Name: Dietrich, Schenk von Erbach,
| Sohn Eberhards des Erbschenken von Erbach,
Erzbischof von Mainz (1434 —1459). |
Vorher Domherr zu Mainz, wurde
er in einer zu Bingen anberaumten Capitelsversammlung am 6. Juli 1434 zum
Erzbischof und Kurfürsten von Mainz erwählt und am 20. Octbr. von Papst
Eugen IV. bestätigt. Es waren zu jener Zeit heftige Streitigkeiten zwischen
Eugen IV. und dem Baseler Concil ausgebrochen. Beide Theile klagten sich
gegenseitig ungebührlicher Anmaßungen an und in der 26. Sitzung am 31. Juli
1437 setzte das Concil den Papst in Anklagezustand. D. rieth den deutschen
Fürsten, keinen Theils weder dem Papste noch dem Concile anzuhängen, die
Baseler aber, welche am 24. Jan. 1438 die Suspension über Eugen IV. aussprachen,
von weiterem Vorschreiten gegen diesen abzumahnen. Die Kurfürsten
bemühten sich, unter den streitenden Parteien zu vermitteln und erklärten, uni
desto eher Nachgibigkeit zu erzielen, am Tage vor der Wahl Albrechts II. den
17. März 1438, die deutsche Kirche für neutral; Kaiser und Reich nahmen aber
auf einem Convent zu Mainz am 26. März 1439 die Beschlüsse des Baseler
Concils an , ausgenommen die Suspension des Papstes und schlugen beiden
Theilen zur Ausgleichung eine deutsche Stadt zur Abhaltung einer neuen Kirchenversammlung
vor. Die allgemeine Annahme ihrer Reformation jedoch verleitete
die Baseler Väter zu einer Ueberschätzung ihrer moralischen Kraft; sie lehnten
jede Nachgibigkeit ab , sprachen am 25. Mai 1439 die Absetzung Eugens aus
und stellten in Felix V. einen Gegenpapst auf. Das Verfahren beunruhigte sowol
Kaiser Friedrich III. als auch mehrere Fürsten und Bischöfe, und D. sowol
als des Kaisers Geheimschreiber Aeneas Sylvius brachten nach mehrfacher Bemühung
eine Einigung zu Stande. Man erkannte Eugen IV. als rechtmäßigen
Papst an und verstand sich mit dessen Nachfolger Nicolaus V. auch auf dem Convent
zu Aschaffenburg, Juli 1447, über die Besetzung der deutschen Kirchenstellen
durch den Papst. Verschiedener Bedrückungen wegen züchtigte D. mehrere
adliche Herren. Mit Kurpfalz schloß er ein gegenseitiges Schutzbündniß. auf
die Sitten der Geistlichen achtete er sehr streng, wie die Synoden zu Mainz
1438, 1446 und 1451 und die zu Aschaffenburg 1440 und 1455 beweisen.
Unter ihm kam Amt und Schloß Lindau vom Bisthum Hildesheim zur einen
Hälfte an das Erzstift. Von der Abtei Fulda erwarb er 1455 das Dorf
Dietzenrode. Das Nonnenkloster am Fuße des Johannesberges löste er auf, das
zu Klingenmünster revidirte er , das Chorherrnstift zu Flonheim verwandelte er
in eine gewöhnliche Collegiatkirche. In seine Zeit fällt die Erfindung der Buchdruckerkunst
durch Guttenberg in Mainz. D. †am 6. Mai 1459 zu Aschaffenburg.
