Lah'sos nicht sehen, denn sie haben den Esel sicher abwechselnd. Am vierten Tage werden sie aber mit dem Esel ankommen, und ich muß ihnen einen Empfang bereiten." Er rief am vierten Tage früh seine Frau und sagte: "Bereite mir für heute mittag drei ausgezeichnete Speisen, eine Platte mit sehr gutem Kuskus, eine Platte mit vorzüglicher Butter und eine Platte mit leckerem Fleisch. Diese Gerichte stellst du auf den Taarischt (Hängeboden über dem Viehstall), und zwar unter das Fenster. Wenn ich dich auffordere zu kochen, weigerst du dich! Du findest die drei Gerichte erst dann, wenn ich dich das dritte Mal frage, ob das Essen schon angekommen ist."Die Frau sagte: "Genau so werde ich es machen." Die Frau verfuhr genau



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Darstellung einer Moschee, auf deren Minaretts Vögel sitzen Originalzeichnung eines Kabylen



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nach den Angaben des Amar Gemäss, und als oben auf dem Hängeboden alles bereitstand, kamen denn auch die drei Lah'sos mit dem Esel. Sie banden den Esel draußen an und kamen herein.

Die drei Lah'sos sagten: "Du hast uns mit dem Esel betrogen. Wir haben dir den Esel mitgebracht und verlangen unsere Goldstücke zurück."Amar Gemäss sagte: "Nur immer gemach! gemach! Leute, die ernst und klug wie wir sind, sollen sich nicht übereilen, denn sie werden immer miteinander auskommen. Wenn es ein Mißverständnis in der Sache gibt, so ist es nachher bald aufgeklärt; vielleicht habt ihr etwas aus meinen Worten entnommen, was gar nicht darin ausgesprochen war. Aber das hat ja Zeit. Wir als ansehnliche Leute werden uns nicht benehmen wie niedere Menschen. Wir werden erst einmal essen. Ich bitte euch, nehmt Platz. Wir werden gleich zusammen speisen." Die drei Lah'sos setzten sich.

Amar Gemäss sagte hart zu seiner Frau, die in ihrem Winkel an der Bank saß: "Frau, bereite uns schnell ein Essen!" Die Frau sagte: "Weshalb soll ich mir die Mühe machen, wo du das beste Essen so schnell und leicht bekommen kannst. Ich habe heute gar keine Lust zu kochen." Amar Gemäss sagte zu den drei Lah'sos: "So werden die Frauen verwöhnt, wenn es ihnen zu leicht gemacht wird. — Im übrigen hat sie recht; wir können schneller ein besseres Essen bekommen, nur zeige ich euch nicht gern, wie ich zu meinem Essen komme. Aber ihr seid wohl gern bereit, mir zu versprechen, niemand gegenüber davon zu sprechen, wie ich das mache." Die drei Lah'sos sagten: "Wir danken dir, daß du uns zu einem guten Essen einlädst, und wir werden bestimmt mit niemand darüber sprechen, wie du dazu kommst."

Amar Gemäss nahm eine Amendaejer (tamburinartige Ledertrommel) von der Wand und begann zu trommeln. Er trommelte und sang dazu: "Drei Freunde habe ich bei mir. Gutes Essen will ich meinen Freunden vorsetzen. Drei Speisen möchte ich haben: Kuskus, Butter und Fleisch!"Amar Gemäss trommelte und sang den gleichen Spruch mehrmals vor sich hin. Dann brach er ab und sagte zu seiner Frau: "Frau, sieh doch einmal nach, ob das Essen schon angekommen ist." Die Frau stieg zwischen den Speicherurnen auf die Bank, blickte auf den Zwischenboden und sagte: "Ich kann noch nichts sehen."

