Projektseite Bullinger - Briefwechsel © Heinrich Bullinger-Stiftung
Textbreite
Schriftgröße
Kapitel 

[1640]

Meier und
Rat von Biel an
die Pfarrer und Lehrer von Zürich
[Biel],
25. Juni 1542

Original a : Zürich ZB, Ms F 37, 58 (Siegelspur) Ungedruckt

Der Überbringer dieses Briefes, Michael [Schlauer], wird betreffend den weiteren Aufenthalt der Bieler Stipendiaten [Abraham und Beat Steinegger]nach dem Rechten sehen; die Knaben sollen [als Tischgänger] in einem anderen Haushalt untergebracht werden, wo bessere Möglichkeiten zur Pflege der mündlichen lateinischen Sprache bestehen; Bitte um Beratung [Schlatters] und gute Betreuung der Knaben.

Unser früntlich gruß sammpt erbiettunng aller erenn, liebß und gutz zu befor.

Wolgelertt, fromm, ersamm, wyß, insunders günstig, lieb herrenn und gutte fründt, alß dann unser predicantt, herr Michell 2 , Zeiger diß brieffs 3 , zu üch khomenn wirtt, habenn wir ime befolchen, unser stipendiarios 4 by üch mitt üweremm rhatt widerumb ze versächen. Doch so ist unser will und 6 meynung, das die knabenn für hin 5 zu einemm in disch verdinngtt wärdenn, der mer knabenn by im am disch hatt, von wägenn sy sich mitt andrenn jungenn studenttenn lattin zu redenn gebruchen mögenn. 7 Derhalbenn ist unser ernstig, früntlich bitt an üch, wellenntt genanntem unseremm predicanntten in selichem mitt rhatt beholffenn sin und ein jeder under üch uff unser knabenn ein ernstig, flissig uff sächenn habenn, alß wärendt sy die üwerenn. Selichs wellenntt wir ummb üch sammpt oder sunders, wo eß sich iemer 8 gebürtt, früntlich gern verdienenn und günstlich beschuldenn 9 mitt hilff deß allmächtigenn, den wir bittenn, üwer würde säligcklich zu bewarenn etc.

Datumm suntag deß 25. iunii anno etc. 42.

Meiger und rhatt

zu Biell.

a Mit einer marginalen Annotation und Unterstreichungen von J. H. Hottinger.
1 Vgl. HBBW XI, S. 168, Anm. 1.
2 Michael Schlatter.
3 Überbringer dieses Briefes.
4 Bei den Bieler Stipendiaten handelt es sich um Abraham und Beat Steinegger, vgl. HBBW XI, Nr. 1507 und 1515.
5 forthin.
6 in Kost geben.
7 Aus Bullingers Schreiben an Meier und Rat von Biel vom 23. Januar 1543 (Biel Stadtarchiv, 119, CXXIX, Nr. 12) geht hervor, dass die beiden Stipendiaten zu diesem Zeitpunkt bei Johannes Fries einquartiert waren.
8 immer.
9 gerne vergelten.

[Adresse auf der Rückseite:] Den wolgelerttenn, ersamen, wysen herrenn gemeinnen'°predicanttenn sammpt andrenn gelerttenn der statt Zürich, Unsern sunders günstig, lieb herrenn und glitten fründen.