Dietrich, Theodoricus de tribu Buzizi, nennt Thietmar VI., 34 den ältesten
sicher nachweisbaren Ahnherrn des später nach der Burg Wettin sich nennenden
Geschlechtes, dessen Stammgüter im Schwabengau tagen. Ein vir egregiae libertatis
heißt er beim sächsischen Annalisten. Wahrscheinlich war derselbe ein Sohn
des von Widukind (II, 18. III, 16) erwähnten Grafen Teti (Dadanus) im Hosgau,
der 957 starb.Dietrich, Sohn Dedo's I., erhielt nach seines Vaters Tode dessen Grafschaft
und Lehen und nach dem seines Oheims Friedrich auch die Grafschaft Eilenburg
und die Aufsicht über den Gau Siusli von Kaiser Heinrich II. Seiner Ehe
mit Mathildis, Tochter des Markgrafen Ekkard I. von Meißen, entstammten
außer einer Tochter sechs Söhne, Friedrich, Dedo, Thimo, Gero, Konrad und
Rigdag. 1034 wurde er von den Leuten seines Schwagers Ekkard II. umgebracht.Dietrich, zweiter Sohn des Markgrafen Konrad von Meißen, erhielt aus
der väterlichen Erbschaft Eilenburg, wird auch nach dem von ihm erbauten
Schloß Landsberg genannt; ist Stifter des Cisterzienserklosters Dobrilugk. Gleich
seinen Brüdern ein treuer Anhänger Kaiser Friedrichs I. und ein heftiger Gegner
Heinrich des Löwen , an dessen Zuge gegen die Abodaten er 1160 Theil genommen
hatte, trat er gegen diesen besonders erbittert auf dem Tage zu Magdeburg
auf, weil Heinrich die Nordslaven zu einem Einfall in die Niederlausitz
gereizt hatte. 1184 auf dem Reichstage zu Mainz erkrankt, † er 9. Febr. 1185
auf dem Petersberge. Von seiner Gemahlin Dobergana oder Lucardis, einer
Tochter Boleslaws III. von Polen, lebte er lange getrennt und während dieser
Zeit mit Kunigunde, Wittwe des Grafen Bernhard von Plötzke, die ihm einen
Sohn Dietrich gebar, der, nachher legitimirt, Bischof von Merseburg wurde.
Sein rechtmäßiger Sohn Konrad fand 1175 seinen Tod im Turnier, weshalb
Dietrichs Erbe und Lehen auf seinen Bruder Dedo von Rochlitz übergingen.Dietrich der Bedrängte, jüngerer Sohn des Markgrafen Otto von Meißen,
wurde dadurch, daß auf Betrieb seiner Mutter Hedwig sein Vater ihm statt dem
älteren Sohne Albrecht die Nachfolge in der Mark zuwenden wollte, der Anlaß
zu der zwischen letzterem und dem Vater ausbrechenden Fehde. Da er bei Otto's
Tode, nicht zufrieden mit dem ihm zufallenden Erbtheil, Weißenfels nebst etlichen
anderen Gütern, auch auf die väterliche Fürstenwürde — mit welchem Rechte
ist nicht ersichtlich — Anspruch machte, so erneuerte sich der Krieg zwischen den
Brüdern, für welchen sich D. die Unterstützung des Landgrafen Hermann J. von
Thüringen gewann, indem er sich mit dessen neunjähriger Tochter Jutta verlobte.
Während dann nach Albrechts frühem Tode Kaiser Heinrich VI. die Mark
Meißen als heimgefallene Lehen einzog , betheiligte sich D. an dem von seinem
Schwiegervater und anderen Fürsten unternommenen Kreuzzuge, bis ihn die
Nachricht von des Kaisers Tode heimrief. Philipp von Schwaben bestätigte ihn
in deren Besitz und gewann dadurch nicht nur Dietrichs Stimme bei der Wahl,
sondern auch für die Folgezeit an ihm einen verhältnissmäßig treuen Bundesgenossen,
daher auch Walther v. d. Vogelweide die Treue des Meißners besonders
preist. Erst nach Philipps Tode erkannte auch er Otto IV. an, schloß sich
zwar, sobald Friedrich II. in Deutschland erschien, diesem an, trat aber schon
1212 in Frankfurt zu Otto zurück, wogegen sich dieser verbindlich machte,
Böhmen dem König Ottokar abzusprechen und es Wratislaw, dem Sohne von
dessen verstoßener Gemahlin Adela und Dietrichs Neffen, zu geben. Er half
Otto Weißensee belagern, kehrte aber doch 1213 zu Friedrich zurück. Der Versuch,
seine Rechte über Leipzig, welches die Markgrafen bislang nur als bischöflich
merseburgisches Lehen besessen hatten, zu erweitern , verwickelte ihn in eine
Fehde mit der Stadt und dem osterländischen Adel, der sich mit der welfischen
Partei in Einverständniß setzte. Mit Hülfe des aus Metz herbeieilenden Königs
Friedrich gelang es ihm, Leipzig zur Unterwerfung zu bringen; am 15. Juli
1216 schloß er mit der Stadt einen Sühnvertrag, welcher deren Rechte anerkannte.
