Projektseite Bullinger - Briefwechsel © Heinrich Bullinger-Stiftung
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[334]

Hans Rudolf Lavater und
Bullinger
an Philipp von Hessen
Zürich,
11. März 1534

Autograph Bullingers: Marburg, Hessisches StA, 3 (= Politisches Archiv), 1797, I (Siegelspur) Regest: PA 1797 (II 449)

Danken für Philipps Brief [Nr. 273] und seinen ermutigenden Zuspruch, bei Gottes Wort zu verharren. Daraus entnehmen sie, daß es in Hessen diesbezüglich zum Guten steht. In Zürich ist man fest entschlossen, bei der erkannten Wahrheit zu bleiben.

Christlicher, durchlüchtiger, hochgeborner fürst, unser willig dienst syend üch allezyt bevoran bereyt.

Wir habend üwer fürstlichen gnaden schryben an unß, imm october deß 33. jars gethon 1 , mitt besonders grossen fröuden empfangen, dann diewyl

a vor vendibiliorem gestrichen commendabit.
8 Anklänge an Aristoteles, Aristophanes und I Tim 5, 14.
9 Die Ende 153 I/Anfang 1532 verfaßte Zwingli-Vita von Oswald Myconius wurde erst 1536, dann tatsächlich als Vorrede zur ersten Ausgabe der Briefe Zwinglis und Oekolampads gedruckt, s. Finsler 137, Nr. 628 (Neuedition: Oswald Myconius, Vom Leben und Sterben Huldrych Zwinglis. Das älteste Lebensbild Zwinglis. Lateinischer Text mit Übersetzung, Einführung und Kommentar hg. v. Ernst Gerhard Rüsch, St. Gallen 1979. - MVG L). Bullinger selbst hatte freilich bereits 1532 eine Verteidigung
Zwinglis veröffentlicht in seiner Karlstagsrede «De prophetae officio» (HBBibl I 33; s. noch HBBW II, Nr. 61).
10 Dem von Wolfgang Capito herausgegebenen Kommentar Oekolampads zum Propheten Ezechiel, 1534 in Straßburg von Matthias Apiarius gedruckt, sind u. a. der Brief des Simon Grynäus an Capito über den Tod Oekolampads und dessen von Capito verfaßte Biographie beigefügt, s. Oekolampad-Bibliographie 173.
11 Theodor Bibliander.
1 Philipp von Hessen an Lavater und Bullinger, 15. Oktober 1533 (HBBW III Nr. 273).

u. f. g. unß kleinfügen 2 so trostlich zuspricht und ermanet ze verharren ann gottes wort, könnend wir wol ermässen, wie wol es deß handelß halb 3 by u. f. g. stadt. Sagend deßhalben gott lob und danckend u. f. g. deß früntlichen schrybens und ermanens. Wöllend ouch deß zu gutem alle zyt yndenck sin und mitt gottes gnad getröst 4 inn erckanter warheyt beston 5 und fürfaren, wie wir dann bißhar vil trübsal erlitten und noch 6 , inn denen unß denocht gott trüwlich erhallten. Es ist ouch unser herrenn und oberen der statt und deß lands einmütiger will und styfs 7 fürnemmen, by angenomner warheyt mitt gottes gnad ze beharren. Bittend hie, u. f. g. wölle diß unser schryben für gut hallten, unß üch inn trüwen befolhen haben. Dann wo wir üch gedienen und liebs und gfallens thun köndtend, wölltend wir u. f. g. willige sin.

Gott beware sy.

Datum Zürych, 11. martii 1534.

Üwer fürstlichen gnaden underthänige

Hanß Rodolff Lavatar, vogt ze Kyburg,

und Heinrich Bullinger,

praedicant Zürych.

[Adresse auf der Rückseite:] Dem christlichen, durchlüchtigen und hochgepornen fürsten und herren, h. Philipsen, lantgraven ze Hessenn etc., irem allergnädigsten herrenn.