[1299]

Simon Grynäus an

Bullinger

[Basel,

nach 18. August 1539]

Autograph a : Zürich ZB, Ms F 62, 246 (Siegelspur) Ungedruckt

Der Briefüberbringer, Bürgermeister [Balthasar Funk] aus Memmingen, ist auf der Suche nach einem Provisor für die Memminger Schule; [die Basler] weisen ihn auf Sebastian Guldibeck hin, und Grynäus bittet um Unterstützung seines Anliegens. Grüße.

S. Is, qui has ad te perfert, consul Memmingensis ² , vir optimus, quaerit scolae, quam diligentius paulo adornant, greek. Indicabimus Sebastianum Goldebeckium idoneum ei provinciae ³ . Oro te, ut hic quoque velis Christi negotium promovere. Non addo plura; scio, quae est humanitas et synceritas tua, frater mihi dilectissime.

Vale in domino.

Simon Gryn. tuus.

Saluta fratres omnes diligenter, praesertim Theodorum ⁴ nostrum.

Christus b dominus nos conservet. A[men]c .

[Adresse auf der Rückseite:] Clarissimo viro d. Henrico Bullingero, amico et fratri. Zürch.

a Mit einer Randbemerkung von J. H. Hottinger.

b in der Vorlage greek.

c Rand beschädigt.

1 Am 18. August 1539 beschloß Memmingen, den Lehrkörper der Lateinschule auf drei Lehrer zu erweitern. Bürgermeister Balthasar Funk wurde nach Straßburg entsandt, um Hans Kleber als Schulmeister zurückzuholen. Funks Besuch in Basel und Zürich; wo er einen Provisor (Hilfslehrer) anzuwerben versuchte, dürfte

im selben Zusammenhang erfolgt sein. Vgl. Emil Reichenhart, Die lateinische Schule zu Memmingen im Reformationszeitalter, in: Neue Jahrbücher für Philologie und Pädagogik, Bd. 122 (= Abt. 2, Jg. 26), 1880, S. 278.

2 Balthasar Funk, s. oben Anm. 1.

3 Guldibeck war Provisor an der Großmünsterschule, eine Funktion übrigens, die auch Bullinger gelegentlich mit "hypodidascalus" umschreibt (vgl. Zürich ZB, Ms F 37, 405v.).

4 Theodor Bibliander.