Name: Dietrich III.,
| Bischof von Münster, 1216 —26, Graf von Isenburg,
aus dem Geschlechte der Grafen von Altena (in Westfalen), wird 1196 durch
Vermittlung seines Oheims, des Erzbischofs Adolf von Köln, Propst von Soest
und folgt 1216 dem Vetter seines Vaters, Graf Engelbert von Berg, nach dessen
Erhebung auf den erzbischöflichen Stuhl von Köln im Besitze der dortigen Dompropstei. |
Wol durch den Einfluß des Erzbischofs Engelbert erfolgte 22. Juli
1216 die Wahl Dietrichs zum Bischofe von Münster. Seine nur kurze Regierung
ist für Münster nicht ohne Bedeutung geblieben; die bischöfliche Autorität
in Friesland wurde neu befestigt und im Stifte selbst der Entwicklung des
Städtewesens weiterer Aufschwung gegeben. Mit Bernard von der Lippe, Bischof
von Selburg weihte er 1222 die Kirche des von letzterem gegründeten
Marienfeld; 1225 legte er den ersten Stein zum Bau des münsterischen Domes,
der, von Bischof Hermann II. begonnen, unter Bischof Otto in Stocken gerathen
war. Dietrichs Betheiligung an der Verschwörung westfälischer Bischöfe und
Dynasten gegen den Erzbischof Engelbert von Köln, deren Folge die Ermordung
des Erzbischofs durch Dietrichs älteren Bruder, Graf Friedrich von Isenburg,
7. Novbr. 1225 war, führte seinen Sturz herbei. D., ebenso wie sein jüngerer
Bruder Engelbert, erwählter Bischof von Osnabrück, der Mitschuld angeklagt,
verlangte von dem gerade am Niederrhein anwesenden päpstlichen Legaten Cardinal
Konrad von Porto Verhandlung der Anklage, um sich von derselben reinigen
zu können. Die Brüder erschienen auf der zu diesem Zwecke vom Cardinal
auf den 2. Febr. 1226 nach Lüttich berufenen Versammlung, waren aber
nach längeren tumultuarischen Verhandlungen nicht im Stande, die Beschuldigungen
von sich abzuwälzen. auf Bischof D. schien die Hauptschuld an dem
Frevel zu lasten; seine Ministerialen waren bei der Ausführung des Mordes
besonders betheiligt. Der Cardinal verhängte über die Brüder die Suspension
und verwies sie zur weiteren Verhandlung nach Rom. Dorthin begaben sich
die Bischöfe, begleitet von ihrem Bruder Friedrich, dem Mörder Engelberts,
ohne ihr Schicksal mildern zu können. Das Urtheil des Papstes lautete auf
Absetzung. Dietrichs Tod erfolgte auf der Rückreise von Rom 1226 , wahrscheinlich
18. Juli.Urkunden Dietrichs, Münster. Chroniken; Ficker, Engelbert der Heilige.
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