Name: Heister **) : Vorname: Leopold Philipp Theodor v.
Im österreichischen Erbfolgekriege wurde ihm am 4. Mai 1743 in dem für die Franzosen und Baiern unglücklichen Treffen von Braunau das Bein zerschossen und er selbst gefangen genommen; im siebenjährigen Kriege, in welchem er mit Auszeichnung an der Spitze des hessischen Leibregiments zu *)
Pferd, seit 1760 Regiment-Genad'armes genannt, focht, wurde er bei Hastenbeck,
bei Crefeld und bei Bergen verwundet. Als im J. 1776 Landgraf Friedrich II.
mit Großbritannien übereingekommen war, dem letzteren Reiche einen Theil
seiner Truppen zum Kampfe gegen die im Aufstand begriffenen Nordamerikaner
zu überlassen, gab er H. das Commando derselben. H., , ein alter Haudegen,
gerade und derb , bedang sich aus , daß der Landgraf seine Schulden bezahlen,
für sein Weib und seine Kinder sorgen solle und schiffte sich Mitte April 1776
mit der Hälfte des auf 12 ,500 Mann normiren Subsidiencorps in Bremerlehe
ein. Nach viermonatlicher Seereise landete er im Hasen von Sandy Hook,
führte einige Tage später die Mehrzahl seiner Truppen von Staaten Island
nach Long Island über und focht am 27. August beim Angriff auf die Stellungen
des Feindes, sowie bei der darauffolgenden Einnahme von New-York wacker mit.
Im October traf die andere Hälfte der ihm unterstehenden Truppen, vom
Generallieutenant v. Knyphausen commandirt, ein. H. selbst gewann bei einem
Ende des Monats auf Washington's New-York bedrohende Stellung in den
White Plains gemachten Angriffe, in Folge dessen dieser jene mit einer weiter
rückwärts gelegenen Position vertauschte, neue Lorbeeren. Aber zwischen ihm
und dem englischen Obergeneral Sir William Howe trat bald eine immer
stärker werdende Verstimmung zu Tage. Dem alten deutschen Offizier behagte
seines Vorgesetzten Kriegführung ebenso wenig wie diesem Jenes Ansichten über
dieselbe und die Art und Weise, wie er sie äußerte. Howe betrieb daher heimlich
Heister's Abberufung und seinen Ersatz durch Knyphausen, welche unter dem
Vorwande der Rücksichtsnahme auf sein Alter und seine Gesundheit im Sammer
1777 erfolgten. Bald nach seiner Rückkehr erkrankte H. und starb am 19. Novbr.
desselben Jahres zu Cassel. Ein Jahr zuvor war er vom Kaiser in den Adelstand
erhoben.M. v. Eelking, Die deutschen Hülfstruppen im nordamerikanischen Befreiungskriege
1776 —83, I, Hannover 1863.
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