Name: Pachel: Vorname: Leonhard P.,
| einer der zahlreichen deutschen Buchdrucker, welche
bald nach Erfindung der Druckerkunst in Italien sich niederließen und über deren
Lebens und Geschäftsverhältnisse wir verhältnissmäßig wenig erfahren. |
Derselbe
stammte aus Ingolstadt und trat um 1478 zu Mailand in Verbindung mit Ulrich
Scinzenzeller auf. Gegen Ende des Jahrhunderts verschwindet Scinzenzeller.
und wir finden P. mit einem Magister Joannes de Lignano verbunden, mit
dem er eine Vita St. Nicolai Tolentinatis in italienischer Sprache druckt. Im
Jahre 1511 gibt er allein eine Rhetorica des Cicero heraus, dann hört man
nichts mehr von ihm. Aus verschiedenen Schlußschriften Seiner Drucke können
wir schließen, daß er nicht vermögend gewesen ist und oft nur mit Hilfe edeldenkender
Männer, welche die Kosten des Druckes bestritten, seine Verlagswerke
herausgeben konnte. P. wandte meistens gothische Lettern an, ein Umstand, der
trotz seiner zahlreichen Verlagswerke, ihm nur Schaden bringen mußte, da zu
jener Zeit sich die Italiener schon mehr der Antiquaschrift zugewandt hatten.
Dem gelehrten Stande angehörend, er nannte sich Magister, wird er sich schwer
von den gewohnten heimischen Schriftzeichen haben trennen können. Sein Signet,
das sich nur auf wenigen seiner Drucke findet, ist ein Kreuz mit Doppelbalken,
von welchen der obere größer als der untere ist, der Namen trägt unten zwei
zurückgebogene Verlängerungen, zu beiden Seiten befinden sich die Buchstaben L. P.Argelatus, Philippus, bibliotheca scriptorum Mediolanensium etc., 2 voll.
Mediolani 1745.
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