[1640]
Original a : Zürich ZB, Ms F 37, 58 (Siegelspur) Ungedruckt
Der Überbringer dieses Briefes, Michael [Schlauer], wird betreffend den weiteren Aufenthalt der Bieler Stipendiaten [Abraham und Beat Steinegger]nach dem Rechten sehen; die Knaben sollen [als Tischgänger] in einem anderen Haushalt untergebracht werden, wo bessere Möglichkeiten zur Pflege der mündlichen lateinischen Sprache bestehen; Bitte um Beratung [Schlatters] und gute Betreuung der Knaben.
Unser früntlich gruß sammpt erbiettunng aller erenn, liebß und gutz zu befor.
Wolgelertt, fromm, ersamm, wyß, insunders günstig, lieb herrenn und gutte fründt, alß dann unser predicantt, herr Michell 2 , Zeiger diß brieffs 3 , zu üch khomenn wirtt, habenn wir ime befolchen, unser stipendiarios 4 by üch mitt üweremm rhatt widerumb ze versächen. Doch so ist unser will und 6 meynung, das die knabenn für hin 5 zu einemm in disch verdinngtt wärdenn, der mer knabenn by im am disch hatt, von wägenn sy sich mitt andrenn jungenn studenttenn lattin zu redenn gebruchen mögenn. 7 Derhalbenn ist unser ernstig, früntlich bitt an üch, wellenntt genanntem unseremm predicanntten in selichem mitt rhatt beholffenn sin und ein jeder under üch uff unser knabenn ein ernstig, flissig uff sächenn habenn, alß wärendt sy die üwerenn. Selichs wellenntt wir ummb üch sammpt oder sunders, wo eß sich iemer 8 gebürtt, früntlich gern verdienenn und günstlich beschuldenn 9 mitt hilff deß allmächtigenn, den wir bittenn, üwer würde säligcklich zu bewarenn etc.
Datumm suntag deß 25. iunii anno etc. 42.
Meiger und rhatt
zu Biell.
[Adresse auf der Rückseite:] Den wolgelerttenn, ersamen, wysen herrenn gemeinnen'°predicanttenn sammpt andrenn gelerttenn der statt Zürich, Unsern sunders günstig, lieb herrenn und glitten fründen.