Name: Reusch; Vorname: Johann Peter R.,
| geboren am 15. August 1691 als Sohn
eines Pastors in Almersbach bei Eisenach, † in in Jena am 5. Juni 1758, machte
seine Vorbereitungsstudien in der nassauischen Stadt Idstein und bezog 1709 die
Universität Gießen, wo er Philosophie, Mathematik, Theologie und orientalische
Sprachen studirte, welch letzteren Gegenstand er 1715 noch weiter in Marburg
betrieb, sowie er auch noch 1716 in Halle Philosophie bei Wolff hörte. |
Im
J. 1717 erwarb er in Jena die Magisterwürde mittelst einer Dissertation "De
cognitione sui ipsius" und habilitirte sich gleichzeitig für Philosophie und Mathematik;
auch die Ernennung zum Rector der Rathsschule zu Jena 1719 hinderte
ihn weder an den Vorlesungen noch an der Uebernahme einer außerordentlichen
Professur (1733); jedoch im J. 1788 wurde er Ordinarius für Logik und Metaphysik
und 1755 trat er als solcher in die theologische Facultät über, welche
ihn bei der Jubelfeier der Universität (1758) nachträglich zum Doctor der
Theologie ernannte. Er schrieb : "Via ad perfectionem intellectus compendiaria"
(1728), hierauf "Systema logicum" (1734, neue Auflagen 1741 , 1750 und
noch 1760), eine dickleibige Compilation der logischen Lehren des Aristoteles,
des Christian Wolff und sogar des Petrus Hispanus, wozu mit Zustimmung
Reusch's J. G. Waldin eine Introductio (1758) schrieb; in gleicher Ausführlichkeit
ist auch das "Systema metaphysicum" verfaßt (1734, neue Auflagen
1743 und 1753), welches hauptsächlich 'an Wolff sich anschließt, ja mehrfach
nur Auszüge aus demselben gibt. Als Wolffianer bewährte er sich auch im
Gebiete der Theologie durch seine "Introductio in theologiam revelatam" (1744,
2. Aufl. von C. G. Müller 1762), in welcher er sich an Canz und Carpzov
(s. A. D. B III, 768 und IV, 8) anlehnt; durch seine "Theologia polemica"
(1754) trat er in jene unerquickliche Controverslitteratur ein, von welcher man
sich gerne abwendet; auch schrieb er Annotationes zu Joh. Wilh. Baier's (s. A.
D. B. I, 774) Compendium theologiae positivae; seine "Theologia moralis"
gab nach seinem Tode C. G. Müller heraus (1760).Schröckh, Unparteiische Kirchenhistorie Bd. IV, S. 495, woselbst auch
wie bei Meusel die kleineren Schriften Reusch's aufgezählt sind. — Gust. Frank,
Gesch. d. protest. Theol. Bd. II, S. 405 (ebenso derselbe in "Die Jenaische
Theologie" S. 80).
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