Name: Tomashoviz: Vorname: Joseph T.,
| Componist und Dichter, wurde im 3. 1824
als Sohn eines armen Nagelschmiedes zu Neumarktl in Krain geboren. |
Bei
der Dürftigkeit, in der seine Eltern lebten, lernte er frühzeitig die Noth und
das Elend des Lebens kennen. Dennoch war es ihm möglich, das Gymnasium
in Klagenfurt zu absolviren und sich in Graz als Student der Rechte immatriculiren
zu lassen. In Graz erlebte er die stürmischen Zeiten des Jahres 1848
und wurde wegen seiner deutschen, freisinnigen Dichtungen bei der Polizei verdächtigt,
in Untersuchung gezogen und aus Graz ausgewiesen. Um sich einen
Lebensunterhalt zu verschaffen, wandte er sich nach Klagenfurt und ließ sich hier
als Gesang und Musiklehrer nieder. Er fand hier bald hinreichende Beschäftigung
und trat im October 1849 an die Spitze des Männergesangvereins,
an dessen Begründung im J. 1847 er sich bereits betheiligt hatte. Im
Dienste des Vereins, dessen Leistungen er durch Energie und Ausdauer in kurzer
Zeit zu heben wußte, dichtete und componirte er eine große Anzahl seiner Lieder,
unter denen der "Abschied" , "Der Liebe Sehnsucht" , der "Wildschütz" und "Der
todte Soldat" am besten gefielen. Leider war die Gesundheit des Künstlers
sehr schwach. Nachdem er schon zu Ende des Jahres 1848 von einem heftig
Nervenfieber befallen worden war, stellte sich im J. 1850 bei ihm ein tuberculoses
Lungenleiden ein, dem er nach längerem Siechthum am 29. December
1851 erlag. Die Gedichte und Compositionen von T. sind noch nicht gesammelt.
Er ist auch der Verfasser eines romantisch komischen Zaubermärchens: "Die Hochzeit
am See oder die Wellenbraut" , das unter dem Pseudonym Emil Mohr
erscheinen sollte, und das am 17. März 1855 unter dem Titel: "Der Seekönig"
in Klagenfurt mit großem Erfolg auf der Bühne ausgeführt wurde.Vgl. Rudolf Waizer, Von einem Vergessenen (Joseph Tomashoviz). Ein
biographischer Essay, abgedruckt in der Carinthia I. Mittheilungen des Geschichtsvereins
für Kärnten. 81. Jahrg. S. 200 —207. Klagenfurt 1891.
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