Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

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JOHANNES RHELLIKAN AN
BULLINGER
Bern,
3. Dezember 1531

Autograph: Zürich ZB, Msc F 62, 459 1 fol. S., sehr gut erhalten, mit Siegelabdruck Ungedruckt

Teilt den Verlust von Bullingers durch Niklaus von Wattenwyl geschickten Brief mit, gratuliert zu seiner und Gervasius Schulers gelungener Flucht aus Bremgarten, bedauert das Schicksal der zurückgebliebenen Evangelischen, aber auch das ihrer Verfolger, die der sicheren Strafe Gottes nicht entgehen würden, und berichtet über Forderungen der Berner Landschaft.

Salutem et conscientiae pacem per Christum Iesum, dominum ac servatorem nostrum.

Literae tuae, quas proxime ad me scripsisti, mihi non sunt redditae 2 , doctissime Bullingere, eamque ob causam non est, quod earundem responsionem heic expectes. Quominus autem eas acceperim, D. Nicolai Vadivillii 3 incuria fuit in culpa. Quum enim milites ex Bremgartina expeditione rediissent eumque salutarem, resalutato me dicebat: «Bullingerus quidem epistolam tibi reddendam mihi dedit, sed nescio, an in reliquo literarum fasciculo adhuc sit necne.» Ibi tum ego: «Quaeso, operam des, ut requiratur.» At interim bonus ille vir eam mihi non misit. Proinde, si quid tum scripseras, quod me vel Megandrum 4 scire referat, oratum te volo, ut id in proximis tuis ad me literis a repetas. Ex hoc nuntio, qui hasce tibi perferet 5 , audivi te una cum Gervasio 6 , collega tuo, adeoque tota familia Tigurum profugisse propter Quinquepagorum tyrannidem, que nunc, proh dolor, plusquam

a Hier und weiter unten am Rande Bemerkungen von J. H. Hottinger zum Inhalt.
1 Siehe oben S. 215, Anm. 55.
2 Bullingers Brief ist nicht erhalten.
3 Niklaus von Wattenwyl, gest. 1551, ältester Sohn des Schultheißen Jakob von Wattenwyl, Priester, Dr. des kanonischen Rechtes, seit 1508 Chorherr am St. Vinzenzenmünster in Bern. Bald stieg er zu hohen geistlichen Würden auf, u. a. als Propst in Lausanne (1516), Domherr in Konstanz (1517) und von Basel (1518), Abt zu Montheron (Kt. Waadt), Propst in Bern (1523), er galt 1522 als möglicher Nachfolger von Matthäus Schiner als Bischof von Sitten, doch begann zu dieser Zeit seine Hinneigung zur Reformation. Schon vorher hatte er einige Lutherschriften kennengelernt (s. Feller 113). Zwingli wandte sich 1523 brieflich mehrmals an ihn (Z VIII 101-107) und widmete ihm die Schrift «Von göttlicher und menschlicher Gerechtigkeit» (Z II 458ff). Am 1. Dezember 1525 verzichtete von Wattenwyl auf seine geistlichen Würden und heiratete 1526 Clara May, die Schwester der Barbara (s. oben S. 183, Anm. 1). Während der Berner Disputation stellte er Zwingli sein fürstlich ausgestattetes Haus in Bern zur Verfügung. Er präsidierte die Disputation von Lausanne und war seit 1539 Mitglied des Chorgerichtes in Bern. Bullinger kannte ihn sicherlich seit der Berner Disputation. Diese Briefstelle läßt darauf schließen, daß von Wattenwyl sich im Zweiten Kappeler Krieg mit den bernischen Truppen bis zu ihrem Rückzug im Freiamt bzw. in Bremgarten aufhielt. Bullinger benutzte diese Gelegenheit, um seinen Brief nach Bern zu schicken. Aus späterer Zeit ist ein Brief Bullingers an ihn erhalten geblieben. — Lit.: ABernerRef, Reg.; Z VIII 101, Anm. 1; A. von Wattenwyl, Art. Niklaus von Wattenwyl, in: SBB IV 214-216; Feller 138; Blösch, Art. Niklaus von Wattenwyl, in: ADB XLI 249f; HBLS VII 431.
4 Kaspar Megander (Großmann), s. oben S. 214 f, Anm. 53.
5 Vielleicht ein amtlicher Kurier aus Zürich.
6 Gervasius Schuler, s. oben S. 193, Anm. 5.