Aber bald nach seiner Rückkehr von einer vergeblichen Belagerung von Aken bemächtigte
er sich der Stadt durch Verrath, beraubte sie eines Theils ihrer Freiheiten,
ihrer Befestigungen und sicherte die markgraf Lehensherrlichkeit durch
Erbauung dreier Schlösser. Auch mit den welfisch gesinnten Geistlichen seiner
Nachbarschaft, namentlich dem Erzbischof Albrecht von Magdeburg und dem
Bischof Ekkard von Merseburg, lag er in vielfachen Händeln, ebenso mit dem
Abt Siegfried von Pegau über die Vogtei dieses Klosters. D. † am 17. Febr.
1221 mit Hinterlassung von drei Söhnen, Dietrich, Bischof zu Naumburg,
Heinrich, Dompropst zu Meißen, † 31. Juli 1259 und Markgraf Heinrich d.
Erlauchten, sowie von zwei Töchtern, Hedwig, Gemahlin Dietrichs V. von
Cleve, und Sophia, Gemahlin ,Heinrichs VIII . von Henneberg.Böttiger, Geschichte des Königreiches Sachsen, Bd. I, 163 n . (2. Auflage,
bearbeitet von Flathe).
Dietrich, zweiter Sohn des Markgrafen Heinrich d. Erlauchten von Meißen ,
geb. 1242, erhielt von feigem Vater noch bei dessen Lebzeiten das Osterland und
Landsberg, nach welchem letzteren er gewöhnlich genannt wird. 1259 übertrug
Heinrich aus unbekannten Gründen Landsberg an den älteren Sohn Albrecht
und dessen Antheil, Thüringen, an den jüngeren, stellte jedoch 1262 die frühere
Ordnung wieder her. Wahrscheinlich in Folge dieser Theilungen gerieth D.
wiederholt mit seinem Bruder in Fehde, dann nahm er an den Kämpfen der
Deutschritter gegen die Preußen hervorragenden Antheil. An seinem früheren
Verbündeten , dem Erzbischof Erich von Magdeburg, rächte er seine Gefangennehmung
durch Verwüstung des Erzstiftes und Zerstörung von Taucha. Nach
Rudolfs von Habsburg Erwählung hielt er sich gleich seinem Vater und Bruder
zu Ottokar, wurde aber 1277 in den zwischen beiden geschlossenen Frieden aufgenommen,
auch scheint Rudolf in dem folgenden Kampfe Dietrichs Neutralität
durch Zugeständnisse erkauft zu haben. Die Stadt Leipzig verdankt D. wichtige
Privilegien. Vermählt war D. seit 1268 mit Helene von Brandenburg, die
ihm außer seinem einzigen Sohn Friedrich Tutta drei Töchter gebar. Er
†8. Febr. 1285 auf dem Rückweg aus Polen, wo er die jüngste derselben,
Gertrud , mit Herzog Bolko von Münsterberg verlobt hatte. Die älteste,
Sophie, als Kind wahrscheinlich die Verlobte Konradins, heirathete den Herzog
Konrad von Glogau und trat, 1273 verwittwet , gleich ihrer Schwester Gertrud
in das von ihrem Vater 1285 gestiftete Clarissinnenkloster zu Weißenfels; die
zweite, Helene, wurde die Gemahlin Johanns II. von Brandenburg.
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