Name: Alexander I.,
| Bischof von Lüttich, Graf von Jülich. Bischof Otbert
von Lüttich starb 1119 in einem Augenblick, als zwischen K. Heinrich V.
und Papst Calixt II. der Investiturstreit kurz vor seinem Ende noch einmal in
ganzer Heftigkeit entbrannte. |
Das Rheimser Concil und die Verhandlungen
zwischen Kaiser und Papst zu Mousson im Oct. d. J. blieben, obwol sich das
Princip der endlichen Lösung dabei andeutete, fruchtlos und endeten mit dem
Bannstrahl über den Kaiser. In Lüttich hatte der Kaiser dem vom Volke gewählten
Archidiacon A. die Investitur ertheilt, wie man sagte, gegen Erlegung
von 7000 Pf. Silbers; erst nachher fand unter großen Unregelmäßigkeiten
Alexanders eigentliche Wahl statt. Erzbischof Friedrich von Köln verweigerte
aber ihre Anerkennung und die Weihe und veranlaßte unter seinen Augen zu
Köln eine Neuwahl, aus der der Lütticher Dompropst Friedrich hervorging,
ein Bruder des mächtigen Grafen Gottfried von Namur. Friedrich begab sich
sofort nach Rheims und erlangte dort von Calixt die Bestätigung. Aber der
Anhang beider Gegner war mächtig und bald spaltete ganz Niederlothringen sich
in Alexandriner und Fridericianer. Friedrich behauptete sich in der Stadt Lüttich
und belagerte den Gegner in Huy. Da aber starb er plötzlich am 27. Mai
1121 ; es hieß, er sei von den Alexandrinern vergiftet. Jetzt gewannen diese
in Stadt und Stift die Oberhand und A. ward durch einen neuen Wahlact
anerkannt. Dennoch aber mußte er infolge der allgemeinen politischen Lage
ochmals wieder zurücktreten nach Abschluß des Wormser Concordats ward auch
n Lüttich durch die Wahl Albero's von (s. d.), dem der Kaiser die Regalien
ertheilte der Friede hergestellt. Als aber Albero 1 . Jan. 1129 starb, ward
A. aufs neue erwählt und vom König Lothar belehnt. Er ergriff darauf sofort
die Waffen für Walram von Limburg, dem der König das dem Herzog Gottfried
dem Bärtigen abgenommene Niederlothringen übertragen hatte, und nahm an
Walrams Sieg über Gottfried am 7. Aug. 1129 bei Duras Theil. — Im
März 1131 sah Lüttich den König Lothar und den flüchtigen Papst Innoncenz II.
unter wichtigen Verhandlungen, beide mit glänzendem Gefolge weltlicher und
geistlicher Fürsten, in seinen Mauern. Am 25. März setzte der Papst selbst
dem König und der Königin hier die Kronen auf, mit denen sie an festlichen
Tagen erschienen. Die Zusammenkunft dauerte bis Anfang Aprils. — 21. ward bald
nachher von seinem Clerus wegen Simonie angeklagt. Lothar schützte ihn so
lange er es vermochte. Da aber A auf wiederholte Ladungen Vor dem Papste
nicht erschienen war , ward er auf der Synode zu Pisa 1135 entsetzt und starb
noch am 6. Juli desselben Jahres.Fisen, Hist. eccl. Leos. ; Chapeauville , Gesta pontif. Leod.
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