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turcice apud Bremgartinos ac Mellingenseis 7 saevit 8 . Gaudeo itaque atque congratulor quidem tibi ac tuis, quod greek greek greek greek, greek greek greek greek 9 exoptatissima praeda elapsi sitis. E diverso non possum non reliquorum fratrum, qui isthic manserunt, vicem dolere, quod velint-nolint papisticam abominationem recipere cogantur 10 . Imo vero multo magis hi b mihi videntur c deplorandi, qui sua perfidia eos in tantum periculum coniecerunt. Tametsi enim sursum ac deorsum externa illa nostrae religionis misceantur, tamen ex Christi ore scio neminem posse ullam oviculam ipsi eripere [Joh 10,28]. Utinam tanti facinoris authores commissa sua agnoscant ac in viam redeant; nisi enim hoc fiat, gravissimas deo, omnium scelerum ultori, poenas dabunt. Gaspar Megander, Franciscus 11 ac Bertoldus 12 tibi multam salutem adscribere iusserunt. Salutabis et tu vicissim meo nomine Leonem 13 14 15 , Pellicanum , Myconium , Binderum 16 , Collinum 17 et Amanum 18 , Rodolphum denique Thumisium 19 cum
b aus ii korrigiert.
c nach videntur gestrichen magis.
7 die Bewohner von Mellingen im Freiamt (Kt. Aargau).
8 Zu dem auf das Freiamt und Bremgarten ausgeübten Druck der fünförtischen Truppen und zur Rekatholisierung der beiden Städte s. Bucher 171-176.
9 Gemeint sind die fünförtischen Truppen.
10 Siehe Bucher, aaO.
11 Franz Kolb, s. oben S. 215, Anm. 54.
12 Berchtold Haller, s. oben S. 205, Anm. 1.
13 Leo Jud, s. oben S. 55, Anm. 1.
14 Konrad Pellikan, s. oben S. 201 f, Anm. 11.
15 Oswald Myconius (Geißhüsler), 1488-1552, geboren in Luzern, besuchte die Schule in Rottweil, studierte 1510-1514 in Basel, wurde dort Lehrer zu St. Theodor, dann zu St. Peter, 1516 Schulmeister am Großmünsterstift in Zürich. Hier bemühte er sich mit Erfolg um die Wahl Zwinglis. Seit 1519 Schulmeister in Luzern, dort wurde er 1522 wegen seiner reformatorischen Gesinnung ausgewiesen und kam als Nachfolger Leo Juds nach Einsiedeln. 1523 kehrte er wieder nach Zürich als Lehrer am Fraumünster zurück. Myconius war einer der engsten Mitarbeiter Zwinglis. Nach dessen Tod wollte er nicht mehr in Zürich bleiben (zur Zeit dieses Briefes hielt er sich zweifellos noch dort auf), zog nach Basel und wurde am 22. Dezember 1531 Pfarrer zu St. Alban. Im August 1532 trat er die Nachfolge Oekolampads an. Bis zu seinem Tode wirkte er als Antistes und Professor. Temperamentvoll und empfindlich, nahm er im Abendmahlsstreit, in Verbindung mit Bucer und Calvin, eine vermittelnde Stellung ein. Myconius verfaßte einige, nur z. T. erhaltene, religionspolitische und theologische Schriften, u. a. das Basler Glaubensbekenntnis von 1534, ferner die erste Biographie Zwinglis. Er besorgte die Herausgabe von Oekolampads Predigten und Vorlesungen sowie des Briefwechsels Oekolampads und Zwinglis. Bullinger lernte ihn vermutlich um 1523/24 in Zürich kennen. Die reiche Korrespondenz nach 1531 zeugt von Freundschaft und Zusammenarbeit, die freilich 1549-1551 etwas getrübt wurde, weil die Basler zu den Verhandlungen um den Consensus Tigurinus nicht beigezogen wurden. — Lit.: Willy Brändly, Oswald Myconius in Basel, in: Zwa XI 183-192; Otto Erich Strasser, Art. Myconius, in: RGG IV 1230; Oskar Vasella, Art. Myconius, in: LThK VII 716; Schl. 16212-16216.16560. 55186.57192-57196.
16 Georg Binder, gest. 1545, aus Zürich, studierte 1513-1519 bei Vadian in Wien, zuletzt als Baccalaureus, und brachte als einer der ersten Lutherschriften in die Eidgenossenschaft. In der zweiten Hälfte 1519 wurde er an Stelle von Myconius Schulmeister am Großmünsterstift. Persönlich Zwingli treu ergeben, zog man ihn 1522 im Fastenhandel auch zur Rechenschaft (AZürcherRef 233), er unterstützte Ludwig Hätzer bei der Bearbeitung der Akten zur Zweiten Zürcher Disputation und übersetzte Zwinglis «Subsidium sive coronis de eucharistia», 1525 (Z IV 456f). Binder machte sich als Lehrer und Schuldramatiker vielfach verdient. Bullinger muß ihn bereits 1523/24 in Zürich kennengelernt haben. — Lit.: Z VIII 372, Anm. 12; HBLS II 247; Oskar Eberle, Art. Binder, in: NDB II 243, mit weiterer Lit.
17 Rudolf Collin (Clivanus, Am Bühl, Zum Bühl), 1499-1578, geboren in Gundolingen (Kt. Luzern), erhielt seine Ausbildung in der Stiftsschule Beromünster, in Luzern bei Johannes


