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Autograph: Zürich StA, E II 355, 61 (Siegelspur) Gedruckt: Jakob Kuratli, Geschichte der Kirche von Wartau-Gretschins, Buchs 1950, S. 125f
Der Landvogt von Sargans [Rudolf Haas] hat ihm ein Predigtverbot auferlegt; bittet die Zürcher, sich dafür einzusetzen, daß seine Pfrundherren [Glarus] und die Gemeinde Wartau über seinen angeblichen Landfriedensbruch angehört werden und daß das Verbot wieder aufgehoben wird.
Gnad und fryd von got, unserem vatter, durch Jesum Christum, unserem herren.
Amen.
Lyeben herren und brüder, nachdem yr von mir gschrifftlich und muntlich bericht synd 1 , wye myn her lantvogt von Sanganss wyder mych handlet 2 , soll uwer lyeb wüssen, das er mir yetzund am anderen suntag nächst vor wyenacht 3 ain pott 4 thon hatt uss bevelch syner herren, der V orten, namlich, das ich yetzund zemall des predigens halben styll ston sölle untz 5 byss uff den nächsten tag, do der syben orten tagherren zusammen kommend und myr ain entlieh 6 urkund gebind 7 . Darumb ist myn ernstlich byt an üch wye formals, yr wellend druff und dran syn, das myner lehen und schyrm herren myner pfrund 8 kuntschafft och verhört werde und ain gantze gmaind zu Wartow. So wirdt es sich wol erfinden, ob ich den lantzfryden gehalten hab oder nit. Och wellend versuchen, ob mir das pott wider abgelossen 9 werden möcht.
Domit synd bevolhen domino Sadai 10 , cui soli honor et gloria in secula. Amen.
Datae in Wartow, secunda feria dominicae, secundae ante natalem domini anno 1535.
Jacobus Hewer, minister
ecclesie in Wartow.
[Adresse auf der Rückseite:] Den frommen dyeneren und evangelisten der kilchen zu Zürich, Leoni Iudae und Heinricho Bullingero, mynen lyeben herren und brüder.