Name: Cramer: Vorname: Daniel C.,
erhielt seine wissenschaftliche und theologische Bildung zu Landsberg an der Warthe, Stettin, Danzig und Rostock;
war zuerst außerordentlicher Professor der Logik an der Universität zu Wittenberg,
wo er auch den theologischen Doctorgrad erwarb , und wurde 1595 als Archidiaconus,
Professor am Gymnasium und Consistorialassessor nach Stettin berufen.
Später war er Pastor an der St. Marienkirche daselbst und Inspector des Gymnasiums.
Die ihm nach Friedrich Runge's Tode 1607 angetragene Superintendentur
im Lande Wolgast nahm er nicht an, versah aber während einer Vacanz
von 1613 —1618 die Geschäfte des Generalsuperintendenten im Lande Stettin.
Er schrieb eine große Anzahl homiletischer Schriften und philosophischer und
theologischer Disputationen, einige davon unter dem angenommenen Namen
Daniel Candidus, und betheiligte sich auch an dem mit dem brandenburgischen
Generalsuperintendenten Pelargus 1614 wegen Einführung der reformirten
Lehre in Brandenburg geführten litterarischen Streit. Sein Hauptwerk aber ist
die "Pommersche Kirchenchronik" , in verschiedenen Ausgaben lateinisch und deutsch
herausgegeben, Frankfurt a. M. 1602 , Stettin 1603 , beide in Quart , spätere
Ausgaben sind in Folio. Dasselbe ist ebenso reichhaltig an Stoff als ermüdend
durch seine Darstellung, dennoch aber ist es wegen der zahlreichen aus Kirchen
und Klöstern gesammelten Denkmale und anderen Nachrichten, sowie Auszügen
aus alten merkwürdigen Schriften (z. B. der niederdeutschen des Anton Remmelding)
eine beachtenswerthe Quelle zur Geschichte Pommerns. C. hinterließ
zwei Söhne: Johann Jakob († 4. April 1659), Friedrich ( t 28. Nov.
1691) und einen Enkel Johann († 27. Juli 1714); die beiden letztgenannten
waren ebenfalls angesehene Prediger in Stettin.Wutstrack, Beschreibung von Pommern.
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