Name: Hanau: Vorname: Salomon Jehuda Leib Cohen H.,
Septbr. 1746 in
Hannover, ungefähr 60 Jahre alt. Er verfaßte sieben Werke über die Grammatik
der hebräischen Sprache, welche mehrmals aufgelegt wurden. Sein erstes Werk
"Binjan Schlomo" verfaßte er in seinem 20. Lebensjahr, es wurde 1708 in
Frankfurt a. M. mit Approbation vieler Rabbiner gedruckt. Wolf (Bibl. hebr.
I. 1053) sagt von diesem Werke: "Digna quoque quae Christianis evolvatur".
Wenn nun auch in unserer Zeit diesem Lobe nicht allseitig zugestimmt wird, so
sind doch Hanau's grammatische Erklärungen zu fast allen zerstreuten sprachlichen
Bemerkungen im Talmud und Midrasch nicht zu unterschätzen. Nach Wolf a.
a. O. hätte das Frankfurter Rabbinat gedroht, diese Schrift zu verbrennen,
wenn H. nicht die verletzenden und geringschätzenden Ausdrücke , die er sich in
seinen Kritiken gegen die alten Exegeten und Grammatiker erlaubt habe, widerrufe.
Luzzatto bemerkt hiergegen (Prolegomeni 61), daß von einem Widerruf
sich nirgends etwas fände und H. auch in seinen späteren Schriften seine kritische
Sprache nicht gemäßigt habe. In der That aber liegt uns auf einem Octavblättchen
der verlangte Widerruf, in Frankfurt gedruckt, vor Augen. In einer
Schrift "Schaare Tefillah" hat H. die täglichen jüdischen Gebete sprachlich verbessert;
ein Verfahren, das viele Streitschriften hervorrief. Der streitsüchtige
Jacob Emden beschuldigte ihn sogar (Vorwort zu Luach Eres) die rabbinischen
Approbationen gefälscht zu haben.
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