Name: Childerich II.
| war der zweite Sohn Chlodwigs 11. und der heiligen Bathilde.
Im vierten Jahre der Regierung seines Bruders Chlothar III. (660)
ward er zum Könige von Austrasien erhoben und ihm der Herzog Wolfald an
die Seite gestellt. |
Als die Neustrier sich gegen den Nachfolger Chlothar, Theodorich
III., den jüngsten der Brüder erhoben und ihn sammt seinem Majordomus
Groin geschoren hatten, wurde Ch. durch eine Gesandtschaft eingeladen, auch
in Neustrien die Regierung zu übernehmen. So vereinigte er seit dem Jahre
669 das ganze Frankenreich; auch dabei blieb Wolfald seine Stütze. Indeß die
Herrschaft dauerte nicht lange. Bald zerfiel Ch. mit dem Bischof Leodegar,
der ihm Vorstellungen über seine Ehe mit einer Blutsverwandten gemacht
hatte. Der Bischof ward nach Luxeuil verbannt, demselben Kloster, in welchem
auch Ebroin auf bessere Tage wartete. Der Fortsetzer Fredegars schildert den
König als leichtfertig und leidenschaftlich; als er einen Edlen Namens Bodilo
wider den Brauch schimpflich hatte bestrafen lassen, brach eine Empörung aus
unter Führung des Ingolbert und Amalbert. Im Verlauf derselben ward der
König mit seiner schwangern Gemahlin Bilihilde von dem genannten Bodilo im
Hinterhalt überfallen und getödtet. Das geschah 673 im Walde Lauchonia
(Wald von Livry bei Chelles ?) Wolsald entkam nach Austrasien, in Neusten
wurde Theodorich III. und Ebroin restituit. Der König liegt mit seiner Gemahlin
in St. Germain bei Paris begraben. Dort wurde sein Grab 1656 geöffnet
und wiederhergestellt.
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