Amar Gemäss sagte zu den drei Lah'sos: "Dann werden wir noch ein wenig trommeln müssen." Er ergriff also wieder die Amendaejer, trommelte darauf und sang: "Drei Freunde habe ich bei mir. Gutes



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Essen will ich meinen Freunden vorsetzen. Drei Speisen möchte ich haben: Kuskus, Butter und Fleisch!" Das wiederholte er mehrmals und hieß dann seine Frau nochmals nachsehen. Als sie auf die Urnen. bank gestiegen war, sagte sie: "Trommle noch ein klein wenig!" Amar Gemäss trommelte noch einmal und sang: "Drei Freunde habe ich bei mir. Gutes Essen will ich meinen Freunden vorsetzen. Drei Speisen will ich haben: Kuskus, Butter und Fleisch." Er sang das noch einmal, da rief seine Frau, die auf der Urnenbank stehengeblieben war und ununterbrochen auf den Hängeboden und den Platz unter dem Fenster blickte: "Halt an, es ist genug. Ich sehe das Essen."

Dann sagte die Frau: "Nimm mir ab!" Sie reichte Amar Gemäss eine Schale mit Kuskus, eine Schale mit Butter und eine Schale mit Fleisch. Amar Gemäss nahm die Speisen seiner Frau ab, setzte sie zwischen die drei Lah'sos und sagte: "Genügt das oder soll ich noch weiter trommeln?" Die drei Lah'sos sahen einander an und sagten: "Das genügt vollkommen." Darauf hing denn Amar Gemäss seine Amendaejer wieder an die Wand und sagte zu seiner Frau: "Geh und bring nur gleich einen Krug frischen Wassers!" Die Frau ging. Kaum war sie fort, so sagte Amar Gemäss: "Ich will ihr doch sagen, daß sie von der unteren besseren Quelle Wasser heraufbringt. Ich werde ihr nachspringen, gleich aber wieder zurückkehren. Fangt nur bitte zu essen an. Hoffentlich ist es nach eurem Geschmack." Damit ging Amar Gemäss heraus, schlug die Türe zu und horchte von draußen. Er sagte bei sich: "Ich will ihnen Gelegenheit geben, diese Sache ein wenig untereinander zu besprechen. Sie werden dann desto sicherer in die Falle geraten."

Als Amar Gemäss gegangen war, sagte der älteste L'hass (Sing.): "Habt ihr gesehen, wie das Essen auf das Trommeln hin auf den Zwischen boden kam?" Der zweite sagte: "Wir müssen immer stundenlang darauf warten, bis unsere Frauen sich bequemen, das Essen zu bereiten. Der Amar Gemäss trommelt nur! Nein, ist das eine Trommel!" Der dritte sagte: "Wir müssen dem Amar Gemäss die Trommel abkaufen." Der Älteste griff in die Schüssel und sagte: "Meine Frau kocht nicht so gut." Der zweite versuchte das Essen und sagte: "Das Essen der Trommel ist besser als das meiner Frau!" Der dritte versuchte die Speisen und sagte: "Ich habe nie so gutes Essen gegessen wie das der Trommel." Alle drei Lah'sos sagten: "Wir müssen diese Trommel kaufen." An der Tür hörte Amar Gemäss, was sie untereinander sprachen und sagte: "Sie wären also so weit, und



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ich kann wieder hineingehen." Er entfernte sich ein wenig von der Tür, hustete laut und trat mit festen Schritten auf. Die drei Lah'sos sagten: "Still jetzt, Amar Gemäss kommt wieder. Der Älteste von uns soll einfach fragen, was die Trommel kostet. Wir tun so, als hätten wir nicht verstanden, was es mit ihr für eine Bewandtnis hat."

