Name: Hanfstängl: Vorname: Franz H.,
| geboren am 1. März 1801 in Baiernrain bei
Tölz , gestorben in München am 18. April 1877, einer der ausgezeichnetsten
Lithographen und später Photographen unserer Zeit. |
Mittellos kam er schon
mit zwölf Jahren, um sich in der Kunst auszubilden, nach München zu Prof.
Schöpf an der dortigen polytechnischen Schule, und dann bald zu Prof. Mitterer,
dem Miterfinder der Lithographie. Bei ihm erlernte er , nachdem er an der
Akademie ein gewandter Zeichner geworden, rasch das Lithographiren, und zeichnete
sich besonders durch eine große Zahl oft vorzüglicher Porträts aus , deren
freie und malerische Behandlung ihm bald einen großen Ruf erwarb. Er errichtete
nun selber ein großes lithographisches Institut in München, in dem er
außer seinen Porträts berühmter Zeitgenossen viele sonstige Bilder, besonders
aus der Pinakothek und Leuchtenbergischen Galerie , publicirte. Im J. 1835
unternahm er dann die lithographische Herausgabe der Dresdener Gallerie und
verlegte zu diesem Zwecke einen Theil seines Instituts nach Dresden , wo er
etwa 200 der berühmtesten Bilder lithographirte. Unter denselben gelangen
ihm die Niederländer am besten und sind nicht ohne das Verdienst einer malerischen
und gewandteren Behandlung, als sie damals in Deutschland üblich war,
obgleich sie die besseren Arbeiten der Franzosen nicht erreichen. Nach München
um die Mitte der vierziger Jahre zurückgekehrt, wandte er sich jetzt der eben
aufkommenden Photographie zu, in der er es bald, unterstützt von seinem künstlerischen
Geschmack zu bedeutenden Resultaten brachte, so daß in den fünfziger
Jahren seine Porträts wol die besten sein werden, die in Deutschland gemacht
wurden. Später verlegte er sich bei immer größerer Ausdehnung seines Geschäfts
besonders auf die Reproduction fast aller hervorragender Oelbilder der
Münchener Schule und verschaffte dadurch seiner Anstalt so großen Ruf, daß
sie bei seinem Tode als eine der ersten betrachtet werden konnte, die überhaupt
existiren.
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