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uxore d 20 , cui dicas, velim, patris 21 ac fratris 22 sui interitum in domino mihi multum dolere.

Dum epistolam hanc iam finiturus eram, in mentem mihi venit agricolarum Bernatium conventus, quem hic habent 23 de quo tametsi pauca cognoverim, tamen, quidquid mihi scire licuit, huc ceu coronidis vice subiicere placuit. Aiunt eos inter reliqua postulata sua a senatu populoque postulare, ut iunioribus vel a

d cum uxore übergeschrieben.
19f Zimmermann (Xylotectus) und in Basel bei Heinrich Glarean. 1517 bezog er die Universität Wien, wurde Vadians Schüler, kehrte 1519 in die Schweiz zurück und lernte in Zürich Zwingli kennen. 1519-1521 studierte er mit Johann Jakob Ammann (s. unten Anm. 18) in Mailand; heimgekehrt übernahm er das Amt des Schulmeisters im Kloster St. Urban (Kt. Luzern) und erhielt 1522 eine Chorherrenpfründe in Beromünster. Wegen seiner evangelischen Haltung zog er 1524 nach Zürich, wo er bis 1529 den Seilerberuf ausübte. 1524 beteiligte er sich an dem Zug der Zürcher zur Unterstützung Waldshuts und 1525 an einem Feldzug Herzog Ulrichs von Württemberg. Collin erwarb das Zürcher Bürgerrecht, heiratete und wurde 1526 mit seinem Freund Ammann als Griechischlehrer an der Großmünsterschule angestellt. 1528-1531 erfüllte er zahlreiche kirchliche und diplomatische Missionen. In Begleitung Zwinglis nahm er an den Religionsgesprächen von Bern und Marburg teil. Als Vertrauensmann des Reformators wurde er nach 1531 der Vormund von Zwinglis Kindern. Collin veröffentlichte Übersetzungen des Euripides und des Demosthenes ins Lateinische sowie drei Leichenreden u. a. auf Bullinger. Die von den Zeitgenossen geschätzten poetischen Werke blieben ungedruckt; seine Autobiographie in: Misc. Tig. I/11-29. Bullinger lernte ihn vermutlich um 1524 in Zürich kennen und studierte 1527 bei ihm Griechisch (HBD 11,12). Collin war bei Bullingers letzter Begegnung mit Zwingli in Bremgarten anwesend (HBRG III 49). — Lit.: HBRG I 428; II 224; Konrad Furrer, Rudolf Collin. Ein Charakterbild aus der Schweizerischen Reformationsgeschichte, in: ZWTh V, 1862, 337-399; Z VII 339 f, Anm. 1; HBLS I 337; Alfred Hartmann, Art. Collinus, in: NDB III 325, mit weiterer Lit.
