Hauffs Werke
Erster Teil
Gedichte — Märchenalmanache
Herausgegeben
und mit einem Lebensbild versehen
von
Max Drescher
Prinz Wilhelm.
(Nach der Weise: Prinz Eugen zc.).
| Prinz Wilhelm , der edle Ritter,
Ritt hinaus ins Schlachtgewitter,
Ritt mit aus in blut'gen Strauß;
Denn als man die Trommel rührte
Und nach Frankreich abmarschierte,
Blieb der Kronprinz nicht zu haus. |
| Durch des Rheines wilde Wogen
Ist er schnell hindurchgezogen,
Ziehet weiter ohne Ruh'.
Auf die Feinde durch die Wälder,
Durch die eisbedeckten Felder,
Auf die Feinde eilt er zu. |
| Bei Brienne im dunkeln Walde
Unser Jägerhorn erschallte,
Unsre Trommeln wirbeln drein;
In den Feind durch Sumpf und Graben
Stürmt der Prinz mit seinen Schwaben,
Daß der Sieg muß unser sein. |
| Und bei Montereaus blut'ger Brücken,
Als der Feind wollt' schier erdrücken
Unsre kleine treue Schar,
hat er gegen Sturmsgewalten
Ritterlich den Paß gehalten,
Bis sein Volk gerettet war. |
| An der Aube , am Marnestrande,
An der Seine weitem Lande
Kennt man Wilhelm und sein Schwert;
Epinal auf blut'gen Wegen,
Troyes' heißer Kugelregen
Haben seinen Stamm bewährt. |
| Ja, wo treue Schwaben stritten,
War auch in des Kampfes Mitten
Unser Kronprinz stets dabei;
Ja, so stritt im Schlachtgewitter
Prinz Wilhelm , der edle Ritter,
Furchtlos, wie sein Wort, und treu.
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| Schlaget ein, ihr Kameraden!
Wenn zum Krieg die Trommeln laden,
Strömen freudig wir herber
Denn als König zieht der Ritter
Nun voraus ins Schlachtgewitter,
Furchtlos, wie sein Wort, und treu.
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