Name: Rudolf III. ,
| Herzog von Oesterreich und Steiermark und König von
Böhmen, ältester Sohn Albrecht's I. und der Gräfin Elisabeth v. Görz- Tirol, wurde
ungefähr im J. 1281 geboren. |
Nachdem sein Vater zum deutschen Könige
gewählt worden war, ward er gemeinschaftlich mit seinen Brüdern am 21. November
1298 mit den Herzogthümern Oesterreich und Steiermark belehnt und
empfing dann die Huldigung der Bewohner. Im J. 1300 vermählte ihn sein
Vater mit Blanca, Schwester des Königs Philipp IV. von Frankreich, die aber
schon am 19. März 1305 starb, ohne ihrem Gemahle Nachkommen zu hinterlassen.
Seit der Belehnung in Nürnberg führte er die Verwaltung der österreichischen
Herzogthümer, ohne übrigens Raum zu größerer Thätigkeit zu finden.
da sein Vater auch als König die Zügel der Regierung in den Händen behielt
und die Politik Oesterreichs bestimmte. herbste 1304 nahm er am Feldzuge
seines Vaters gegen Böhmen theil, der nach der unglücklichen Belagerung Kuttenbergs
mit einem schnellen Rückzuge endete.Als das Haus der Premysliden in Böhmen mit Wenzel III., der am
4. August 1306 ermordet wurde, in männlicher Linie erloschen war, suchte
Albrecht I., welcher dieses Reich als erledigtes Reichslehen ansah, die Herrschaft
seinem ältesten Sohne zu verschaffen, während die böhmischen Stände für sich
das Recht beanspruchten, den Thron durch Wahl zu besetzen. um seinem Willen
Nachdruck zu verschaffen, rückte der König Ende September mit einem deutschen
Heere von Westen her in Böhmen ein, während R. von Oesterreich her bis
unter die Mauern von Prag zog. Der Druck der Waffen, Geschenke und Versprechungen,
welche den einflußreichsten böhmischen Herren gemacht wurden, und
die Bereitwilligkeit Rudolf's, eine mit dem alten Königshause in Verbindung
stehende Prinzessin, die Wittwe Wenzel's II., Elisabeth von Polen, zu heirathen,
bewogen die Böhmen den Forderungen K. Albrecht's nachzugeben. Nachdem
dieser seinen Sohn mit Böhmen belehnt hatte, leisteten ihm die Bewohner die
Huldigung. R., ein Mann von den besten Anlagen, suchte nun vor allem die
Finanzen in Ordnung zu bringen, welche infolge der vorausgehenden Kriege
und der Verschwendung des letzten Premysliden in Unordnung gekommen waren,
und führte zu diesem Zwecke in seinem Haushalte die größte Sparsamkeit ein.
Aber gerade dadurch erregte er das Mißfallen mancher Barone. Mehrere Edelleute
erhoben sich zu Gunsten des Herzogs Heinrich von Kärnten, welcher mit
der ältesten Schwester Wenzel's III. vermählt war. Im Kampfe gegen diese
ward er bei der Belagerung der Burg Horazdiowitz am 4. Juli 1307 von der
Ruhr hinweggerafft.Böhmer, 2. Ergänzungsheft zu den Regesten des Kaiserreichs von 1246
bis 1313 hat die Quellen zur Geschichte Rudolf's zusammengestellt.
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