Projektseite Bullinger - Briefwechsel © Heinrich Bullinger-Stiftung
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[1231]

Cölestin Hennig an
Bullinger
[Görlitz],
28. Februar 1539

Autograph: Zürich StA, E II 367, 15 (Siegelspur) Gedruckt: Hergang/Peschek 150f; Seeliger 38 a

Versichert Bullinger, dem er sich durch Pergener in Freundschaft verbunden fühlt, seiner Wertschätzung und freut sich über dessen sowie Konrad Pellikans, Leo Juds und Theodor Biblianders Wohlergehen; möchte ihn einmal besuchen, damit er anhören kann, was er seit langem aus dessen Büchern kennt. Grüße.

Gnad und fried von Christo Jesu, unserm herrn, erlöser und heyland zuvor mit wünschung alizeyt mehrung des reichs Christi, gesuntheyt beydes der seelen und des leybes.

Achtbar, wirdiger, lyber herr und gelybter bruder in Christo, das ich ytzund unvorsehens zum ersten 2 euer acht[bar]w[ysheit] mit brieff ersuche 3 , kompt mirs gleiche 4 on alles vorsehenn. Sintemal ich zu 5 Görlitz von der Zittaw ander ursachen halbenn bin gezogenn, unnd yn dem mir zufellig botschafft keyn Franckfurdt ist fürkommen 6 , kan ich unnd weys es nicht zu unterlassenn von wegen der freundschafftt, so wir miteynander haben aus schrifften, so unser herr stadschreyber Osvaldus Pergnerus, und eluerj alchtbar] wlysheit] ym widerumb geschryben Babett 7 , unnd schreib euch als meynem lyben herrn und preceptori der lehr halben, so ich aus euren büchern entpfangen, gantz freundlicher wolmeynung, yn hoffnung, meyn geringes schreiben wird euch nicht entgegen seyn und von euch yn freundschafft

a Seeliger datiert den Brief auf den 2. statt auf den 28. Februar.
1 Vgl. unten Z. 6f.
2 unerwartet und erstmals.
3 behellige.
4 ebenfalls.
5 nach.
6 und weil mir überraschend ein Briefbote nach Frankfurt zur Verfügung stand.
7 Hennig erscheint als Grüßender in Oswald Pergeners Briefen an Bullinger; s. HBBW III, S. 205, 35, und VII, S. 76, 26f.

angenommen werdenn. Unnd so ich, aber 8 all euer gutte freund erfaren möchtenn euer glückseligen zustand 9 , aber euerer mitheiffern ym wortt, nemlich des herrn Conradi Pellicani, Leon[is] Jud, Theodori Biblia[ndri] das ist uns allzeit eyn hertzlich und sehr grosse freud zu erfarenn. Verhoff auch, so es got aber schicken wil, ich wil mich dazu so stellenn, das ich eyns mais euch wil besuchenn und alldo mündlich hören, was ich langst von euern b schrifften eyngnommen habenn und auch langst begertt habe. Got, der allmechtig, schaff es nach seynem gotlichen willenn.

Ich an stadt meyner herrn und freund grüsse euch freundlichen von aller wegen, des gleichen alle obgenantte c herrn und euer mitheiffer. Bitt, wollet meyn eylend schreybenn gantz freundlich annehmenn und yn keynem argen wendenn. Domit frist 10 euch der allmechtig got euer leben yn langwyriger 11 gsuntheytt, domit yhr dy herd Christi mit gottes wortt weyden möchtet etc.

Datum freytag vor Reminiscere anno domini 1539.

Celestinus Hennigk, burger

zur Zittaw yn der marggraffschafft

Oberlusatzen.

[Adresse auf der Rückseite:] Dem achtbaren, wyrdigen herrn Heynricho Bullingero, predigern des worttes gottes zu Zürich ym Schweytz, meynem grosgünstigen lyben herrn, freund unnd bruder in Christo.