Name: Rost: Vorname: Friedrich Wilhelm Ehrenfried R.,
(s. o.). — Er wurde in Bautzen, wo der Vater damals Rector des Gymnasiums war, am 11. April 1768 geboren, erhielt seine Bildung auf 'der vaterstädtischen Anstalt und bezog 1787 die Universität Leipzig, um vornehmlich Philologie und Theologie zu studiren. Sein Plan, eine akademische Laufbahn zu verfolgen, wurde durch den Tod seines Vaters vereitelt; er sah sich genöthigt, eine Hauslehrerstelle bei Hofrath Wenck anzunehmen. Durch dessen Unterstützung konnte er 1794 Magister werden, übernahm auch in demselben Jahre eine Stelle als Lehrer an der Rathsfreischule und das Amt eines Vesperpredigers an der Universitätskirche. Eben hatte er die letztere angetreten, als ihm der Ruf in das einst von seinem Vater mit Auszeichnung geführte Rectorat des Lyceums in Plauen zuging. Im October 1794 trat er dies Amt an, führte aber nur anderthalb Jahre; Ostern 1796 folgte er der seinen Neigungen mehr entsprechenden Berufung in das Amt eines Conrectors an der Thomasschule in Leipzig. Bereits nach wenigen Jahren — Februar 1800 — wurde er nach Fischer's Tode vom Rathe der Stadt zum Rector der Anstalt erwählt und hat dieses Amt volle 35 Jahre lang bis an seinen Tod geführt. Mit großem Geschick wußte er die Schule durch die vielfachen Hemmungen und wiederholt ihr Fortbestehen bedrohenden Stürme der Kriegszeiten hindurchzuführen; die Gründung eines "Witwen-Fiscus 1804 War sein besonderes Verdienst. — Nachdem er sich 1804 als Docent an der Universität
habilitirt hatte, wurde er 1809 außerordentlicher Professor und rückte dann
allmählich in eine Reihe akademischer Aemter und Stellen ein, namentlich in
eine Collegiatur des kleineren und später des größeren Fürsten Collegiums. Seine
akademische Thätigkeit, welche sich vorzugsweise auf die Leitung lateinischer
Disputatoria und die Erklärung plautinischer Stücke beschränkte, trat aber hinter
der schulmännischen immer zurück; in dieser fand er noch in den späteren Jahren
mit der von ihm durchgeführten Reorganisation der Anstalt (1829 —1832) allgemeine
Anerkennung. Er starb am 12. Februar 1835. Rost's schriftstellerische
Thätigkeit war eine sehr ausgedehnte und erstreckte sich auf die verschiedensten
Gebiete der Philologie und Pädagogik. Dauernden Werth haben
die "Analecta critica", 5 Theile, 1802-7 und seine Arbeiten über Plautus,
welche nach seinem Tode unter dem Titel: "F. G. E. Rostii opuscula Plautina"
von C. H. A. Lipsius gesammelt und in zwei Bänden 1836 herausgegeben
worden sind. Die dichterische Begabung des Vaters war auch auf ihn übergegangen;
die lateinischen Gedichte seiner früheren Jahre, welche ihm bereits
1802 gelegentlich der Jubelfeier der Wittenberger Universität die Würde eines
poeta laureatus verschafft hatten, gab er zusammen mit den schon 1791 veröffentlichten
Epigrammen seines Vaters im J. 1812 als "Rostiorum Latina
Carmina, cum appendice quorundam Irmischii poematum" heraus. Auch
die Geschichte der Thomasschule hat er in einer Reihe von Schulschriften
behandelt.Nekrolog von seinem Schwiegersöhne C. H. A. Lipsius im 91. Nekrolog
d. D. für 1835 , S. 169 181 , wo auch ein vollständiges Verzeichniß der
Schriften Rost's zu finden ist.
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