Name: Hermann I.,
| Erzbischof von Köln (spätestens Anfang 890 bis 925).
Die lange Regierung Hermann's , der in späteren Bischofskatalogen den Beinamen
der Fromme führte, ist ein Spiegelbild der zur Zeit des Aussterbens
der deutschen Karolinger herrschenden schwankenden Zustände. |
Bei seiner Erhebung
gehört die Erzdiöcese und ihre wenige Jahre vorher von den Normannen
zerstörte Hauptstadt zum ostfränkischen Reiche Arnulf's ' später übergibt
Arnulf Köln seinem Sohne Zwentibold als König von Lothringen, als dessen
Erzcaplan Hermann erscheint. Nach dem Sturze Zwentibold's wurde er Unterthan
Ludwigs des Kindes, nach dessen Tod Unterthan des westfränkischen Königs
Karl , während der rechtsrheinische Theil seiner Diöcese zum deutschen Reiche
König Heinrichs gehört, und erst ganz kurz vor Hermanns Tode gelang es
Heinrich , durch Unterwerfung Herzog Giselbert's von Lothringen wieder den
ganzen Kölner Sprengel mit dem Ostreiche zu vereinigen. Ueber sein Verhältniß
zum päpstlichen Stuhle im Uebrigen ist das Quellenmaterial äußerst dürftig
sind wir durch eine Reihe wichtiger Briefe unterrichtet. Unter den Päpsten
Stephan VI., Formosus und Anastasius III. vertrat er mit wechselndem aber schließlich
ungünstigem Erfolge die alten Ansprüche Kölns auf die Unterordnung Bremens.
In guten Beziehungen stand er zu Johann X., dem er sich aber in der Frage der
Besetzung des Lütticher Suffraganbisthums — er hatte Hilduin, dem Gegner
des Bischofs Richarius, die Weihe ertheilt — fügen mußte. — Seine Correspondenz
ist fast ausnahmslos gedruckt bei Floß , die Papstwahl unter den
Ottonen. Eine wichtige Urkunde, bemerkenswerth als die erste im Original erhaltene
Urkunde eines Kölner Erzbischofs und durch ihr 90 Namen umfassendes
Zeugenverzeichniß, ist vollständig zum ersten Mal mitgetheilt in den Annalen
des historischen Vereins für den Niederrhein, Doppelheft 26 und 27 , S. 334.Vgl. Ennen's Geschichte der Stadt Köln Bd. I. und die einschlagenden
Werke zur Reichsgeschichte.
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