Amar Gemäss trat herein. Er holte tief Atem und sagte: "Meine Frau geht schnell, ich mußte ihr den halben Hügel nachlaufen, um sie zu erreichen. Eßt übrigens, greift zu. Ich hoffe, mein einfaches Essen sagt euch zu." Die drei Lah'sos sagten: "Das Essen ist recht gut." Der Älteste der drei sagte: "Amar Gemäss, ich wollte dich fragen, ob du uns nicht deine Trommel verkaufen willst. Wir lieben solche Dinge. Wir würden sie gern teuer bezahlen." Amar Gemäss sagte: "Ich darf euch nicht sagen, was an der Trommel daran ist, und deshalb kann ich euch auch nicht verständlich machen, weshalb sie mir eigentlich so sehr wertvoll ist. Sie würde euch aber zu teuer zu stehen kommen." Die drei sagten: "Wir wollen in deine Geheimnisse nicht eindringen und verstehen es ohne weiteres, daß dir ein Gegenstand besonders wertvoll sein kann. Trotzdem nenne nur den Preis." Amar Gemäss sagte: "Ihr werdet mich für verrückt halten, wenn ich euch den Preis nenne, und die Leute würden euch für verrückt erklären, wenn ihr den Preis zahlen würdet." Die drei Lah'sos sagten: "Nenne den Preis und denke nicht an solche Sachen." Amar Gemäss sagte: "Ich gebe die Trommel nicht unter zweitausend Goldstücken ab. Nun könnt ihr über meine Verrücktheit lachen." Die drei sagten: "Wir lachen nicht. Der Älteste soll nach unserem Gehöft gehen und das Geld holen."

Der Älteste ging. Amar Gemäss nahm von seiner Trommel Abschied und sagte zu ihr: "Lebe wohl, in Zukunft werde ich Mangel leiden. Lebe wohl!" Der Älteste kam zurück und gab Amar Gemäss das Geld. Er nahm die Trommel und ging mit den beiden Brüdern von dannen. In der Eile vergaßen sie den Esel, der draußen an dem Gehöft des Amar Gemäss angebunden war. Amar Gemäss nahm ihn herein und sagte: "Drei Tage lang hast du nur Kraut zu fressen bekommen, heute soll es dir besser gehen." Er band ihn in seinem Stalle an. Auf dem Rückwege stritten sich die drei Lah'sos, wer die Trommel zuerst benutzen dürfe. Endlich einigten sie sich dahin, daß der Älteste sie heute noch, der zweite sie morgen und der dritte sie am dritten Tage bei sich daheim sollte anwenden dürfen und daß sie so immer wechseln wollten, um in gleicher Weise die Ernte der Trommel zu teilen.



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Der Älteste der drei kam nach Hause. Seine Frau kam und sagte: "Du kommst zurecht, ich habe gerade das Abendessen fertig." Der L'hass hatte noch den scharfen Ton im Gedächtnis, mit dem Amar Gemäss seine Frau angeredet hatte, und sagte: "Ihr Frauen werdet immer verwöhnter. Warte ab, bis ich dir sage, welches Abendessen ich haben will. Jedenfalls will ich nicht das haben, was du mir bereitet hast, sondern das, das ich selbst besorgen werde. Schütte das Essen, das du bereitet hast, fort. Hast du mich verstanden?" Die Frau sagte: "Weshalb soll ich denn das gute Essen wegschütten?" Der Älteste der drei Lah'sos wurde zornig und sagte: "Sogleich wirfst du es fort auf den Misthaufen!" Die Frau gehorchte. Sie trug das Essen heraus. Ihr Mann folgte ihr und sah zu, daß sie es fortwarf. Er kam mit ihr zurück und sagte:

