Name: d'Alton: Vorname: Joseph Wilhelm Eduard
auf Reisen in Italien, am Rhein und in Franken erlangte er, durch große Gewandtheit im Zeichnen und Radien unterstützt, eine umfassende Einsicht in die Gebiete der Natur- und Kunstgeschichte.
auf jenem war es insbesondere die Zoologie und Osteologie, welche ihn beschäftigten.
Dem Herzoge Karl August von Sachsen-Weimar empfohlen und
1809 —10 im Park von Trefurt wohnhaft, genoß er Goethe's und Oken's Umgang
und Achtung. Später siedelte er sich in Würzburg an und machte von
dort aus Reisen nach Frankreich, England und Spanien. Im J. 1818 als
außerordentlicher Professor an die neue Universität Bonn berufen, hielt er zuerst
sowol über Natur: als Kunstgeschichte gern gehörte und lehrreiche Vorlesungen;
seit seiner Anstellung als ordentlicher Professor, 1826, über letztere, insbesondere
auch über die mittlere und neuere Kunst. Seine ausgewählte Sammlung von
Gemälden, Kupferstichen und Radierungen wurde nach seinem Tode theils an
die Bonner Bibliothek, theils an das Berliner Museum, theils nach England
verkauft.A. vereinigte den philosophischen Naturforscher, den gebildeten Kunstkenner
und den ausübenden Künstler in einer Person. Seine Schriften und künstlerischen
Arbeiten bewegen sich fast ausschließlich auf dem erstern Gebiete ("Naturgeschichte
des Pferdes" 1810 —16, 2 Bde. Fol.; "Kupfertafeln zu Pander's Beiträgen zur
Entwicklungsgeschichte des Hühnchens" 1817; "Vergleichende Osteologie" 1821 —28 ;
"Ueber das Riesenfaulthier" 1824). Ueber seine kunsthistorischen Leistungen, deren
Verzeichniß Meyer's Künstlerlexicon gibt, fällt A. W. v. Schlegel in den "Vorerinnerungen
zu dem Verzeichnisse einer von E. A. hinterlassenen Gemäldesammlung"
(Werke 9, S. 372) ein sehr günstiges Urtheil: er nennt ihn sein Orakel
in Kunstsachen und schildert seine Vorträge als gleich kenntnißreich, beredt und
beseelt. Wie hoch ihn Goethe schätzte, geht aus dessen Aeußerungen über ihn
und dem Briefwechsel von 1822 —28 hervor, welcher hauptsächlich osteologische
Interessen betrifft. (Vergl. Bratranek, Goethe's Naturwiss. Correspondenz I. 3 f.).
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