Name: Hensel: Vorname: Johann Daniel H.,
| , Philolog und pädagogischer Schriftsteller,
geb. 31. Decbr. 1757 , † 10. Decbr. 1839. |
Von seinem Vater, einem
Auditor zu Goldberg in den alten Sprachen und im Hebräischen, sowie in
mehreren neueren unterrichtet, besuchte er 1772 —77 das Lyceum zu Hirschberg
und bezog 1778 —80 die Universität Königsberg, wo er vorzüglich philologische
und philosophische Vorlesungen hörte, wurde 1781 Hauslehrer und 1782 Rektor
der Schule zu Strehlen. Dieses Amt gab er jedoch schon 1784 wieder auf,
um als Hofmeister eines Herrn von Aulock mit diesem die Universität Halle zu
beziehen. Hier versuchte er als Privatdocent sich niederzulassen, übernahm aber,
weil eben keine erfreulichen Aussichten für seine Subsistenz als solcher vorhanden
waren , neuerdings eine Hofmeisterstelle bei dem Justizrathe von Richthofen in
Erdmannsdorff. Im J. 1792 errichtete er in Hirschberg ein Erziehungsinstitut
für Mädchen und später ein ähnliches für Knaben, welch ' letzteres bald eines
so guten Rufes sich erfreute, daß es sogar von Zöglingen aus der Havanna
besucht wurde. Er starb bis in das höchste Alter als Erzieher thätig zu Hirschberg.
Als Schriftsteller hat sich H. durch eine Reihe von Erziehungsschriften
verdient gemacht, die zum Theil in wiederholten Auflagen erschienen; unter
diesen zeichnen sich besonders aus: "System der weibl. Erziehung" (1787. 2
Thle.), "Allgemeine Sprachlehre" (1807) und : "Das Weltgebäude" (1819).Hergang, pädagog. Real-Encyclop. II, 37 —39. Bechstein, Deutsche
Männer in Biogr, III, 42. Diesterweg, Rhein. Blätter 1840. S. 80 —82.
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