"Nun stelle dich auf die Speichertopfbank und sieh auf den Zwischen boden platz unter dem Fenster. Gleich wird das Essen da sein. Wenn ich aber nun sogleich das Essen herschaffe, so darf das kein Grund zur Verwöhnung sein!" Dann setzte der Älteste der drei Lah'sos sich hin, trommelte und sang: "Meine Frau habe ich bei mir. Gutes Essen will ich meiner Frau vorsetzen. Drei Speisen möchte ich haben: Kuskus, Butter und Fleisch!" Der L'hass trommelte und sang so laut er konnte. Nach einiger Zeit brach er ab und sagte zu seiner Frau: "Ist noch kein Essen da?" Die Frau dachte bei sich: "Er ist ganz verrückt geworden." Sie sagte laut: "Nein, mein Gatte, ich kann dein Essen noch nicht sehen. Zum Fenster hinaus kann ich aber bis auf den Misthaufen sehen, auf dem mein gutes Essen liegt." Der Älteste sagte: "Dein Essen geht mich nichts an. Ich will mein eigenes Essen haben. Es wird aber schon kommen." Er trommelte und sang weiter. Von Zeit zu Zeit fragte er seine Frau, ob sie sein Essen noch nicht sähe. Sie gab immer die gleiche Antwort. Der Älteste trommelte und sang bis spät in die Nacht hinein. Endlich schlief er vor Hunger und Müdigkeit ein. Seine Frau ging, um sich von einer Nachbarin noch etwas geben zu lassen. Als sie zurückkam, lag er noch immer mit der Trommel im Arm eingeschlafen in der gleichen Ecke und murmelte im Schlafe immer vor sich hin: "Gutes Essen will ich haben." Die Frau sagte: "Früher war er nur töricht, jetzt aber wird er verrückt." Sie legte sich hin und schlief ein.

Am anderen Tage holte der zweite Bruder sich die Trommel. Der älteste sagte ihm nichts davon, daß er hungrig eingeschlafen war. Dem zweiten ging es genau wie dem ältesten und am dritten Tage dann dem jüngsten wie den beiden ältesten. Der jüngste sagte aber



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zu seinen Brüdern: "Ich glaube, Amar Gemäss hat uns mit dem Verkauf der Trommel betrogen. Ich bin gestern hungrig schlafen gegangen." Die anderen beiden sagten: "Uns ist es gerade so gegangen." Alle drei sagten: "Wir wollen ihm die Trommel wieder hinbringen und unser Geld zurückfordern." Sie machten sich also mit der Trommel auf den Weg zu Amar Gemäss.

Als sie gegangen waren, lief die Frau des ältesten zur Frau des zweiten und sagte: "Bisher war mein Mann nur dumm; er fängt aber an, verrückt zu werden." Die zweite sagte: "Mit meinem Mann wird es ebenso." Sie liefen beide zur Frau des dritten. Die Frau des dritten sagte: "Gut, daß ihr zu mir kommt, damit ich mich einmal aussprechen kann; bisher war mein Mann nämlich nur dumm, seit einiger Zeit fängt er an, verrückt zu werden." Die drei Frauen saßen zusammen und sagten: "Wir wollen nicht mehr alles tun, was unsere Männer verlangen. Denn Verrückten braucht man nicht Folge zu leisten."

Amar Gemäss rechnete sich aus, wie lange die Brüder zu den Versuchen mit der Trommel brauchen würden. Er sagte zu seiner Frau: "Heute kommen die drei Lah'sos zu mir, wir müssen uns also vorbereiten. Schlachte ein Schaf. Fülle den Darm mit Blut. Binde den Darm voll Blut unter deinem Kleide um den Hals und laß dir dann nachher von mir die Kehle durchschneiden und dich zum Leben zurückrufen, wie es die Gelegenheit bietet." Die Frau sagte: "Diese Sache habe ich sogleich verstanden. Ich werde es schon richtig machen."

Kurze Zeit darauf kamen die drei Lah'sos mit der Trommel. Sie sagten: "Amar Gemäss, du hast uns mit der Amendaejer betrogen." Amar Gemäss sagte: "Wieso habe ich euch denn betrogen. Was habe ich Schlimmes getan? Habe ich etwas Schlechtes und Betrügerisches getan, gut, dann seid ihr drei klug und stark genug, mich dafür zu bestrafen. Aber ich glaube nicht, daß es der Fall ist. Es wird ein Mißverständnis sein. Aber wir wollen das genau feststellen. Es ist mir schrecklich, wenn mir jemand sagt, ich hätte ihn betrogen. Ich muß das sofort feststellen. Setzt euch. Sprecht alles aus, was ihr zu sagen habt. Verschweigt mir nichts. Wir wollen uns nur vollkommen aussprechen. Ihr seid doch der Meinung, daß wir allein sein wollen, nicht wahr? Frau, geh hinaus! Wir haben eine Männersache zu besprechen. Gehe hinaus, Frau, sage ich nochmals!"