18 Johann Jakob Ammann, 1500-1573, aus Zürich, studierte 1517-1519 bei Glarean in Paris, im Sommer 1519 bei Beatus Rhenanus in Basel, seit Herbst desselben Jahres zusammen mit Collin Jurisprudenz in Mailand. 1521 hielt er sich in Basel und Zürich auf, wo er 1524 Chorherr wurde. Zwingli, Myconius und Glarean rühmen ihn als guten Schüler. Nach dem Tode Ceporins beauftragte man 1526 ihn und seinen Freund Collin mit der griechischen Lektion an der Großmünsterschule; außerdem wirkte er als Professor der Logik und Rhetorik, später auch der lateinischen Sprache. Anfang 1526 nahm er mit Sebastian Hofmeister in zürcherischem Auftrag am Religionsgespräch von Ilanz (Kt. Graubünden) und 1528 an der Berner Disputation teil. Seit 1533 war er Schulherr. Ammann verfaßte zwei dialektisch-rhetorische Schulbücher (1559). Bullinger lernte ihn um 1523/24 kennen; 1527 war Ammann einer der Griechischlehrer Bullingers (HBD 11,12) und wurde 1552 Pate von dessen Enkelin Verena (HBD 43,13).— Lit.: Z VII 198, Anm. 1; LL I 193f; HBLS I 344.
19 Johann Rudolf Thumysen, gest. 1552, Sohn des Zunftmeisters Rudolf Thumysen (s. oben S. 148, Anm. 72), seit 1517 Kaplan in Kilchberg (Kt. Zürich), 1523 Pfarrer in Regensdorf (Kt. Zürich), 1526 Kaplan bzw. Helfer am Fraumünster in Zürich. — Lit.: AZürcherRef 1414. 1714, S. 733; Pfarrerbuch 566; LL XVIII 368.
20 Die Ehefrau ist nicht bekannt.
21 Zunftmeister Rudolf Thumysen (s. oben S. 148, Anm. 72), er fiel bei Kappel.
22 Zwei seiner Brüder sind bei Kappel gefallen: 1. Großhans Thumysen, Haffengießer, 1528 Ratsherr, Stadtfähnrich, als solcher nahm er 1529 an dem Zug nach Rüti (Kt. Zürich) und Uznach (Kt. St. Gallen), 1531 am Müsserkrieg und am Zweiten Kappeler Krieg teil. — Lit.: HBRG III 130.142; LL XVIII 368; HBLS VI 736; Jacob 278, Anm. 10. 2. Junghans Thumysen, «vortrager des [Hauptmann] Göldlis fendli», beteiligte sich in der Kappeler Schlacht an der Rettung des Stadtbanners und fiel wahrscheinlich unmittelbar nachher, HBRG III 130f. 143; HBLS VI 736.
23 Um den Forderungen der Landschaft zuvorzukommen, bekräftigten Berns Rät und Burger am 27. November 1531 ihren Willen zum Festhalten an der Reformation (s. Anshelm VI 126,9-11; de Quervain 175ff). Trotzdem ging die Obrigkeit im sogenannten Kappeler Brief auf die Eingaben der Landschaft ein (s. de Quervain 231ff; Feller 233f).


