Name: Heinrich II.,
| Bischof von Augsburg, †am 3. September 1063. |
Von
Geburt ein Schwabe, sonst unbekannter Abkunft, muß er früh in nähere Beziehungen
zu Heinrich III. getreten sein, da er königlicher Capellan und Propst
in Goslar wurde. Am 25. November 1046 begegnet er uns zuerst als Kanzler
für Italien, in welcher Eigenschaft er seinen Herrn nach Rom und Unteritalien
begleitete. Nach seiner Rückkehr erhielt er an Stelle des am 26. Mai 1047
gestorbenen Bischofes Eberhard den so wichtigen Stuhl von Augsburg. Eine
hervorragende Rolle spielte er unter dem vormundschaftlichen Regimente der
Kaiserin Agnes. Diese wandte, wie die Quellen übereinstimmend berichten, ihm
die größte Gunst zu, daß sogar Verleumder ihr Verhältniß übel deuteten. Die
Kaiserin kam wiederholt nach Augsburg und die Urkunden zeigen H. oft in ihrer
Umgebung, sie legte auch einen schlimmen Streit bei, in welchen er mit benachbarten
baierischen Grafen gerathen war. H. soll es gewesen sein , welcher, bestochen
durch italischen Gold, die Erhebung des Gegenpapstes Cadalus ins Werk
setzte. Seine hervorragende Stellung erregte den allseitigen Neid der übrigen
Fürsten, aber soweit wenigstens Urkunden ein Urtheil erlauben, hat H. diese
Gunst nicht übermäßig zu seinem Urtheil ausgebeutet. Der Sturz der Kaiserin
im Mai 1062 machte natürlich Heinrichs Einflusse ein Ende ; kurze Zeit nachher
starb er, von den Genossen des Königs mit Kränkungen überhäuft und durch
lange beschwerliche Krankheit erschöpft .
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