Die Frau des Amar Gemäss sagte aus ihrem Winkel: "Ich denke gar nicht daran, sogleich herauszugehen. Ich bleibe, wo ich bin." Amar Gemäss sagte: "Seht, meine drei Freunde, so widersetzlich



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sind heute die Frauen und sie werden es alle Tage mehr. Aber ob meine Frau nun dableiben will oder nicht, hören soll sie nicht, was wir Männer verhandeln. Sie soll so lange tot sein." Damit zog er ein Messer aus der Tasche und sprach zu dem Messer: "Messer des Amar Gemäss, von dem man sagt, daß es töten und leben lassen kann, laß Blut sehen."

Amar Gemäss sprang auf die Frau zu, er zückte das Messer. Er stieß es in den mit Blut gefüllten Darm. Das Blut spritzte in großem Bogen von dannen. Die Frau des Amar Gemäss lag wie tot am Boden. Die drei Brüder sahen es mit Entsetzen. Amar Gemäss putzte sein Messer, setzte sich gelassen zu den Lah'sos und sagte: "So, nun können wir uns über unsere Männersache besprechen. Die Frau mag nachdem wieder aufleben, wenn wir uns zu Ende unterhalten haben. Verzeiht diese kleine Unterbrechung, die durch den häufigen Starrsinn meiner Frau hervorgerufen ist, und setzt mir nun genau auseinander, weswegen ihr hierhergekommen seid."

Die drei Lah'sos sahen noch immer entsetzt auf die blutüberströmt am Boden liegende Frau und sagten: "Das ist ja schrecklich, was du da getan hast. Du hast ja deiner Frau den Hals durchgeschnitten." Amar Gemäss sagte: "Nun ja, was macht das? Laßt sie ruhig so liegen, wie sie liegt. Wenn ich sie mit dem Messer hier so ein wenig gekitzelt habe, kann ich sie ja mit demselben Messer wieder aufleben lassen. Man muß die Frauen heute strenger nehmen." Die drei sagten: "Du kannst sie wieder aufleben lassen?" Amar Gemäss sagte: "Natürlich kann ich das. Denkt ihr denn, ich würde meine Frau so einfach umbringen, wenn es nicht sehr einfach wäre, sie wieder aufzuwecken? Aber laßt diese Kleinigkeiten und sagt mir nun, welch ernste Sache euch hierhergeführt hat."

Die drei Lah'sos sagten: "Nein, wir können nicht eher mit dir reden, ehe du nicht deine Frau zum Leben zurückgerufen hast; wir bitten dich, es zu tun. Wir möchten durch unsere Gegenwart nicht die Veranlassung geboten haben, daß du deine Frau tötest. Also rufe sie zum Leben zurück!" Amar Gemäss lachte und sagte: "Meinetwegen. Aber erstens ist sie ja gar nicht tot und dann wird sie uns in unserer Unterhaltung noch störender sein. Aber euer Wunsch soll erfüllt werden. Amar Gemäss zog wieder das Messer hervor, strich damit über den Hals seiner Frau und sagte: "Messer des Amar Gemäss, von dem man sagt, daß es töten und leben lassen kann, laß Leben sehen." Kaum hatte Amar Gemäss das getan, da erhob sich seine Frau auch schon wie aus dem Schlafe und strich sich mit der



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Hand über die Augen und schalt: "Törichter Gatte, nicht einmal ordentlich schlafen kann man. Erst wird einem das Kleid voll Blut gemacht, daß man aussieht wie ein geschlachtetes Schaf, und dann darf 'man sich nicht einmal ausruhen!"

