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Autograph: Zürich StA, E II 362, 7f (Siegelspur) Ungedruckt
In Antwort auf Bullingers Brief [nicht erhalten] an den Bürgermeister Hans [von] Waldkirch wird den Schaffhauser Studenten [Blasius] Öchsli und [Jakob] Rüeger erlaubt, weiter in Zürich zu studieren und ihr Stipendium beizubehalten, auch wenn sie heiraten würden, und zwar, solange der Rat dies als geeignet betrachtet. Die [Zürcher]sollen sie weiter unterweisen und zum Studium anspornen.
Unnser frünttlich, willig dienst allzit zuvor, wirdiger, hochgelerter, sonders
günstiger, lieber herr und guter frund, wir haben ewer schriben, 2 verschiner 3
tagen unserm getrewen, lieben burgermaister Johansen Waldkilch gethon,
verstanden und fügen uff solichs euch frünttlicher mainung ze vernemen,
das wir unser zwen studenten, den Öchslin 4 und Rüger 5 , lenger by uch zu
Zürich im studio haben wöllen, und inen das stipendium (nit lenger — sie
verheüraten sich, ald 6 nitt — dann uns gelegen ist) verfolgen 7 lassen. Derhalben
so ist unser bitt und beger an euch, ir wöllen nochmals ain uffsehen
uff sie haben, sie weisen und leeren, und umb das, so inen verweislich 8 ,
straffen, damitt sy im studio weiter procedieren und uns gar bald, dann 9 wir
iren vast 10 notturfftig, zu nuz komen mögen. Das wöllen wir umb euch, wo
es sich begibtt 11 , willig verdienen.
Datum mittwochs nach misericordia domini anno, etc., 46.
Burgermaister und rat
der statt Schafhusen.
[Adresse auf der Rückseite:] Dem würdigen und hochgelerten herrn Hainrico Bullinger, der hailigen göttlichen schrifft lerern Zürich, unserm sonders günstigen, lieben herren und guten frund.