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Name: Anton von Burgund,
zweiter Sohn Philipps des Kühnen, geb. 1384, vermählt 1402 mit Johanna von St. Pol und nach deren Tode (12. August 1407), am 27. April 1409 mit König Johanns v. Böhmen Tochter, Elisabeth v. Görlitz; † 25. Oct. 1415.

Als Herzogin Johanna 1404 die Regierung von Brabant niederlegte, bewog sie die Stände , ihren Großneffen Anton zum Regenten (Ruward) zu erwählen; und nach ihrem Tode (1406) nahm er gemäß dem Testamente Philipps des Kühnen den Titel Herzog von Brabant und Limburg an, wozu hernach noch der Titel des Herzogs von Luxemburg, Grafen von Chiny kam , da , nach der Vermählung mit Elisabeth deren Oheim König Wenzel ihm die Einlösung dieser Lande von Jobst von Mähren, dem sie versetzt waren , gestattete. Den Widerstand, welchen anfangs der Herzog von Geldern (für seine in Brabant gelegenen Lehne) und die Städte seiner Anerkennung in Brabant entgegensetzten, wußte A. zu besiegen. Doch wurde seine Regierung trotz mancher guter Maßnahmen in der inneren Verwaltung ungerne getragen, weil er für die Interessen und die Geldmittel seiner Lande zu tief und unablässig in die französischen Händel verwickelt blieb, indem er mit seinem Bruder Johann eifrig an den Kämpfen gegen die Armagnacs Theil nahm. Ein offener Ausbruch des Unmuthes darüber stand vor der Thür, als der Herzog, im französischen Heere kämpfend, bei Azincourt seinen Tod fand. (Mathieu in der Biogr. nat. de Belg.)
v. L.