Projektseite Bullinger - Briefwechsel © Heinrich Bullinger-Stiftung
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[2307]

Camillo Renato und
Bartolomeo Maturo an
Bullinger und
die übrigen Pfarrer von Zürich
Vicosoprano,
19. Dezember 1545

Autograph von Renato: Zürich StA, E II 335, 2076 (ohne Siegel)

Renato freut sich über seine gute Beziehung zu Bullinger. Diese möge bestehen bleiben. Grund für den vorliegenden Brief ist sein und Bullingers Anliegen, das Evangelium zu befördern. Er und sein Kollege Bartolomeo [Maturo], Prediger im Oberbergell, empfehlen wärmstens den Bruder Gabriele, der das Evangelium in Morcote (in der Region Lugano) gepredigt hat, an

e ut fehlt in der Vorlage.
5 Zur Gefahr eines Überfalls auf Genf ab November 1545 s. Jean-Antoine Gauner, Histoire de Genève des origines a l'année 1691, Bd. 3, Genf 1898, S. 243-249.
6 Vgl. Ps 89 (Vuig. 88), 32f; Ez 20, 37; Hebr 12,6.
7 Heinrich Buchter.
8 Erasmus Schmid.
1 Bartolomeo Maturo (Lebensdaten unbekannt), Prior des Dominikanerkonvents zu Cremona, floh aus Glaubensgründen wohl 1528 ins Veltlin, wo er im Sinne der Reformation predigte. 1529 wurde er aus

Bullinger, Johannes Rivius [wohl Frisius], [Konrad] Pellikan und an die anderen Zürcher Kollegen. Der Erfolg, den Gabriele beim Predigen des Evangeliums hatte, führte zu seiner Ausweisung. Nun möchte Gabriele den Zürchern die Situation dieser Region und die positiven Folgen eines etwaigen Beitrittes Luganos und Locarnos zum Evangelium darlegen. Er erhofft sich dabei Rat und Hilfe, um dank des Einflusses und der diplomatischen Unterstützung der Zürcher bald wieder ehrenhaft zu seinen Brüdern [in Morcote] zurückkehren zu dürfen. Gruße. Bullinger möchte Renatos letzten Brief [Nr. 2279]beantworten. Mögen sich beide im Interesse des Evangeliums einig werden.

[Gedruckt: Epistolae ineditae, in: Museum Helveticum V/19, Zürich 1751, 477f; Graubünden, Korr. J 90f, Nr. 65; Renato, Opere 154156, Nr. 8.]