Name: Knöfel: Vorname: Johann
| K. oder Knefel aus Lauban gebürtig, ein braver
Componist des 16. Jahrhunderts, wurde kurz vor 1580, wie er in seinen "Cantiones
piae 6 et 5 vocibus" selbst angibt, zum Capellmeister des Pfalzgrafen
Ludwig bei Rhein ernannt; vorher scheint er sich am Liegnitzer Hof ausgehalten
zu haben, denn er widmet seine "Dulcissimae quaedam Cantiones, numero XXXII. |
Quinque. Sex et Septem Vocum", 1571, dem Herzoge Heinrich von Schlesien,
Liegnitz etc. und datirt dieselben "Liegnitz 151 . Aus der Dedication ersehen
wir auch, daß dies sein erstes Werk sei und läßt sich daraus der Schluß ziehen,
daß er etwa um 1546 geboren ist. Näheres über sein Leben ist nicht bekannt
und leider sind die alten Akten über die baierischen Musikcapellen, die im
16. Jahrhundert einen so hohen Ruf hatten, soweit vernichtet, daß sie fast gar
keine Ausbeute über die damaligen Musiker bieten. Die Hof- und Staatsbibliothek
in München, die Berliner und Wiener, auch die bereits erwähnte Bibliothek in
Liegnitz enthalten vier größere Drucksammlungen seiner Compositionen, darunter
auch eine Sammlung deutscher Lieder zu 5 Stimmen, gedruckt zu Nürnberg bei
Katharina Gerlachin, 1581. In letzterer sagt er in der Dedication an den
Bürgermeister und Rath der Stadt Amberg, datirt "Heydelberg, am tag Petri
und Pauli, im Jar 1581 , daß "Herr Ludwig Pfalzgraff bey Rhein, Herzog
in Bayern, mein gnedigster Herr, vorlängst befohlen, daß ich zu meiner besseren
übung und exercitation Järlich , wo möglich, etliche Gesang im Truck verfertigen
und außgeben lassen solle." Das ist auch der letzte Druck, den wir von
ihm besitzen und verschwindet von da jegliche weitere Kunde über ihn, außer
daß Schadaeus im J. 1611 eine sechsstimmige Motette "Aufer a nobis Domine"
wieder neu veröffentlicht. Die Neuzeit hat noch keine Notiz von ihm genommen.
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