[388a]
[Bullinger] an
[Oswald Myconius]
[Zürich,
4. Juni 1534]
Autograph: Zürich StA, E II 441, 18 (ohne Siegel) Gedruckt 3 : Bouvier 294f
Hat noch vor [Winkelis?]Abreise erfahren, daß die Verordneten vorschlagen, die Frage eines Bündnisses mit dem Fürsten von Württemberg in Baden [den evangelischen Orten] vorzulegen; was der Rat beschließen wird, ist offen.
Wie H[ans?]Heinrych 4 , der fromm, redlich mann, nitt hinwäg ggangen, wie ich vermeint, sunder behallten ist 5 , hab ich vernommen per fidelem quendam virum, wie a der radtschlag der 4 verordneten 6 ist, alle handlung jetzund an üch, Bernn, Schaffhusen etc. ze bringen ze Baden uff dem tag, an forsan communibus consiliis de foedere cum Cheruscorum principe 7 ineundo consultetur 8 etc. Mag doch nitt wüssen, was vor den burgern das meer 9 wirt. Hoff alleß gutz. Will min bests thun.
Tuus ille b .
[Ohne Adresse.]
a vor wie gestrichenes di.
b darunter (von Simlers Hand) Bullingerus.
1 Es handelt sich offensichtlich um einen
Nachtrag zum Brief an Myconius vom 4.
Juni 1534 (s. HBBW IV, Nr. 388, bes. Z.
1-29).
2 Vermutlich wurde diese Ergänzung zum
Brief vom 4. Juni (s. Anm. 1) noch am
gleichen Tag abgefaßt und mit diesem
zusammen abgeschickt.
3 Mit irrtümlicher Datierung auf Sommer
1562 und entsprechender Fehldeutung
des Inhalts.
4 Gemeint ist wohl der von Myconius am
30. Mai und am 5. Juni als Briefüberbringer
erwähnte Verwandte Leo Juds, bei
dem es sich um Hans Heinrich Winkeli
handeln dürfte (s. HBBW IV, S. 197, 19f
bzw. 203, 22). Sollte die Abkürzung jedoch
mit "Herr" aufzulösen sein, müßte
man annehmen, es sei von einem nicht
näher identifizierbaren Geistlichen die
Rede.5 zurückgehalten wurde.
6 Vgl. HBBW IV, 5. 201, 24f.
7 Herzog Ulrich von Württemberg (vgl.
HBBW IV, S. 286, 3).
8 Zu den Verhandlungen in Baden s.
HBBW IV, S. 212, Anm. 8.
9 wie der Mehrheitsentscheid des Großen
Rates ausfallen wird.