Name: Reinhard: Vorname: Lorenz R.,
—Er war der Sohn eines Roßarztes, erhielt seine Vorbildung auf dem akademischen Gymnasium zu Hildburghausen, studirte 1716 ff. in Jena Philosophie und Theologie unter Förtsch, Buddeus, Weissenborn ic., wurde 1718 Adjunct
und Collaborator am Gymnasium zu Hildburghausen, später Conrector, Professor
der Eloquenz, Poesie und griechischen Sprache daselbst, 1727 Gymnasiallehrer
und Musikdirector zu Weimar, später Katechet, Diakonus und Stiftsprediger daselbst,
auch Professor der Theologie, Geschichte und Moral am dortigen Gymnasium,
um dessen bessere Einrichtung er sich große Verdienste erwarb. 1737
bei Einweihung der Universität Göttingen wurde er von der dortigen philosophischen
Facultät zum Dr. phil., 1740 zu Altos zum Dr. theol. creirt, auch Mitglied
der deutschen Gesellschaft in Göttingen, der lateinischen Gesellschaft in Jena.
1745 wurde er Superintendent und Oberpfarrei zu Buttstedt, wo er besonders
für Verbesserung des Schulwesens und katechetischen Unterrichts wirkte. Unter
seinen zahlreichen Schriften (Döring zählt deren 107) war u. A. ein Compendium
der Geschichte der Philosophie, ein Lehrbuch der Dogmatik, das mehrere
Auflagen erlebte und nicht blos in Deutschland, sondern auch in Dänemark,
Schweden, Norwegen, Kurland Eingang fand, auch eine Einleitung in die christliche
Dogmengeschichte, ferner Exegetisches, Historisches, Ethisches, Katechetischem,
Homiletisches, Predigten etc. — Alles ohne Originalität und ohne bleibenden
Werth, aber dem Zeitgeschmack sich anschließend, wie das am besten der Titel
seiner letzten Schrift zeigt: "Ueberzeugender Beweis, daß die evangelische Religion
höchst vernünftig sei und daß keine Glaubenslehre und kein Geheimniß in derselben
wider die wahren Grundsätze der gesunden Vernunft streite" . Jena 1752.Vgl. über sein Leben und seine Schriften Schmersahl I, 267. — bisching
IX, 2, S. 28 ff. — Rotermund VI, 1707. —Meusel, Lexikon, Bd. XI.—
Döring, Gel. Theologen III, 318 ff.
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