Amar Gemäss steckte das Messer ein, setzte sich zu den Brüdern und sagte: "Jetzt wird die Ruhestörung nicht mehr abbrechen. Das kommt von eurer Gutmütigkeit. Mit der ruhigen Unterhaltung ist es vorbei. Sagt mir aber, was euer Wunsch ist." Die drei Brüder sahen sich erstaunt an und sagten: "Unsere Frauen gehorchen uns auch nur widerstrebend. Früher sagten sie uns, wir wären dumm, heute sagen sie, wir wären verrückt. Wenn wir doch auch ein solches Messer hätten!" Amar Gemäss sagte: "Was führt euch also hierher? Womit kann ich euch gefällig sein?" Die drei Lah'sos sagten gleichzeitig: "Verkaufe uns dein Messer. Wir wollen es gut bezahlen." Amar Gemäss sagte: "Mein Messer wollt ihr? Wie soll ich denn in Zukunft meine Frau im Zaume halten! Wie bin ich denn gesichert, daß ich nicht die Verantwortung dafür zu übernehmen habe, was ihr vielleicht für Unheil mit dem Messer anrichtet!" Die drei Lah'sos versprachen, alle Verantwortung selbst zu übernehmen. Sie boten ihm erst tausend Goldstücke, dann zweitausend Goldstücke, dann dreitausend Goldstücke an. Amar sagte: "Ich will denn, weil wir alte Freunde sind, euern Wunsch erfüllen. Bringt mir also die dreitausend Goldstücke. Ich will sie mit in meine Kammer unter den alten Brunnen nehmen. Da unten werde ich dann die nächsten Tage bleiben und meine Sachen in Ordnung bringen. Solltet ihr dann irgendeinen Wunsch haben, so laßt euch nur von meiner Frau den Weg unter dem Brunnenwasser in meine Kammer zeigen und sucht mich da auf." Die drei Brüder holten das Gold, brachten es dem Amar Gemäss und gingen mit dem Messer von dannen.

Auf dem Heimwege einigten sich die drei Brüder, daß der älteste das Messer am ersten, der zweite es am zweiten und der dritte es am dritten Tage haben sollte. Der älteste kam mit dem Messer im Gürtel nach Hause. Der Älteste schrie seine Frau schon in der Tür an und sagte: "Ist das Essen noch nicht fertig? Schnell, trag' das Essen auf." Die Frau sagte: "Ich denke gar nicht daran, immer sogleich so zu springen, wie deine Laune es will. Einen Tag wird das gute Essen auf den Misthaufen geworfen, den nächsten kann es nicht schnell genug fertig werden." Der Älteste sprang auf und schrie: "Alle Tage werdet ihr Frauen widersetzlicher. Wartet aber, wir haben jetzt das Mittel, euch immer für so lange tot zu machen, als es uns gefällt."



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Dann zog er das neu erworbene Messer heraus und sagte: "Messer des Amar Gemäss, von dem man sagt, daß es töten und leben lassen kann, laß Blut fließen." Er fiel über seine Frau her und ehe sie noch wußte, was geschah, schnitt er ihr den Hals durch, so daß sie tot hinfiel. Danach ging er hin, nahm das fertige Essen und speiste. Nach dem Essen legte er sich schlafen und schlief. Als er aufwachte, sagte er: "Nun kann meine Frau auch wieder aufstehen." Er nahm das Messer wieder heraus, strich damit über den Hals der Frau und sagte: "Messer des Amar Gemäss, von dem man sagt, daß es töten und leben lassen kann, laß Leben sehen." Die Frau rührte sich aber nicht, denn sie war wirklich tot. Der Älteste sagte: "Meine Frau ist noch störrischer als die des Amar Gemäss. Dann mag sie aber noch liegen bleiben."