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Svevis vel a Gallis, quos ipsi Grischeneier 24 vocant, oriundis senatu motis ac Bernates antiqui ac clari generis in eorum locum subrogentur 25 , deinde ut liberi sint a minoribus decimis 26 gallinis saturnalibus 27 et officiis servilibus dominis suis nobilibus praestandis 28 , tertio ut forum illud iudiciale, quo matrimonii causae discutiuntur, abrogetur 29, quarto rumor est eos a senatu causam quaesituros istius belli 30 , cur videlicet tanto cum sumptu alter ursus 31 solidum mensem Zofingae et Arovie delituerit hostemque aggredi noluerit 32 . Haec in praesentia de agricolis per rumores audio; ubi compositis rebus certiora cognovero, tibi quoque impartiam.

Vale.

Ex Berna, 3. decembris anno 1531

Tuus Joan. Rhellicanus.

[Adresse auf der Rückseite:] Henricho Bullingero, Tiguri nunc exulanti, amico ac fratri suo in Christo charissimo.

24 Ursprünglich die Einwohner von Gressoney (am Monte Rosa, Italien), die als Krämer die Schweiz durchzogen; deshalb auch übertragen: Krämerseelen, gewinnsüchtige Leute, SI II 815 f. Mit «Grischeneier» waren in erster Linie die beiden Familien italienischen Ursprungs, Manuel und May gemeint (Feller 166.233).
25 Entspricht dem 6. Artikel der Eingabe des Landvolks, 5. und 6. Dezember 1531. Die Obrigkeit verwahrte sich aber im 7. Artikel des Kappeler Briefes gegen jeden Eingriff in die Behördenwahl, de Quervain 237.
26 Die Aufhebung des kleinen bzw. jungen Zehnten wurde nur z. T. bewilligt, de Quervain 233.239; vgl. Richard Feller, Der Staat Bern in der Reformation, Bern 1928. — Gedenkschrift zur Vierjahrhundertfeier der Bernischen Kirchenreformation, Bd. II, S. 209 f.
27 Gemeint ist die jährliche Abgabe eines «Fastnachts»- oder «Weihnachtshuhnes» (freundliche Auskunft von Herrn Prof. Dr. Karl S. Bader, Zürich; zum Ausdruck s. SI II 1375). Den Erlaß der «Fastnacht-Hühner» hat das Landvolk bereits 1528 verlangt (s. de Quervain 92). — Diese Forderung wurde in der Eingabe vom 5. Dezember 1531 nicht gestellt.
28 Auch diese radikale Forderung wurde offenbar fallengelassen.
29 Das Chorgericht wurde am 29. Mai 1528 ins Leben gerufen und eine Ordnung des «Chor- und Ehegerichts» im Mandat vom 8. März 1529 aufgestellt, s. de Quervain 43 f; Köhler, Ehegericht I 319 f. Das Gericht setzte sich aus folgenden Mitgliedern zusammen: In der Stadt zwei Prediger, zwei Vertreter des Kleinen und vier (ursprünglich zwei) des Großen Rates; auf der Landschaft in jeder Kirchgemeinde zwei vom Landvogt ernannte Gemeindeglieder und der Pfarrer. Diesem Gericht oblag die undankbare Aufgabe der Sittenüberwachung, worin es von den Pfarrern nachdrücklich unterstützt wurde, weshalb sich der Groll des Volkes besonders gegen die Geistlichen richtete. Von einer Abschaffung des Chorgerichtes war in der Eingabe nicht mehr die Rede, wohl aber von der Entfernung aller Prädikanten. Nach anfänglichem Zögern wurde diesem Wunsch entsprochen; erst 1536 wurden die Pfarrer wieder in das Gericht berufen, s. de Quervain 24ff. 56ff. 232ff; Köhler, Ehegericht I 308-357; Feller 246f.
30 Siehe de Quervain 234.237.
31 Mit dem «zweiten Bär» sind die mit dem zweiten Banner in das Gebiet des Aargaus entsandten bernischen Truppen gemeint, vgl. Feller 227.
32 Davon findet sich nichts in der Eingabe.