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Kapitel 

DICHTKUNST DER KASSAIDEN

HERAUSGEGEBEN VON LEO FROBENIUS

1928

VERLEGT BEI EUGEN DIEDERICHS/JENA



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TITEL- UND EINBANDZEICHNUNG VON F. H. EHMCKE

MIT ZWEI KARTEN UND ZEHN ABBILDUNGEN

Der Ursprung des Todes (Klo que)

Kalunga (der Gott) sagte zu seinem Sohne: "Gehe hin, und lasse dir von allen in der Welt eine Ziege schenken." Der Sohn wanderte hin. Die Sonne gab die Ziege, der Mond gab die Ziege. Die Sterne gaben die Ziege. Jambo (die Steppe) gab eine Ziege. Mitondo (der Wald) gab eine Ziege. Der Sohn Gottes kam dann zum Menschen. Am Eingange zum Hofe wollte der Hund ihn beißen. Er traf den Menschen. Der Mensch gab ihm eine Ziege, dann sagte er aber: "Ich gebe dir eine Ziege, aber was soll das sein? Der Sohn Kalungas kommt. Er bringt nicht, sondern läßt sich von den Menschen geben."



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Die Menschen sagten: "Warum gibt der Sohn Kalungas nicht?" Der Mensch tötete den Sohn Kalungas und warf ihn in die Wildnis.

Kalunga wartete ein Jahr auf seinen Sohn. Sein Sohn kam nicht wieder. Kalunga ging in das Dorf der Sonne. Er rief alle zusammen. Es kamen alle :Sonne, Mond, Sterne, Jambo, Mitondo, Hund, Mensch. Kalunga sagte: "Wir wollen sehen, wer meinen Sohn getötet hat. Mache jeder ein Loch in die Erde und gehe hinein. Wer am Tode meines Sohnes unschuldig ist, wird wieder herauskommen. Wer schuldig ist, wird darinnen bleiben." Sie machten jeder ein Loch. Sonne, Mond, Sterne, Jambo, Mitondo, Hund und Mensch machten zusammen ein Loch. Jeder ging in sein Loch. Alle kamen wieder heraus. Hund und Mensch wurden zusammen in ihr Loch geworfen. Sie kamen nicht wieder heraus. Kalunga sagte: "Nun weiß ich, wer am Tode meines Sohnes schuldig ist. Alle sollen aus der Erde wieder emporsteigen. Wenn Hund und Mensch aber in der Grube sind, sollen sie nicht wieder emporsteigen."

Sonne, Mond, Jambo, Mitando kehren immer wieder zurück. Mensch und Hund sterben.


Copyright: arpa, 2015.

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