Am anderen Tage tötete der zweite Bruder seine Frau in der gleichen Weise, und am dritten Tage machte der jüngste Bruder es genau ebenso. Der jüngste sagte dann aber zu den älteren beiden: "Ich fürchte, Amar Gemäss hat uns ganz schrecklich betrogen. Meine Frau mag ja recht störrisch sein. Aber das scheint mir denn doch etwas übertrieben." Die anderen beiden sagten: "Ja, wir wollen zu Amar Gemäss gehen, er soll uns unsere Frauen und das Geld für das Messer wiedergeben." Sie gingen.

Amar Gemäss hatte genau ausgerechnet, wann die drei Brüder bei ihm ankommen würden. Er sagte zu seiner Frau: "Sieh, ich streue einzelne Goldstücke auf den Weg zu dem alten Brunnen mit dem verdorbenen Wasser. Hier neben den Brunnen lege ich drei Steine, jeden mit einem Strick daran. Wenn die Lah'sos kommen, sage ihnen, ich hätte die letzten Säcke mit Goldstücken einer soeben angetretenen neuen Erbschaft in die Kammer unter den Brunnen getragen und sei wohl noch da unten. Sie sollten mir nur unter das Wasser nachfolgen. Man mache das so, daß man sich einen der Steine um den Hals binde und herabspringe. Dann finde man den Weg ganz allein." Die Frau sagte: "Es ist schon recht. Wo gehst du nun aber hin?" Amar Gemäss sagte: "Ich gehe von der anderen Seite ins Dorf und hole die Erbschaft." Amar Gemäss ging.

Nach einiger Zeit kamen die drei Lah'sos zum Hause des Amar Gemäss. Als sie über den Hof gingen, sahen sie die Goldstücke und sagten: "Seht, was dieser Amar Gemäss reich ist." Sie trafen die Frau und sagten: "Wo ist dein Mann?" Sie sagte: "Amar Gemäss hat eine Erbschaft angetreten und hat einige Säcke in die Kammer unter den Brunnen getragen. Soll ich ihn heraufrufen?" Die drei Lah'sos



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sagten: "Können wir nicht direkt zu ihm gehen?" Die Frau sagte: "Gewiß könnt ihr das. Geht nur den Weg entlang. Am alten Brunnen liegen Steine, die hängt um den Hals. Da unten zeigt euch dann mein Mann den Weg!" Die drei Lah'sos gingen den Weg hin. Sie folgten den ausgestreuten Goldstücken. Sie kamen an den Brunnen, banden sich jeder einen Stein um den Hals und stürzten sich hinab. Sie ertranken fast gleichzeitig.

Inzwischen ging Amar Gemäss zu dem Haus der drei Lah'sos. Er blickte in die Baerka eines jeden, hob den darin befindlichen Goldsack heraus und trug ihn zu sich nach Hause. Als er ankam, fragte er seine Frau: "Wo sind die drei Lah'sos?" Die Frau sagte: "Sie sind hinter der Erbschaft her in den Brunnen gestürzt." Amar Gemäss sagte aber: "Frau, das war die einzige ausgesprochene Lüge. Sie sind nicht hinter der Erbschaft hergesprungen, sondern der Erbschaft vorausgelaufen. Komm, wir wollen die Goldstücke wieder auflesen, die wir als Wegzeichen für sie ausgestreut haben."

Variante: Einer Variante zufolge läßt im letzten Teil nach dem Verkauf des Messers Amar Gemäss sich ein Grab ausheben, in dem er lebend hockt. Die wütenden Lah'sos kommen nach der Ermordung ihrer Frauen zu dem Grabe und hocken darauf, um das Grab des Betrügers zu beschmutzen. Der aber fährt mit einer Schere von unten herauf und schneidet ihnen die Genitalien ab, worauf sie sterben und an seiner Statt in dem Grabe beigesetzt werden.


Copyright: arpa, 2015.

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