Name: Jode: Vorname: de J., Künstlerfamilie zu Antwerpen.
| Gerrit (Gerhard)
de J. sen., stammte aus Nimwegen und ließ sich in Antwerpen nieder, geb. 1521,
† 1591. |
Er ist das Haupt der Künstlerfamilie. Früher bei Karl V. bedienstet,
verließ er diesen Dienst, um Künstler (d. h. Stecher) zu werden. Er arbeitete
in der Weise des C. Cort und es dürfte ihm manches Blatt gehören, das seinem
gleichnamigen Sohne zugeschrieben wird. Er war auch Verleger und gab als
solcher Blätter nach Vredeman de Meß heraus. — Gerrit de 8. jun., des
Vorigen Sohn und Schüler, geb. 1541, † 1599. Er gab 1585 ein Werk mit
Bildnissen der Päpste in 29 Blättern heraus. Zu seinen Hauptwerken wird die
große Kreuzigung nach Michel Angelo, der römische Triumph nach Heemskerk,
der heilige Hieronym nach Tizian gerechnet. Auch Werke mit Emblemen nach
M. de Vos und de Weert sind bei ihm erschienen. Sein Vater wird an manchem
dieser Blätter auch Antheil haben. — Pieter de J. sen., Sohn des Vorigen,
Zeichner und Kupferstecher, geb. zu Antwerpen 1570 , † ebenda am 9. August
1634. Als Künstler steht er weit über seinem Vater; er wurde auch nicht von
diesem, sondern von H. Goltzius in der Kunst unterwiesen. Darauf besuchte er
Italien, wo er Verschiedenes nach Künstlern dieses Landes stach. Namentlich
dürften zwölf Blätter nach Fr. Vanni aus dem Leben der heiligen Katharina
von Siena und die Vermählung der heiligen Katharina nach Tizian in Italien
entstanden sein. Zurückgekehrt im J. 1601 war er für Rubens und van Dyck
beschäftigt, nach ersterem stach er Christum, der dem Petrus die Schlüssel des
Himmelreichs übergiebt. In van Dyck's Iconographie wird ihm das Bildniß
des Tilly zugeschrieben. Uebrigens ist eine Scheidung seiner Blätter von jenen
seines gleichnamigen Sohnes sehr schwer, wenn der Beisatz junior beim Namen
fehlt. Sein umfangreichster Werk ist "Das jüngste Gericht" nach J. Cousin's
Bild zu Vincennes, aus zwölf Blättern zusammengesetzt. —Pieter de 8. jun.,
gleichfalls Zeichner und tüchtiger Kupferstecher, Sohn des Vorigen, geb. zu Antwerpen
1606. Das Todesjahr ist unbekannt; er arbeitete in Brüssel noch 1667.
In der Kunst wurde er von seinem Vater unterwiesen. Zu seinen besten Arbeiten
gehören die großen Stiche nach Rubens ( Heimsuchung" , " Geburt der Venus ,
"Die drei Grazien"), nach Jordaens ("Anbetung der Hirten" , "Heiliger Martin"
und "Der Narr mit der Eule"), nach G. Seghers ("Franziscus und Clara bei
der Krippe in Bethlehem" , "Christus bei Nicodemus") und nach van Dyck
("Jesuskind, die Schlange tretend" , "Verzückung des heiligen Franz" , "Rinaldo
und Armida" , "Philipp II. zu Pferd"), zu dessen Iconographie er fünf Stiche
lieferte. Er hatte auch einen Verlag, aus dem jedoch viel Mittelmäßiges hervorging.
— Arnold de J. , des Vorigen Sohn, geb. zu Antwerpen 1636. Er
arbeitete eine Zeit lang in England, wo er mehrere Blätter nach van Dyck stach.
Die Zeit seines dortigen Aufenthaltes wird auf einem Blatte, welches das Christ-
und mit dem kleinen Johannes darstellt und worauf sich die Bezeichnung findet:
Londini tempore incendii maximi (1666) näher bezeichnet.Jmmerzeel. Basan. Kramm.
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