Projektseite Bullinger - Briefwechsel © Heinrich Bullinger-Stiftung
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[2445]

Bürgermeister und
Rat von Schaffhausen an
Bullinger
[Schaffhausen],
12. Mai 1546

Autograph: Zürich StA, E II 362, 7f (Siegelspur) Ungedruckt

In Antwort auf Bullingers Brief [nicht erhalten] an den Bürgermeister Hans [von] Waldkirch wird den Schaffhauser Studenten [Blasius] Öchsli und [Jakob] Rüeger erlaubt, weiter in Zürich zu studieren und ihr Stipendium beizubehalten, auch wenn sie heiraten würden, und zwar, solange der Rat dies als geeignet betrachtet. Die [Zürcher]sollen sie weiter unterweisen und zum Studium anspornen.

Unnser frünttlich, willig dienst allzit zuvor, wirdiger, hochgelerter, sonders günstiger, lieber herr und guter frund, wir haben ewer schriben, 2 verschiner 3 tagen unserm getrewen, lieben burgermaister Johansen Waldkilch gethon, verstanden und fügen uff solichs euch frünttlicher mainung ze vernemen, das wir unser zwen studenten, den Öchslin 4 und Rüger 5 , lenger by uch zu Zürich im studio haben wöllen, und inen das stipendium (nit lenger — sie verheüraten sich, ald 6 nitt — dann uns gelegen ist) verfolgen 7 lassen. Derhalben so ist unser bitt und beger an euch, ir wöllen nochmals ain uffsehen uff sie haben, sie weisen und leeren, und umb das, so inen verweislich 8 , straffen, damitt sy im studio weiter procedieren und uns gar bald, dann 9 wir

hier hilfreich wären. — Lit.: Wolfgang Zimmermann, Teufelsglaube und Hexenverfolgungen in Konstanz 1546—1548, in: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 106, 1988, 36—48; Keller, Jakob Ruf I 210f.
15 Der Brief wurde Bullinger am 12. Mai durch einen Metzger überbracht; s. Nr. 2446,31.
1 Hans von Waldkirch.
2 Nicht erhalten.
3 vergangener.
4 Blasius Öchsli; s. HBBW XIV 496f, Anm. 5.
5 Jakob Rüeger; s. aaO.
6 oder.
7 weiter aushändigen.
8 vorzuwerfen [wäre].
9 wenn.

iren vast 10 notturfftig, zu nuz komen mögen. Das wöllen wir umb euch, wo es sich begibtt 11 , willig verdienen.

Datum mittwochs nach misericordia domini anno, etc., 46.

Burgermaister und rat

der statt Schafhusen.

[Adresse auf der Rückseite:] Dem würdigen und hochgelerten herrn Hainrico Bullinger, der hailigen göttlichen schrifft lerern Zürich, unserm sonders günstigen, lieben herren und guten frund.